Die älteste Kryptowährung Bitcoin befindet sich derzeit in einem starken Aufwärtstrend. Vor Kurzem konnte die Digitalwährung sogar ein neues Rekordhoch von 69.170,63 US-Dollar erreichen, wie von CoinMarketCap berichtet. Auf anderen Plattformen, wie zum Beispiel Bitstamp, erreichte der Kurs sogar 69.210,00 US-Dollar.
Dieser Anstieg wird von mehreren Faktoren angetrieben. Der Wichtigste: Zu Beginn des Jahres wurden erstmals Bitcoin-Spot-ETFs von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC zugelassen. Das ist ein großer Erfolg von Blackrock, Grayscale und anderen ETF-Emittenten. Es senkt die Markteintrittsbarriere enorm, denn viele – vor allem institutionelle Anleger – haben aufgrund von großen Risiken, die im Zusammenhang mit unsicheren sowie unregulierten Kryptobörsen, bislang einen Bogen um Bitcoin & Co. gemacht. Das ändert sich nun zumindest in den USA. In Europa sind diese ETFs leider noch nicht zugelassen.
Und bald steht ein wichtiges, weiteres Ereignis bevor: Das Bitcoin-Halving. Es findet im April statt. Der voraussichtliche Termin ist Samstag, der 20. April 2024 um 13:58 Uhr. Die genaue Uhrzeit wird noch bekanntgegeben. Bei diesem Ereignis wird die Belohnung halbiert, die Krypto-Miner für das Validieren von Bitcoin-Transaktionen und das Erzeugen neuer Blöcke in der Blockchain erhalten. Derzeit erhalten Miner 6,25 Bitcoin pro Block (NYSE:SQ), nach dem Halving werden es nur noch 3,125 sein. Dieses Halving soll einer Preisinflation entgegenwirken. Insgesamt ist das Bitcoin-Angebot auf 21 Millionen Münzen begrenzt, und das diesjährige Halving ist erst das vierte in der Geschichte von Bitcoin.
JPMorgan (NYSE:JPM) prognostiziert einen Preisverfall des Bitcoins auf etwa 42.000 US-Dollar
Trotz der traditionell positiven Auswirkungen des Halvings auf den Bitcoin-Preis bezweifelt die US-Investmentbank JPMorgan in einem Bericht die Nachhaltigkeit des aktuellen Preisanstiegs der Kryptowährung. Die Bank argumentiert, dass die sinkende Rentabilität des Bitcoin-Minings aufgrund des Halvings den Bitcoin-Preis negativ beeinflussen könnte. Das Mining von Kryptowährungen erfordert eine erhebliche Rechenleistung und verbraucht entsprechend viel Energie. Eine Halbierung der Belohnung bedeutet, dass Mining-Unternehmen doppelt so hart arbeiten müssen, um die gleiche Menge an Bitcoins zu generieren. Die steigenden Produktionskosten könnten daher zu einem Rückgang des Bitcoin-Preises führen, so JPMorgan.
Die Bank schätzt die Produktionskosten des Bitcoin-Minings derzeit auf 26.500 US-Dollar und erwartet, dass sie sich nach dem Halving auf 53.000 US-Dollar verdoppeln könnten. Sie geht sogar davon aus, dass die Hashrate des Bitcoin-Netzwerks nach dem Halving um 20 Prozent sinken könnte, was wiederum die Produktionskosten und den Bitcoin-Preis auf 42.000 US-Dollar drücken wird. Dieses Niveau von 42.000 US-Dollar könnte nach dem Abflauen der Halving-Euphorie im April erreicht werden, so das Analystenteam von JPMorgan.
Angesichts der stark steigenden Produktionskosten durch das Halving könnten nicht alle Bitcoin-Mining-Unternehmen langfristig überleben. Diejenigen mit niedrigeren Stromkosten und effizienteren Geräten haben laut JPMorgan bessere Überlebenschancen. Große börsennotierte Mining-Unternehmen könnten jedoch von einem Marktanteilswachstum profitieren, und es könnte zu Fusionen und Übernahmen kommen, um Synergien zu nutzen.
Unserer Ansicht nach könnte es aber genauso gut zu einem starken Anstieg des Bitcoin-Preises kommen, denn wenn weniger Bitcoins aufgrund der steigenden Miningkosten und der geringeren Belohnung auf den Markt strömen, hätten wir es mit einer Verknappung des Angebots zu tun, was wiederum zu höheren Preisen führen könnte.
Was an dieser Prognose von JPMorgan dran ist, beleuchten wir in Video, welches wir weiter unten verlinken.
Und was hat die Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) mit Bitcoin zu tun?
Die Deutsche Börse hat eine eigene Handelsplattform für Kryptowährungen vorgestellt, die Deutsche Börse Digital Exchange (DBDX). Diese Plattform ist vollständig reguliert und bietet neben dem Handel auch Abwicklung und Verwahrung von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen. Die Deutsche Börse möchte institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten, die sich durch Transparenz und Sicherheit auszeichnen.
Das halten wir für ein sehr gutes Signal, auch wenn dieses Angebot zunächst nur für institutionelle Anleger gilt. Privatanleger bleiben leider noch außen vor. Ob sich das in Zukunft ändern wird, können wir noch nicht abschätzen. Schön wäre es allerdings, wenn die Deutsche Börse diesen Markt weiter öffnen würde. Dann hätten wir eine gute Alternative zu etablierten Kryptobörsen, wie zum Beispiel Coinbase (NASDAQ:COIN).
Wann knackt der Bitcoin die 100.000 US-Dollar? Oder sinkt er doch noch auf 42.000 US-Dollar ab, wie von JPMorgan prognostiziert?
Wir nehmen den Bitcoin unter die Lupe und geben klare Kursziele aus, die kurz-, mittel- und langfristig zu erwarten sind: