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Apple lässt Innovation missen

Veröffentlicht am 13.09.2017, 17:26
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Von Clement Thibault aus dem Englischen übersetzt.

Nach monatelangem Warten und endlosen Spekulationen lieferte das jährliche Event von Apple (NASDAQ:AAPL), bei dem traditionell neue Produkte und Aktualisierungen bestehender Produkte vorgestellt werden, Antworten auf viele Verbraucher- und Anlegerfragen über das Jubiläums-iPhone zum 10. Jahrestag und über die zukünftige Richtung des legendären Smartphones.

In dem neu errichteten Steve-Jobs-Theater in Apple Park, dem Hauptquartier des Unternehmens im kalifornischen Cupertino präsentierten Tim Cook und einige der Senior VPs die Zukunft von Apple. Viele sind der Ansicht, dass die gestrige Präsentation im Hinblick auf Smartphones die größte Offenbarung seit Jahren gewesen ist. Wir sind uns da nicht so sicher.

Apple TV, Apple Watch

Als Erstes wurden der neue Apple-Fernseher mit 4K-Auflösung und die neue Apple Watch präsentiert.

In den Quartalsberichten von Apple werden die beiden Geräte in derselben Kategorie unter „Sonstige Produkte“ geführt. Zusammen machten sie in den neun Monaten dieses Jahres 6,9 Mrd. US-Dollar oder 5,5 Prozent der Gesamtumsätze von Apple aus.

Damit soll nicht gesagt werden, dass sie keine Rolle spielen, denn schließlich stiegen die Umsätze in diesem Jahr um 10 Prozent. Die Zahlen deuten eher darauf hin, dass die Verbraucher die beiden Produkte noch nicht vollständig akzeptiert haben.

Apple TV erhielt ein Auflösungs-Upgrade und ist jetzt in der Lage, 4K-Inhalte wiederzugeben. Das ist nicht unbedingt innovativ, aber wichtig für Apple TV, um weiter im Wettbewerb bleiben zu können. Er wird wahrscheinlich auch keine unmittelbaren Upgrades nach sich ziehen, aber langfristig ist es ein wichtiger Schritt, da immer mehr Haushalte 4K-Bildschirme nutzen.

Die neueste Version der Apple Watch ist Handy-fähig. Damit muss der Träger etwa beim Joggen sein Telefon nicht mehr mitnehmen. In Bezug auf Wearables ist dies ein großer Schritt für Apple und könnte Verbraucher von der Nutzbarkeit und der Nützlichkeit der Uhr überzeugen.

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Wir gehen davon aus, dass Besitzer der Watch das Upgrade mögen und neue Nutzer sich von der Handy-Funktionalität überzeugen lassen werden.

Diese Produkte sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Worauf die Mehrzahl der Fans und der regulären Verbraucher gewartet hat, war das neueste iPhone, oder vielmehr, iPhones. Zum ersten Mal stellte das Unternehmen nicht, wie üblich, zwei neue Modelle, sondern drei vor.

iPhone 8, iPhone 8Plus, iPhone X

Nachdem wir uns die Präsentation angesehen haben, wurde uns klar, dass Apple ursprünglich nicht geplant hatte, iPhone X gestern zu veröffentlichen. Wir glauben, dass Apple es vorgezogen hätte, den üblichen Zyklus mit zwei Modellen fortzuführen und nur iPhone 8 und 8S auf den Markt zu bringen. Allerdings ließen der Trubel rund um den zehnten Jahrestag des iPhones und durchgesickerte Details zum iPhone X dem Unternehmen letztendlich keine andere Wahl.

Es spricht einiges dafür.

