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Die Baumwollpreise sind in den letzten Monaten massiv gestiegen. Das in der Schweiz ansässige International Trade Center (ITC) erläutert:
"Wenn über Preise auf dem Baumwollmarkt gesprochen wird, bezieht man sich in der Regel entweder auf den Cotlook A-Index oder auf die aktuellsten Preise für den nahegelegenen Terminkontrakt an der ICE in New York."
Der Terminkontrakt an der ICE wird derzeit über 1,05 US-Dollar pro Pfund gehandelt. Anfang der Woche stieg der Preis für Baumwolle, die früher auch "weißes Gold" genannt wurde, kurzzeitig über 1,16 US-Dollar, den höchsten Preis seit Juli 2011. Im April 2020, also in den ersten Tagen der Pandemie, notierte der Preis noch unter 50 Cent pro Pfund. Seit Anfang des Jahres ist der Preis um mehr als 40 % gestiegen.
Die Rohstoffpreise sind im Jahr 2021 in die Höhe geschossen, teils aufgrund der steigenden Nachfrage und Lieferketten-Problemen in aller Welt. Baumwolle machte da keine Ausnahme. Die Baumwollproduzenten haben vor allem unter den Auswirkungen des Klimawandels gelitten, darunter außerordentliche Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen.
Das US-Landwirtschaftsministerium (US Department of Agriculture, USDA) berichtete:
"Die Schätzungen des US-Baumwollangebots und der -nachfrage für 2021/22 lassen eine geringere Produktion, niedrigere Endbestände und einen höheren Preis im Vergleich zum Vormonat erwarten.... In den ersten Oktoberwochen 2021 lagen die Weltbaumwollpreise im Durchschnitt bei über 115 Cent pro Pfund, was einem Anstieg von mindestens 40% gegenüber dem Vorjahresniveau und den langfristigen Niveaus entspricht."
Zahlen von Statista zeigen:
"Baumwolle ist die weltweit meistgenutzte Naturfaser und damit ein wichtiger Bestandteil der Textilindustrie. 2019/2020 betrug die weltweite Gesamtproduktion von Baumwolle rund 122 Millionen Ballen."
Ein Ballen enspricht 480 Pfund.
Nun fragen sich Analysten, wie die Verbraucher in den kommenden Monaten auf die gestiegenen Baumwollpreise reagieren könnten. Der Nationale Einzelhandelsverband der USA weist darauf hin, dass die Verbrauchernachfrage robust und die Einzelhändler in guter Verfassung sind.
Aus diesem Grund stellen wir heute zwei börsengehandelte Produkte (exchange-traded products, ETPs) vor, die sich für Anleger eignen könnten, die glauben, dass die Baumwollpreise erhöht bleiben oder sogar neue Höchststände erreichen könnten.
Der iPath® Series B Bloomberg Cotton Subindex Total Return ETN (NYSE:BAL) ist eine börsengehandelte Inhaberschuldverschreibung (exchange-traded note, ETN), die über Baumwoll-Futures-Kontrakte ein direktes Engagement in Baumwolle als Rohstoff ermöglicht. ETNs sind unbesicherte Schuldverschreibungen des Emittenten, in diesem Falle Barclays (LON:BARC) (NYSE:BCS). Daher bergen sie Ausfallrisiken und sind möglicherweise nicht für alle Portfolios geeignet.
Der ungehebelte ETN, der im Januar 2018 aufgelegt wurde, weist derzeit ein Volumen von rund 20,2 Millionen US-Dollar auf. Er bildet den Bloomberg Cotton Subindex Total ReturnSM Index ab.
Bislang hat BAL im Jahr 2021 eine Rendite von mehr als 29 % erzielt und Anfang Oktober ein Mehrjahreshoch erreicht. Interessierte Leser könnten beim nächsten Pullback einen Einstieg bei etwa 55 Dollar in Erwägung ziehen.
Unsere nächste Wahl, ein Exchange Traded Fund (ETF), ist eine indirekte Wette auf die Baumwollpreise. Der VanEck Retail-ETF (NASDAQ:RTH) bietet Zugang zu 25 der weltweit größten Einzelhandelskonzerne. Darunter sind E-Commerce-Werte, Mehrsparten-Einzelhändler, Großhändler, Fachhändler sowie Lebensmittelketten.
Der RTH-ETF, der im Dezember 2011 an die Börse kam, zeichnet die Wertentwicklung des MVIS US Listed Retail 25 Index nach. Obwohl der Fonds behauptet, in globale Einzelhändler zu investieren, konzentriert er sich derzeit auf den US-Markt. Abgesehen von einem Unternehmen aus China haben alle Unternehmen ihren Hauptsitz in den USA.
Die größten 10 Positionen machen fast 70% des Nettovermögens von 206,7 Millionen US-Dollar aus, was den RTH-ETF zu einem kopflastigen Fonds macht. Unter den Sektoren dominieren zyklische Konsumgüter mit 73,2%, gefolgt von nichtzyklischen Konsumgütern (17,4%) und dem Gesundheitswesen (9,4%).
Zu den wichtigsten Werten auf der Beteiligungsliste gehören Amazon (NASDAQ:AMZN), Home Depot (NYSE:HD), Lowe’s (NYSE:LOW), Costco Wholesale (NASDAQ:COST) und Walmart (NYSE:WMT).
Der ETF ist im vergangenen Jahr um 12,6% gestiegen und erreichte Anfang September ein Rekordhoch. Die Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnisse betragen 26,08 bzw.7,29.
Diese Unternehmen im Fonds könnten von gestiegenen Baumwollpreisen profitieren, die sich in den Einzelhandelspreisen für Textilien und Bekleidung widerspiegeln würden. Allerdings steht die Quartalssaison noch bevor und angesichts der Tatsache, wie stark viele der Aktien im RTH-ETF in 2021 gestiegen sind, könnte es bald zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen kommen. Ein potenzieller Rückgang in Richtung 170 US-Dollar würde die Sicherheitsmarge erhöhen.
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