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Steuern die Aktienmärkte auf einen magischen Minsky-Moment zu?

Veröffentlicht am 16.09.2020, 15:01

Gerüchte über den gefürchteten Minsky-Moment sind wieder einmal in Umlauf gekommen, da der aufgeblähte US-Aktienmarkt trotz der globalen Pandemie, die die Volkswirtschaften weltweit lahmgelegt hat, immer neue Rekordhochs erreicht.

Der Marktstratege Ron William, Gründer von RW Advisory, äußerte die schicksalhaften Worte Anfang dieses Monats in einem Auftritt in der CNBC Squawk Box Europe.

Plötzlicher Kurseinbruch nach euphorischem Bullenlauf?

Der Begriff "Minksy-Moment" bezieht sich auf einen plötzlichen Marktkollaps nach einem nicht nachhaltigen Bullenlauf, der auf günstigen Krediten beruht. Der Ausdruck spiegelt die Ideen des Ökonomen Hyman Minsky wider, der an der Washington University in St. Louis lehrte und seine Karriere am Levy Institut am Bard College beendete.

Minsky, der zu dieser Zeit weithin als Randfigur galt, erlebte seinen eigenen "Minsky-Moment" nicht mehr. Er starb 1996, und erst 1998 prägte der Ökonom Paul McCulley den Begriff, der den Zusammenbruch der Märkte im Gefolge der Asienkrise beschrieb.SPX Monatskurse 2002-2020

McCulley belebte den Begriff 2009 wieder, als die Märkte nach dem Absturz der Immobilienpreise und dem Ausbruch der Subprime-Hypothekenkrise erneut zusammenbrachen, was zu einer verheerenden globalen Liquiditätskrise und zu dem führte, was wir heute die Große Rezession nennen.

William sagt, wir stehen jetzt erneut vor einem solchen Moment. Schon vor dem Ausbruch der Pandemie hatten viele Ökonomen angesichts des Anstiegs und der Zunahme der Aktienkurse besorgt geäußert. Der Einbruch der Weltwirtschaft, als Länder auf der ganzen Welt COVID-19-Lockdowns erließen, ist nun jedoch einer neuen Euphorie am US-Aktienmarkt gewichen, die noch befremdlicher ist.

Trifft das zu? Stehen wir kurz vor einem weiteren Crash an den Märkten? Minsky glaubte, dass die Finanzmärkte von Natur aus instabil sind und dass Anfälle von irrationalem Überschwang und abrupten Kurseinbrüchen unvermeidlich sind.

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Minsky wird allgemein als Post-Keynesianer angesehen, weil er von den Vorstellungen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes inspiriert wurde und sich gegen die Monetaristenansichten der so genannten Chicagoer Schule stellte.

Aber es war Keynes, der bekanntlich beobachtete, dass Menschen allzu oft Sklaven irgendeines verstorbenen akademischen Schreiberlings sind. Minsky stützte seine Ideen auf die Schriften Keynes', und jetzt stützen sich die Befürworter des Minsky-Moments auf die Skizzen eines Wirtschaftswissenschaftlers, der zu seinen Lebzeiten wenig Anerkennung erhielt.

Tech-Aktien treiben erneut Börsenrallye an

Die kürzeste und präziseste Antwort auf die Frage ist, dass niemand weiß, ob wir vor einem Minsky-Moment stehen. Die Anleger werden sich entsprechend ihrer Risikotoleranz verhalten. Diejenigen mit geringer Risikotoleranz werden sich unwohl fühlen und aus Aktien aussteigen. Diejenigen mit einer höheren Toleranz werden auf den Bullen reiten, in dem Wissen, dass sie vielleicht nicht sehen werden, wann er die Klippe hinuntergeht, falls es tatsächlich eine Klippe gibt, die es zu umschiffen gilt.

Die aktuelle Blase an den Aktienmärkten ähnelt eher der Dotcom-Blase der späten neunziger Jahre und weniger der Asienkrise oder der Finanzkrise 2008. Damals kletterten die Aktienkurse von Start-ups zu Beginn des digitalen Zeitalters auf astronomische Höhen, obwohl sie Verluste machten und Jahre davon entfernt waren, Geld zu verdienen.

