- Als größtes Risiko für die Gewinnaussichten von Apple gilt die rückläufige Nachfrage nach Hardware und Dienstleistungen aufgrund des sich eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Umfelds.
- Bisher sind sich die Analysten uneins darüber, ob Apple die volle Wucht einer möglichen Rezession zu spüren bekommen wird.
- JPMorgan bekräftigte seine Einstufung "Overweight" für Apple und schrieb in einer Mitteilung, dass der Technologieriese widerstandsfähig bleiben werde.
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Die Aktie des größten Unternehmens der USA, Apple Inc. (NASDAQ:AAPL), ist in diesem Jahr um 21,6 % gefallen. Dennoch hat sich der Titel in einem durchgängig schwierigen Marktumfeld weit besser entwickelt als die meisten anderen großen Technologiewerte.
Aus mehreren Gründen befindet sich der iPhone-Hersteller in einer guten Position, um den aktuellen makroökonomischen Gegenwind unbeschadet zu überstehen. Das im kalifornischen Cupertino ansässige Unternehmen verfügt über eine riesige Kundenbasis, eine bemerkenswerte Fähigkeit, höhere Kosten an seine relativ zahlungskräftigen Kunden weiterzugeben, und einen enormen Cash-Bestand, der es dem Unternehmen ermöglicht, Aktien zurückzukaufen und die Dividende zu erhöhen.
Darüber hinaus argumentieren Apple-Bullen, dass die Nachfrage nach iPhones, Wearables und anderen Gadgets und Dienstleistungen stabil bleibt. Der Markt schätzt den iPhone-Absatz in diesem Jahr auf etwa 240 Millionen Einheiten.
Inflationsrisiken
Während die Aussichten positiv bleiben, könnten zunehmende makroökonomische Risiken den Optimismus des Unternehmens beeinträchtigen. Die größte Frage ist, wie Apple-Kunden auf den Inflationsdruck reagieren werden - etwas, das sie noch nie zuvor erlebt haben.
Das letzte Mal, als die Inflation so hoch war, war Apple weniger als ein Jahr an der Börse gelistet, und das meistverkaufte Produkt war der Heimcomputer Apple II. Im Mai erreichte die Jahresteuerung mit 8,6 % den höchsten Stand seit 1981 - und auch andere große Volkswirtschaften sehen sich einer ähnlichen Entwicklung gegenüber.
Das ist möglicherweise auch der Grund, warum die Analysten in Bezug auf die Gewinnaussichten von Apple nach wie vor geteilter Meinung sind. Während die meisten der 48 von Investing.com befragten Analysten die Apple-Aktie nach wie vor zum Kauf empfehlen, haben einige ihre Kursziele in den letzten Wochen gesenkt.
Gewinnprognosen
In den letzten drei Monaten reduzierten die Analysten ihre Gewinnprognosen für Apple für das dritte Quartal schrittweise um insgesamt 7,8 %. Im gleichen Zeitraum sind die Umsatzprognosen um rund 4,2 % gesunken.
KeyBanc Capital Markets sieht unter Berufung auf Kreditkartendaten Anzeichen für eine schwächere Nachfrage in den USA. Andere äußerten sich besorgt über das Tempo des Umsatzwachstums im App Store des Unternehmens. Laut Morgan Stanley gefährdet dies seine Prognosen für das Dienstleistungsgeschäft von Apple.
Der größte US-amerikanische Hersteller von Speicher-Halbleitern für Computer und Smartphones, Micron Technology (NASDAQ:MU), teilte Investoren letzte Woche mit, dass sich die Nachfrage verlangsamt und seine Kunden aus dem PC- und Smartphone-Geschäft ihre Lagerbestände anpassen müssen.
Sollten die Apple-Kunden wegen der zunehmenden Inflation unter Druck geraten, könnten neue iPhone-Käufe zurückgestellt werden, was die Umsatzprognosen des Unternehmens für dieses Jahr drücken könnte.
Apple sieht sich aber auch mit steigenden Logistikkosten, höheren Mitarbeitergehältern und Lieferengpässen im Zusammenhang mit den Lockdowns in China in diesem Jahr konfrontiert. Im April informierte das Unternehmen seine Aktionäre darüber, dass die Kombination aus wirtschaftlichem Gegenwind zu einem Umsatzrückgang von etwa 8 Mrd. USD führen könnte.
Auf der anderen Seite bekräftigte JPMorgan sein Rating "Overweight" für Apple und schrieb in einer Notiz am vergangenen Freitag, der Tech-Gigant werde sich aufgrund seiner bereits konservativen Prognosen bei der Veröffentlichung der Q2-Ergebnisse weiterhin behaupten können. In der Notiz hieß es weiter:
"Entgegen der allgemeinen Anlegerstimmung und der Erwartung, dass die Schätzungen aufgrund einer Verlangsamung der Konsumausgaben und des Wechselkursdrucks nach unten korrigiert werden, halten wir die kurzfristigen Schätzungen im Vergleich zu den konservativen Prognosen, die das Unternehmen schon in seiner letzten Gewinnmitteilung abgegeben hat, für stimmig.
Wir sehen bei mehreren Aspekten des Geschäfts und der Finanzkennzahlen, die von den Anlegern nach wie vor nicht ausreichend gewürdigt werden, ein Aufwärtspotenzial, insbesondere bei der Transformation des Unternehmens hin zu Dienstleistungen, dem Wachstum der installierten Basis, der Technologieführerschaft und der Optionalität beim Kapitaleinsatz.
JPMorgan hielt auch an seinem Dezember-Kursziel von 200 USD für Apple fest. Das entspricht einem Kurspotenzial von etwa 43 % gegenüber dem aktuellen Kurs.
Fazit
Es ist schwer vorherzusagen, wie stark das derzeit ungünstige makroökonomische Umfeld die Verkäufe von Apple kurzfristig beeinträchtigen wird. Dennoch ist Apple ein zuverlässiges Unternehmen, das gut positioniert ist, um in einem herausfordernden Umfeld eine hervorragende Leistung abzuliefern.
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