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Bondmarkt: Investoren startklar für einen epischen Kaufrausch!

Veröffentlicht am 05.12.2023, 07:04
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Wer sind die größten Investoren auf dem Bondmarkt?

Die meisten Leute würden denken, dass die größten Käufer entweder die Fed oder ausländische Zentralbanken wie die Bank of Japan oder die People's Bank of China sind.

Stimmt aber nicht.

Und im kommenden Jahr könnten die wirklich großen Investoren wieder Appetit auf diese Anlageklasse entwickeln.

Analyse der Käufe von US-Anleihen

Der Chart oben sagt mehr als 1.000 Worte: Die Historie zeigt (rote Kästchen), dass mehr als 70 % der Nettokäufe an den Treasury-Märkten auf das Konto von Pensionsfonds, Vermögensverwaltern, Versicherungsgesellschaften und ausländischen Anlegern gehen.

Zu den ausländischen Anlegern gehören sowohl institutionelle Marktteilnehmer (auch wieder Pensionsfonds, Vermögensverwalter usw.) und ausländische Zentralbanken.

Ich schätze, dass etwa 1/3 der Staatsanleihen an ausländische Zentralbanken gehen.

Damit entfallen ca. 60 % der Käufe auf die echten Großanleger: Pensionsfonds, Vermögensverwalter, Banken und Versicherungsgesellschaften.

Die Fed gehört nicht dazu.

Die US-Notenbank spielte nur in den Jahren 2020-2021 eine überragende Rolle, allerdings war das eine Ausnahme, die auf die riesigen pandemiebezogenen QE-Programme zurückzuführen war.

In letzter Zeit kamen die meisten Käufe von den privaten Haushalten: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten offerieren risikofreie Zinssätze von 4-5 % eine wirklich attraktive Anlagealternative.

Auch hier gibt es einen Haken: Die Definition von "Haushalten" schließt auch Hedgefonds ein, so dass dieses Bild von der Anlegerszene mit Vorsicht zu genießen ist.

Deswegen bleibe ich bei meiner Darstellung: Die wichtigsten Anleger auf dem Anleihemarkt sind Banken, Pensionsfonds, Vermögensverwalter und Versicherungsgesellschaften.

Die große Frage ist: Warum kaufen sie überhaupt Anleihen?

1. Ihre garantierten (realen) Renditen sind hoch genug, um sie bei der Erreichung ihrer Renditeziele zu unterstützen, gleichzeitig können sie ihr Zinsrisiko absichern.

US-amerikanische Anleihen mit BBB-Bonität (Lfz. 30 Jahre)

Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds verwalten langfristige Verbindlichkeiten wie Lebensversicherungen oder Rentenbeiträge, die in 30-40 Jahren fällig werden.

Es ist eine gute Praxis, das Zinsrisiko aus diesen langen Verbindlichkeiten durch Anlagen mit langen Laufzeiten zu neutralisieren: Hier bieten sich u.a. 30-jährige Anleihen an.

Darüber hinaus müssen diese Branchen langfristige Renditeziele von (mindestens) 6-7 % erreichen, um langfristig lebensfähig zu bleiben.

Heute können sie so ziemlich beide Ziele erreichen, indem sie 30-jährige Unternehmensanleihen mit einem BBB-Rating kaufen: Diese Anlagen bieten den Großinvestoren attraktive Konditionen.

2. Anleihen (können) als Portfoliostabilisator fungieren, wenn Risikoanlagen Verluste erleiden.

Korrelation Aktien zu Anleihen

Dieser Chart von Dan Rasmussen (Verdad Capital) zeigt, worum es geht.

Wenn man über nahezu 200 Jahre zurückgeht, wird deutlich, dass die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nicht immer negativ ist: Sie ist oft positiv (!), vor allem, wenn die Kerninflation über 3 % liegt und besonders volatil ist (wem fällt in diesem Zusammenhang das Jahr 2022 ein?).

Diese Konstellation ist durchaus nachvollziehbar: Wenn die Kerninflation hoch und unvorhersehbar ist, werden die Zentralbanken viel in die Waagschale werfen, um aggressiv zu straffen und die geldpolitische Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.

Regel Nr. 1 der Zentralbanker ist es, die Glaubwürdigkeit zu bewahren und damit die Kontrolle über das Spielfeld zu behalten.

Wenn sie aggressiv straffen, werden die Anleihemärkte nachgeben - gleichzeitig werden auch die Aktienbewertungen in Mitleidenschaft gezogen: positive Korrelation und schlechte Aktien- UND Anleihenrenditen.

Anleihen behalten ihre negative Korrelation zu Aktien nur dann bei, wenn die Kerninflation unter 3 % fällt (grüner Bereich).

Und das ist völlig logisch: Sobald die Kerninflation innerhalb der Komfortzone der Zentralbank liegt, wird ein starker Rückgang an den Aktien- oder Kreditmärkten als destabilisierend für die Wirtschaft angesehen, und die Zentralbanken werden ihrer Wachstums-/Arbeitsmarktseite des Mandats mehr Bedeutung beimessen und zu Hilfe eilen.

Wenn sich die Lage verschlechtert, werden die Anleihemärkte in Erwartung von Lockerungsmaßnahmen der Zentralbank steigen: Das ist dann die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, die institutionelle Investoren so lieben.

Fazit

Aktuell liegt die Kerninflation bei 4 % und der zugrunde liegende 6-Monats-Trend erreicht bereits 3 %.

Die Geschichte zeigt, dass sich unterhalb von 3 % die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen wieder entfalten könnte.

Wenn das geschieht, werden Anleihen für renditehungrige Großinvestoren eine sehr schmackhafte Anlage sein.

Die Kombination aus einer Anlage mit langer Laufzeit, die das Zinsänderungsrisiko neutralisiert, eine hohe Rendite liefert und das Portfolio bei einem Aktienrückgang schützt, ist ein unwiderstehliches Angebot für diese Anlegerklasse.

Sie hat sich in letzter Zeit ruhig verhalten, ihr Fußabdruck kann aber enorm sein und ist viel größer als der der Fed.

Achten Sie auf die Korrelation zwischen Aktien- und Anleihenmarkt und auf die Großinvestoren am Anleihenmarkt!

Disclaimer: Dieser Artikel wurde ursprünglich auf The Macro Compass veröffentlicht. Werden Sie Teil der lebendigen Community von Makro-Investoren, Asset Allocators und Hedge-Fonds - finden Sie heraus, welche Abo-Stufe am besten zu Ihnen passt, indem Sie auf diesen Link klicken.

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