Die Aktienmärkte haben eine zweigeteilte und etwas richtungslose Handelswoche hinter sich, in der die Marktteilnehmer unsicher über die weitere Entwicklung waren. Trotz der starken Rallye in den letzten Monaten wurden Umkehrsignale weitestgehend vermieden. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Senat und dem Repräsentantenhaus. Bei der EZB zeichnet sich ein allmählicher Richtungswechsel ab, mit einem Fokuswechsel von der Inflationsbekämpfung hin zur Konjunkturstützung. Spätestens im Juni wird ein erster Zinsschritt nach unten erwartet. In den USA bleibt die robuste Konjunktur eine Herausforderung bei der Inflationsbekämpfung, weshalb Jerome Powell sich alle Optionen (noch) offenhält. Dennoch wird auch hier im Sommer eine Zinswende für wahrscheinlich gehalten. Die Märkte befinden sich seit November in einer starken Momentumrally, die allerdings erste Ermüdungserscheinungen zeigt und von immer weniger Werten getragen wird. Bemerkenswert ist die Leistung von Nvidia (NASDAQ:NVDA), dass fast die Marktkapitalisierung von Apple (NASDAQ:AAPL) erreichen konnte und kurz vor dem Erreichen der 1000-Dollar-Marke stand, einem psychologisch wichtigen Punkt, der auch einen charttechnischen Widerstand darstellt. Dies könnte eine Verschnaufpause einleiten, die möglicherweise vom Gesamtmarkt mitgetragen wird. Der DAX erreichte erneut ein Allzeithoch, beendete jedoch seine Impulsbewegung. In den nächsten Tagen ist daher mit einer Konsolidierung zu rechnen.
In der kommenden Woche stehen wenige Termine auf dem Wirtschaftskalender an, wobei die Veröffentlichung der US-Verbraucher- und Erzeugerpreise von besonderem Interesse sein wird. Sollten diese Daten eine anhaltend hohe Inflation zeigen, könnte dies die Federal Reserve (Fed) unter Druck setzen, die Zinswende weiter hinauszuzögern, was für die Märkte enttäuschend sein könnte.
Wichtige Wochentermine:
- Dienstag:
- 08:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Februar (endgültig)
- 13:30 Uhr USA Verbraucherpreise Februar
- Mittwoch:
- 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Januar
- Donnerstag:
- 13:30 Uhr USA Erzeugerpreise Februar
- 13:30 Uhr USA Einzelhandelsumsätze Februar
- 13:30 Uhr USA Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
- Freitag:
- 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise Februar
- 13:30 Uhr USA Empire State Manufacturing Index März
- 14:15 Uhr USA Industrieproduktion Februar
- 15:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan März (vorläufig)
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