Da wäre zunächst die Tatsache, dass das iPhone X noch nicht von FCC genehmigt wurde. Jedes neue Telefonmodell muss FCC-Anforderungen genügen, bevor es zum Verkauf freigegeben werden kann. Für gewöhnlich nimmt das Verfahren mehrere Wochen in Anspruch, aber es ist durchaus eine ernste Angelegenheit. Apple selbst erwähnt es in seiner Pressemitteilung:

„Dieses Gerät wird nicht, und darf nicht, zum Verkauf angeboten oder verliehen werden, bis die erforderliche Genehmigung erteilt worden ist.“

Bei Fehltritten oder Hindernissen während des Genehmigungsprozesses müsste das Veröffentlichungsdatum verschoben werden. Als Lieferdatum gab Apple den 3. November bekannt. Das zeugt von Selbstvertrauen, aber auch davon, dass die Firma noch nicht bereit für die Enthüllung gewesen ist.

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Auch die Vorbestellungs- und Veröffentlichungsdaten liegen einige Zeit nach der Enthüllung, auch das war bei vorangegangenen Modellen anders. Zwar erhaschte die Welt gestern einen Blick auf das neue iPhone X, doch bestellt werden können die Modelle erst in eineinhalb Monaten, am 27. Oktober. Lieferungen erfolgen dann, wie bereits erwähnt, ab dem 3. November.

Auch die verfügbare Menge ist verdächtig, ein weiteres Zeichen für überstürzte Markteinführung. Die zum Verkauf angebotene Menge ist, zumindest vorläufig, recht knapp. Apple scheint nicht genug Zeit gehabt zu haben, um sich vollständig auf die Markteinführung zu vorbereiten.

Und so bekamen wir statt der erwarteten neuen Smartphone-Revolution zwei reguläre Upgrades und etwas, was eher nach einem Konzept-Handy denn nach einem marktfähigen Produkt aussieht. Die Enttäuschung ist nach all dem Trubel selbstverständlich groß.

Für uns sieht es so aus, als hätte Apple seinen Innovationsdrang verloren. In den letzten zwei Jahren hatten wir immer wieder diesen Verdacht und die gestrige Markteinführung hat ihn für uns bestätigt. Apple hatte nicht wirklich vor, uns mit der Zukunft der Smartphones zum Staunen zu bringen, bis Markterwartungen es dazu gezwungen haben, und das Ergebnis ist dennoch mehr als halbherzig.

Vor Jahren, als Apple innovativ sein wollte, ging es mit dem iPhone ein Risiko ein und dieses Risiko hat sich mehr als ausgezahlt. Aktuell ist Apple weder bereit noch wirklich willens, mit iPhone X den Markt zu revolutionieren, und wir sollten es auch nicht erwarten.

Was nun?

Apple, monatlich 2014-2017

Apple ist seit jeher eine interessante Aktie. Sie wurde bereits erheblich sowohl über- als auch unterbewertet und die Kursschwankungen sind beeindruckend.

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Mitte 2015 war der Preis mit 130 Dollar viel zu hoch. Mitte 2016 lag er bei 90 Dollar und wurde stark unterbewertet. Dann begann der Kurs eine Rally, die den Preis pro Aktie auf ein Allzeithoch von 160 Dollar getrieben hatte, wo er sich noch heute befindet.

30-Minuten-Diagramm für AAPL

Die gestrige Präsentation stieß an den Märkten auf wenig Begeisterung. Der Aktienkurs fiel zwischenzeitlich um zwei Prozent und schloss bei -0,4 Prozent.

Wir glauben nicht, dass die gestrige Veranstaltung eine Allzeithoch-Bewertung rechtfertigt. Sicherlich werden viele Besitzer ihr iPhone 6 und 6S aufrüsten, obwohl sich auch das 7er-Modell gut verkauft hat. Wir werden daher wohl nicht den Super-Zyklus erleben, den viele erwarten.

Wichtiger noch: Wir erwarteten ein Telefon, das ein Muss sein wird, ein Produkt, das unentschlossene Verbraucher für ein Upgrade im Einzelnen und für ein Apple-Produkt im Allgemeinen gewinnen würde. Das haben wir nicht bekommen.

Als Anleger warten wir darauf, dass der Kurs zu einer Unterbewertung zurückkehrt. Erst dann werden wir entscheiden, ob wir eine neue Position beziehen werden.

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