Wieder einmal sind es die Technologieaktien, die die Börsenrallye in den USA antreiben. Aber die FAANG-Aktien - Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL), Netflix (NASDAQ: NFLX) und Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) - sind inzwischen ausgewachsene digitale Giganten, die ihre Dämonen bewältigt haben und viel Geld verdienen.

Die Folgen der Pandemie haben die Anziehungskraft dieser Aktien sogar noch verstärkt, denn die Corona-Lockdowns haben zu einem Boom bei genau den Dienstleistungen geführt, die sie anbieten. Investoren sehen zahlreiche Argumente, die sie davon überzeugen, dass nur der Himmel die Grenze ist.

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Die Skeptiker fragen sich derweil, warum es nur den US-Aktien so gut geht, während andere Aktienindizes, wie zum Beispiel der britische FTSE 100, immer noch im Minus rangiert. Dabei wird jedoch außer Acht gelassen, dass sich beispielsweise auch der deutsche Leitindex DAX seinem Allzeithoch annähert, da die deutsche Wirtschaft trotz der Corona-Krise langsam wieder an Fahrt gewinnt.

Kritiker führen die hohen Aktienkurse in den USA gerne auf die massive Liquiditätsspritze der US-Notenbank Fed in die Wirtschaft zurück. Kombiniert mit Zinssätzen nahe Null und Anleihenrenditen, fließt dieses Geld in Aktien, so deren Argument.

Minsky glaubte, dass solche Bullenläufe grundsätzlich nicht nachhaltig sind, weil die Investoren immer mehr Risiken eingehen und ihre Kredite so lange strapazieren, bis irgendein Auslöser eine Kaskade von Liquidationen und ein Wettrennen um den Exit auslöst.

Die Trends sind ermutigend

Aber Minsky wurde nicht Zeuge der digitalen Revolution und erlebte nie einen globalen Lockdown. Leiten diese Ereignisse einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft und auf den Märkten ein oder unterliegen sie den gleichen Gesetzen, die uns die Geschichte gelehrt hat?

Die Korrektur der Tech-Aktien (NYSE:XLK) zu Beginn des Monats hat die Anleger sicherlich innehalten lassen, aber sie haben ihre Zurückhaltung schnell überwunden und sind wieder auf den fahrenden Zug aufgesprungen.

So wichtig die Tech-Aktien auch sind, sie repräsentieren jedoch nicht die gesamte Wirtschaft und schon gar nicht den gesamten Aktienmarkt. Die Bullen erwarten eine Rückkehr zu den Wirtschaftstrends, die der Pandemie vorausgingen, mit starkem Wachstum, sinkender Arbeitslosigkeit und nicht vorhandener Inflation.

Das jüngste ermutigende Zeichen für die Bullen ist eine Welle von Fusionsaktivitäten, denn allein in dieser Woche wurden Transaktionen im Wert von 69 Milliarden Dollar angekündigt. Analysten gehen davon aus, dass Fusionen darauf hindeuten, dass einige Aktien als unterbewertet wahrgenommen werden.

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Vielleicht ist eine Rückkehr zum Status quo ante zu optimistisch. Doch Veränderungen in der Wirtschaft und auf dem Markt könnten bedeuten, dass einige der altehrwürdigen Ideen von ehemaligen Ökonomen überholt werden müssen.

Zweifellos werden wir in der Zukunft Marktkorrekturen und vielleicht auch einen weiteren "Crash" erleben, aber es ist nicht besonders hilfreich, diese noch nie dagewesenen Umstände mit dem Namen eines längst verstorbenen Akademikers zu schmücken.

Aktuelle Kommentare

klar ... Minsky ... ich träume Tag und Nacht davon ... am besten noch ne Anarchie dazu !
klar. gibt bestimmt bald schon V Korrekturen nachdem dann die Pleitewelle durch ist. Die Zahlen dazu können wir aber frisieren. Dann sieht man das Problem nicht. was man nicht sieht ist auch nicht da.
Und🙏🏽🥶💤👍🏽egal oder
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