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Advanced Micro Devices: Einstiegschance nach Kurshalbierung?

Veröffentlicht am 06.09.2022, 07:20
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
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  • Erfahrungsgemäß ist Volatilität bei AMD-Aktien nichts Ungewöhnliches
  • Jüngere Entwicklungen haben Investoren vergrault
  • Dennoch ist eine Erholung durchaus möglich
  • Am 29. November letzten Jahres markierte die Aktie von Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) mit 161,91 Dollar ein Allzeithoch. Seitdem hat sich der Kurs der Aktie mehr als halbiert.

    AMD Wochenchart

    Diese Tatsache allein macht AMD noch nicht zu einer Kaufgelegenheit. Die Aktie hat in ihrer Geschichte schon immer Höhen und Tiefen erlebt, wenn auch in der Regel nicht so rasant und ausgeprägt. Die Stimmung der Anleger gegenüber dem Halbleitersektor und dem Gesamtmarkt ist insgesamt skeptischer geworden - und das aus guten Gründen. Viele Aktien sind zwar jetzt billiger, aber im Kontext des Sektors nicht unbedingt günstig.

    Zu diesem niedrigeren Kurs sieht die AMD-Aktie jedoch außerordentlich attraktiv aus. Dem Unternehmen ist ein unglaublicher Turnaround gelungen. Das Wachstum im Jahr 2022 dürfte beeindruckend sein. Die langfristigen Prognosen bleiben intakt. Solange die Investoren dem Management vertrauen - und das sollten sie - ist die AMD-Aktie definitiv zu günstig.

    Eine lang anhaltende Berg- und Talfahrt

    Advanced Micro Devices ging vor fast 50 Jahren an die Börse und sammelte 7,5 Mio. USD durch den Verkauf von Aktien zu einem Preis von 0,57 USD (bereinigt um einige Aktiensplits) ein. In diesem Zeitraum hat AMD auf Jahresbasis eine Rendite von 10 % erzielt. Allerdings waren die Gewinne alles andere als konstant.

    In den 1980er Jahren etwa stieg der Kurs von AMD von unter 4 auf über 20 USD, nur um am Ende des Jahrzehnts wieder unter 4 USD zu landen. Während des Dotcom-Booms schoss der Kurs in die Höhe, nur um dann wieder einzubrechen. Während der Hausse Mitte der 2000er Jahre rückte der Kurs erneut vor und erklomm 2006 mit 42 USD seinen Höchststand. Bei den Tiefstständen der Baisse 2009 notierte AMD unter 2 USD.

    Eine Erholung von diesen Tiefstständen flaute anschließend abermals ab. 2013 wurde AMD wegen seiner zu geringen Marktkapitalisierung sogar aus dem Index S&P 500 herausgenommen. Anfang 2016 kostete die Aktie sogar weniger als 2 USD, und ein Konkurs schien nicht ausgeschlossen zu sein.

    AMD war damals nur ein schwacher Konkurrent von Intel (NASDAQ:INTC), der den Markt für Personal Computer beherrschte. Doch der PC-Absatz wurde durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones stark bedroht. 2015 beendete AMD das Jahr mit einer Verschuldung von 2,26 Mrd. USD und meldete einen bereinigten operativen Jahresverlust von 253 Mio. USD, wobei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 28 % einbrach. Die Bruttomarge lag bei lediglich 28 %.

    Aber AMD berief Ende 2014 Lisa Su zur CEO, und Su sollte eine unglaubliche Wende bewirken. Mit der Einführung der Ryzen- und EPYC-Chips wurde AMD zu einem echten Konkurrenten für Intel. AMD kehrte 2017 in den S&P 500 zurück und war sowohl 2018 als auch 2019 die Aktie mit der besten Wertentwicklung im Index. In der Spitze hatte AMD im vergangenen Jahr seit den Tiefstständen im Februar 2016 fast das 100-fache zugelegt.

    AMD gerät ins Straucheln

    Mit anderen Worten: Die Volatilität ist Teil der AMD-Story. In einigen Fällen ließen sich die starken Kurskorrekturen nachvollziehen. Die Ängste der Anleger in der ersten Hälfte der 2010er Jahre, aufgrund derer sie die Aktie verkauften, waren real. Die PC-Verkäufe stagnierten. AMD lag weit hinter Intel zurück (ebenso wie Globalfoundries, das Unternehmen, das die Chips herstellt).

    Dieses Mal stehen Risiken im Raum. Halbleiter sind ein notorisch zyklisches Geschäft (ein weiterer Grund für die historische Volatilität von AMD), und es ist möglich, dass sich ein Konjunkturabschwung anbahnt.

    Jahrelang war die Nachfrage in Endmärkten wie Gaming, Automobilindustrie, Rechenzentren und sogar PCs ungewöhnlich hoch. Das beeindruckende Wachstum von AMD ist bis zu einem gewissen Grad auf diese hohe Nachfrage zurückzuführen; wenn die Nachfrage nachlässt, werden auch die Ergebnisse von AMD davon betroffen sein.

    In der vergangenen Woche wurden die Anleger erneut durch enttäuschende Ergebnisse des Konkurrenten NVIDIA (NASDAQ:NVDA) aufgeschreckt. Sowohl NVIDIA als auch AMD gaben zudem bekannt, dass die US-Regierung Beschränkungen für die Chips der Unternehmen für künstliche Intelligenz erlassen hatte.

    AMD fiel in der letzten Woche um weitere 12 %. Allein die Historie der Aktie zeigt, weshalb die Anleger besorgt über eine Fortsetzung der Talfahrt sein könnten.

    Ein besseres Unternehmen

    Es gibt jedoch ein ganz simples Bullen-Argument für AMD: Es ist nicht mehr das Unternehmen, das es einmal war. Noch vor sechs Jahren war AMD stark vom Markt für Personal Computer abhängig - und davon, die kostengünstigste und leistungsfähigste Option auf diesem Markt anzubieten.

    Das ist mittlerweile überhaupt nicht mehr der Fall. Jetzt ist es Intel, das vor sich hindümpelt und immer wieder Produkteinführungen verschiebt. Mit den EPYC-Mikroprozessoren ist AMD in den schnell wachsenden Markt für Rechenzentren vorgedrungen; der Kauf von Pensando hat die Kompetenzen des Unternehmens gestärkt. Die 50 Mrd. USD teure Übernahme von Xilinx, die größte, die es je in der Branche gab, vergrößerte die Reichweite von AMD weiter.

    AMD ist heute in vielen Endmärkten vertreten, darunter zahlreiche der am schnellsten wachsenden Märkte. Auf dem Investorentag im Sommer dieses Jahres erklärte AMD, dass sich der Gesamtzielmarkt des Unternehmens nun auf ca. 300 Mrd. USD beläuft. Der Chiphersteller rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von rund 26 Mrd. USD, was auf eine langfristige Wachstumsperspektive hindeutet, vor allem, wenn AMD Intel auch weiterhin Marktanteile abjagen kann.

    Das Bullen-Argument für die AMD-Aktie beruht im Wesentlichen darauf, dass das Unternehmen genau das tun wird. Unter Su hat sich das Unternehmen diesen Optimismus redlich verdient. Und die Zahlen zeigen, warum.

    Noch einmal: 2015 erzielte AMD eine bereinigte Bruttomarge von 28 %. Die Kunden waren nicht bereit, irgendeinen Aufpreis für die Produkte des Unternehmens zu zahlen.

    In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres lag die bereinigte Bruttomarge bei 53 %. AMD geht davon aus, dass es diese Zahl im Laufe der Zeit auf 57 % oder mehr steigern kann - das wäre eine Verdoppelung gegenüber 2015.

    Dies spricht für ein einfach viel, viel besseres Unternehmen. Das wiederum bedeutet, dass die Volatilität ganz anders interpretiert werden sollte. Wenn die Aktie von AMD in der Vergangenheit nachgab, war dies ein Zeichen für bevorstehende Probleme. Jetzt scheint ein solcher Kurs eher eine Gelegenheit zu signalisieren.

    Disclaimer: Vince Martin ist derzeit in keinem der hier besprochenen Wertpapiere investiert.

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