- Die Aktienmärkte sind zwar in der ersten Jahreshälfte 2024 vor allem aufgrund der Gewinne im Technologiesektor gestiegen, tatsächlich hinken aber fast 40 % der Unternehmen im S&P 500 deutlich hinterher.
- Kann die Rallye so noch weitergehen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir historische Trends und die Stimmung der Anleger untersucht.
- Trotz positiver Anzeichen ist immer Vorsicht geboten, denn Pullbacks und tiefere Korrekturen sind ein ganz normaler Bestandteil des Marktzyklus.
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Das erste Halbjahr 2024 verlief für die Aktienmärkte ausgesprochen erfreulich. Der S&P 500 und der Nasdaq erreichten neue Höchststände, obwohl eine Reihe von S&P 500-Titeln Rückgänge hinnehmen mussten. Der Technologiesektor, der von den raschen Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz profitiert, führte die Hausse an, doch stehen wir auch in der zweiten Jahreshälfte vor Herausforderungen.
Der S&P 500 ist bis Mitte des Jahres um fast 15 % gestiegen, der Nasdaq Composite um 18 % und der Nasdaq 100 um 17 %. Diese starke Performance ist vor allem auf die Gewinne im Technologiesektor zurückzuführen, der durch den KI-Boom beflügelt wurde.
Allerdings haben sich nicht alle Sektoren so gut entwickelt. Rund 38 % der S&P 500-Aktien verzeichneten im ersten Halbjahr negative Renditen. Ein gutes Beispiel dafür ist Walgreens Boots Alliance Inc (NASDAQ:WBA) - die Aktie brach nach enttäuschenden Quartalsergebnissen ein.
Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte wollen wir daher eine Bestandsaufnahme der besten, aber auch der schlechtesten Werte der ersten sechs Monate des Jahres 2024 vornehmen.
Die Sektoren mit der besten Performance:
- Technologie (NYSE:XLK): +18 %
- Kommunikationsdienstleistungen (NYSE:XLC) +17,8 %
- Energie (NYSE:XLE): +8 %
Top-Aktien:
- Super Micro Computer (NASDAQ:SMCI) 187 %
- Nvidia (NASDAQ:NVDA) 150 %
- Vistra Energy Corp (NYSE:VST) 123 %
Aktien mit der schlechtesten Performance:
- Walgreens Boots Alliance -52,1 %
- Lululemon Athletica (NASDAQ:LULU) -39,7 %
- Intel (NASDAQ:INTC) -38,7 %
Zwei wichtige Katalysatoren treiben den Markt derzeit auf Höchststände: die Erwartung, dass die Fed die Zinsen noch in diesem Jahr senken wird, und Unternehmensgewinne, die die Markterwartungen durchweg übertreffen. Obwohl die Fed nur noch eine Zinssenkung in Aussicht gestellt hat, gehen die Händler der Fed Funds Futures von zwei Zinssenkungen ab September aus.
Werden die Märkte weiter steigen? Ich bin davon überzeugt, und wenn wir diese 4 historischen Trends und Muster zugrunde legen, ist ein weiterer Anstieg der Märkte in der zweiten Jahreshälfte 2024 durchaus denkbar:
1. Historische Trends für den Monat Juli
Der S&P 500 ist in den letzten neun Jahren im Juli gestiegen, aber das ist kein Rekord; von 1949 bis 1959 stieg er 11 Jahre in Folge. Im Jahr 2024 haben sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq bereits 31 bzw. 20 Mal ein Rekordhoch erreicht.
Auch wenn die aktuelle Stärke der Märkte beachtlich ist, darf nicht vergessen werden, dass auch Rückschläge ein normaler Bestandteil der Marktentwicklung sind. Seit 1958 erlitt der S&P 500 51 Rückschläge von -10 % oder mehr. Im Durchschnitt ist kaum damit zu rechnen, dass mehr als ein ganzes Jahr ohne eine Korrektur von einiger Intensität vergeht.
2. Saisonales 9-Tage-Muster im Juni-Juli
Wir treten derzeit in ein interessantes neuntägiges saisonales Marktmuster ein. Historisch gesehen tendiert der Nasdaq in den letzten drei Handelstagen im Juni und in den ersten neun Handelstagen im Juli zu einer Rallye. In diesem 12-Tage-Zeitraum ist der Index in 30 der letzten 39 Jahre gestiegen, mit einem durchschnittlichen Plus von 2,5 %. Dieses Jahr begann das Muster beim Nasdaq am 26. Juni und könnte bis zum 12. Juli andauern.
3. Technische Analyse: Golden Cross
In den letzten acht Monaten gab es zwei "Golden Crosses" - ein bullishes technisches Muster, bei dem ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen langfristigen gleitenden Durchschnitt nach oben kreuzt.
Nach dem Golden Cross vom 8. November kletterte der Nasdaq-Index von 13.660 Punkten auf ein Rekordhoch von 16.538 Punkten. In diesem Jahr wurde ein Crossover am 3. Mai ausgelöst, als der Index von 16.147 auf einen Höchststand von 18.035 stieg.
4. Auswirkungen des Wahljahres
Historisch gesehen ist der S&P 500 in fast jedem Wahljahr seit 1960 gestiegen, mit Ausnahme der Jahre 2000 (Dotcom-Crash) und 2008 (globale Finanzkrise). In den letzten drei Wahljahren (2012, 2016, 2020) legte der S&P 500 jeweils um mindestens 10 % zu.
Auffällig ist, dass der S&P 500 in 16 von 18 Fällen der letzten 70 Jahre in den letzten sieben Monaten eines Wahljahres gestiegen ist. Auch in diesem Wahljahr bleibt die Stimmung der Anleger optimistisch, wie die AAII feststellt.
Die optimistische Einschätzung, d.h. die Erwartung steigender Aktienkurse in den nächsten sechs Monaten, stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 44,5 % und liegt damit weiterhin über dem historischen Durchschnitt von 37,5 %.
Die pessimistische Einschätzung, d.h. die Erwartung, dass die Aktienkurse in den nächsten sechs Monaten sinken werden, liegt mit 28,3 % weiterhin unter dem historischen Durchschnitt von 31 %.
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