Anleger lösen trotz zunehmender Risiken ihre Goldpositionen auf

Veröffentlicht am 16.08.2018, 10:20
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Der Goldpreis ist weiterhin im Sinkflug (siehe folgender Chart). Inzwischen durchbrach der Preis des Edelmetalls bereits die Kreuzunterstützung aus einer Aufwärtstrendlinie und der horizontalen Marke bei 1.235,90 USD. Von da aus fiel er dann ungebremst weiter bis auf 1.180 USD. Der Goldpreis kannte also seit der vorangegangenen Gold-Analyse vom 12. Juli nur noch eine Richtung: Abwärts.

Gold - Chartanalyse

Dadurch befindet sich der Kurs nun auch wieder im Zentrum der Seitwärtsrange (gelbes Rechteck, blaue Linie), um welches der Kurs längere Zeit herumpendeln sollte. Schon in der Börse-Intern vom 17. November 2016 zeigte ich zum ersten Mal den folgenden Chart mit der Range von rund 1.000 bis 1.400 USD (gelbes Rechteck).

Gold - Chartanalyse vom 17.11.2016

Aus heutiger Sicht sieht dieser Chart nun so aus:

Gold - langfristige Chartanalyse

Zwar konnte eine wichtige Abwärtstrendlinie überwunden werden (rot), doch auch die anschließenden Aufwärtstrends (grüne Linien) blieben nur von kurzer Dauer. Dafür etablierte sich die erwartete Seitwärtsrange, in dessen Zentrum der Kurs nun zurückgekehrt ist.

Interesse an Gold im Sinkflug
Denn offenbar möchte aktuell kaum jemand trotz der zunehmenden Risiken Gold kaufen. Durch den fallenden Goldpreis scheinen sich vielmehr immer mehr Anleger von ihren Beständen zu trennen. So reduzierten sich die weltweiten Bestände an goldgedeckten ETFs und ähnlichen Produkten im Juli um 39 Tonnen auf 2.394 Tonnen. Im Monat zuvor lag der Rückgang sogar bei 51 Tonnen.

Gold - Investitionsfluss
(Quelle: World Gold Council)

Dadurch sanken auch die verwalteten Goldvermögen in US-Dollar gerechnet von 98 Mrd. USD im Juni um 4 % auf 94 Mrd. USD (siehe folgende Tabelle). Im gleichen Zeitraum fiel der Goldpreis um 2,37 %. Im August hat sich der Preisverfall sogar noch beschleunigt, denn der Kurs sank bislang schon um 3,4 %. Und so dürfte sich auch die Flucht aus Goldanlagen weiter verschärfen.

Steigende US-Zinsen belasten den Goldpreis
Doch dieses Problem ist keineswegs regionaler Natur. So zeigen sich in wirklich allen Regionen Abflüsse, wobei die nordamerikanischen Fonds bei den ETF-Abflüssen dominieren. Denn diese verzeichneten ein Abfließen von Investorengeldern in Höhe von 983,5 Mio. US-Dollar. Die ist mehr als in alle anderen Regionen zusammen.

Gold - Investitionsfluss nach Regionen
(Quelle: World Gold Council)

Und so lassen sich die steigenden US-Zinsen als Hauptverantwortlichen ausfindig machen. Möglicherweise erinnern Sie sich noch daran, dass ich geschrieben hatte, dass mit steigenden Zinsen auch die Opportunitätskosten für Gold-Anleger steigen. In der Börse-Intern vom 11. Mai 2018 wies ich zudem auf die negative Korrelation zum US-Dollar hin. Und aktuell wertet der Dollar vor allem gegenüber Schwellenländerwährungen stark auf. Dadurch gibt der Goldpreis entsprechend stark nach.

Schlechte Stimmung deutet neue Rally an?
Die Folge daraus ist eine negative Stimmung zum Goldpreis. So fielen die COMEX-Netto-Long-Futures auf den tiefsten Stand seit drei Jahren laut dem World Gold Council. Dabei deutete ein sehr niedriges Netto-Long-Niveau schon öfter eine historische Rallye im Goldpreis an. Eine Gegenbewegung wird also inzwischen immer wahrscheinlicher. Zudem erhält der Goldpreis bei 1.180 USD inzwischen Hilfe von einer horizontalen Unterstützung (siehe Charts oben).

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

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