Den Märkten steht auch in der finalen Handelswoche des dritten Quartals eine hohe Volatilität bevor, ausgelöst durch die Furcht über die finanzielle Verflechtung des hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande.
Investoren, die Dollar-Anleihen der China Evergrande Group (HK:3333) (OTC:EGRNY) besitzen, bleiben im Ungewissen, nachdem der Immobilienriese am Donnerstag die Frist für die Kuponzahlung verpasst hatte. Zu den Sorgen des Marktes kommt hinzu, dass die Mitarbeiter der in Shenzhen ansässigen Elektrofahrzeugsparte nicht bezahlt wurden. Die europäischen Banken wiederum beteuern den Investoren, ihr Risiko sei begrenzt.
Wegen der Risiken eines Zahlungsausfalls von Evergrande und der möglichen Auswirkungen auf die globalen Märkte stürzten die Börsen zu Beginn der letzten Handelswoche am Montag ab. Doch diese Verluste konnten bis Donnerstag wieder wettgemacht werden. Der S&P 500 und der Dow Jones schlossen am Freitag und auf Wochensicht im Plus, während der NASDAQ unverändert aus dem Handel ging.
Neben diesen makroökonomischen Trends beobachten wir drei Aktien, die aufgrund ihrer unternehmensspezifischen Entwicklungen zur Markteröffnung Bewegung erfahren könnten.
1. Micron Technologie
Der Halbleiterhersteller Micron Technology (NASDAQ:MU) wird am Dienstag, den 28. September, nach Börsenschluss seine Ertragszahlen veröffentlichen. Analysten zufolge dürfte der Hersteller von Speicherchips im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021 bei einem Umsatz von 8,23 Mrd. US-Dollar einen Gewinn von 2,33 US-Dollar pro Aktie erzielt haben.
Der in Boise, Idaho, ansässige Chiphersteller - der größte US-Hersteller von Computer-Speicherchips - konnte im letzten Quartal eine Umsatzprognose vorlegen, die den Schätzungen der Analysten entsprach, was auf eine solide Nachfrage nach Halbleitern hindeutet, die Daten auf Computern und Handys speichern.
Der Vorstandsvorsitzende Sanjay Mehrotra sagte im März, dass die Nachfrage nach Speicherchips bis ins nächste Jahr hinein anhalten und das Angebot knapp bleiben werde. Autos, Server und andere Geräte erfordern mehr Speicherchips als je zuvor, gleichzeitig geben Unternehmen und Verbraucher mehr Geld für Smartphones und Netzwerke aus, so Mehrotra.
Micron-Aktien, die am Freitag bei 74,05 Dollar schlossen, notieren in diesem Jahr kaum verändert.
2. Bed Bath & Beyond
Der US-amerikanische Einrichtungs- und Haushaltswarenriese Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) gewährt am Donnerstag nach Börsenschluss einen Blick in seine Ergebnisse für das zweite Quartal 2021. Nach Einschätzung von Analysten dürfte der Einzelhändler bei einem Umsatz von 2,06 Milliarden Dollar einen Verlust von 0,52 Dollar pro Aktie einfahren.
BBBY steckt mitten in einer massiven Umstrukturierung, um sich gegen den Ansturm der E-Commerce-Giganten zu behaupten, nachdem es dem Unternehmen vor der Pandemie nicht gelungen war, sein Geschäftsmodell zu modernisieren. Im Rahmen seiner Sanierungsbemühungen hat sich der Einzelhändler von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen getrennt, unrentable Filialen geschlossen und nutzt nun die Marken des Unternehmens, um Kunden für Produkte zu begeistern, die nur bei Bed Bath & Beyond erhältlich sind.
Im Juni gab der Einzelhändler bekannt, dass sich seine Verluste im ersten Quartal verringert hätten, gleichzeitig erhöhte er seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Die Aktien von Bed Bath & Beyond sind dieses Jahr um mehr als 40% gestiegen und schlossen am Freitag bei 22,95 Dollar.
Mit der Einführung von drei Eigenmarken im letzten Quartal hat die Aktie an Momentum gewonnen, womit das Unternehmen ein Schlüsselelement seiner Turnaround-Strategie früher als geplant umgesetzt hat.
3. Toast
Die Aktien des neu an der Börse gelisteten Unternehmens Toast (NYSE:TOST), das eine Zahlungsplattform für Restaurants anbietet, stehen zurzeit im Rampenlicht. Beim Börsengang am vergangenen Mittwoch hat das Unternehmen 870 Millionen Dollar eingesammelt.
Die Aktien des in Boston ansässigen Unternehmens eröffneten am Mittwoch mit einem Kurs von 65,26 Dollar und lagen damit 63 % über dem Ausgabepreis von 40 Dollar. Toast hatte am Dienstag 21,7 Millionen Aktien zu einem Preis von 34 bis 36 Dollar pro Stück verkauft.
Nach einem anfänglichen Höhenflug sind die Aktien jedoch um 15 % gefallen und schlossen am Freitag bei 55,78 Dollar. Mithilfe der Toast-Software können Gäste online, persönlich oder per Telefon bestellen. Außerdem können die Restaurants die gesammelten Gästedaten nutzen, um Treue- und Marketingprogramme zu entwickeln.