von Tyler Yell, CMT, Forex Trading-Ausbilder
BRENT-ROHÖL-PREISPROGNOSE – GESPRÄCHSANSÄTZE:
- Das EINE: Brent weist alle Anzeichen eines Trends auf, bei dem das günstige Momentum erhalten bleibt. Egal, ob man sich die anlageformübergreifende Korrelation anschaut, wie das Übersteigen von 3,1 Prozent durch US-Schatzanleihen, oder den Spread zwischen Brent und WTI, der zeigt, dass die Brent-Klemme sich beschleunigt, während die US-Produktion auf Hochtouren produziert und es dennoch zu Engpässen kommt.
- Brent-Rohöl ist traditionell ein hilfreicher Indikator für das Verständnis des Konjunkturzyklus, denn ein höherer Ölpreis tendiert dazu breitere Wirtschaftstrends zu bestätigen. Die aktuelle Rally der Ölsorte Brent entspricht der Aufwärtsbewegung 2006, die noch eine Zeitlang weiterlaufen sollte.
- Die jüngste Fortsetzung der Aufwärtsrally wurde davon unterstützt, dass Total (PA:TOTF) sich aus dem Iran zurückzieht. Hinzu kommen in letzter Zeit bullische EIA-Daten zu Benzin und den Rohölexporten.
- Brent-Rohöl Technische Analyse und Strategie: Aufwärtstrends sind von Natur aus überkauft.Die Unfähigkeit, unter dem 26-Tage-Mittpunkt zu schließen, zeigt, dass der Trend weiterhin Kraft hat, da der Preis gerade erst über ein kritisches Niveau auf dem langfristigen Chart gebrochen ist .
- Greifen Sie hier auf unsere aktuelle Fundamentalprognose für Rohöl zu
Der EIA-Report zu den Ölbeständen am Mittwoch zeigte, dass die US-Raffinerien aggressiv massive Ölmengen, die von Schieferölfirmen produziert wurden, verarbeiten. Auch die Exporte steigen weiter aggressiv. Auf der anderen Seite der Welt sorgen die Sanktionen gegen den Iran und der Mangel an Kapitalinvestitionen von seiten historisch führender Produzenten, wie etwa Venezuela, für einen Blowout in dem Spread zwischen den US-Rohöl-Futures-Kontrakten und der internationalen Benchmark, Brent.
US-ROHÖL-ABSCHLÄGE KÖNNTEN SICH BEI BRENT FORTSETZEN, DA DER SPREAD EINEN BLOWOUT VERZEICHNET
Datenquelle: Bloomberg
In dem Chart oben lässt sich der übermäßige Aufschlag erkennen, den Brent derzeit in den Märkten erhält. Hintergrund ist die Klemme im Brent-Markt, da die Produktion in den USA auf Höchsttouren läuft.
ÖL ALS INDIKATOR FÜR DEN KONJUNKTURZYKLUS
Die meisten Gespräche unter den Analysten befassen sich mit der sich verflachenden Renditekurve in den USA als Anzeichen für einen fortgesetzten Wirtschaftszyklus. Die Zugewinne beim Rohöl deuten jedoch auch auf eine stärkere Weltwirtschaft hin. Obwohl die Sanktionen und das geopolitische Risiko als Gründe nicht ausgeschlossen werden können, kann man ihnen aber auch nicht den gesamten Aufwärtstrend zugute schreiben.
Von einem Multi-Asset-Anlageansatz aus betrachtet, sollte man darauf achten, ob der Aktienmarkt sich in Richtung Energie- und Rohstoffunternehmen neigt. Sie könnten wahrscheinlich die gesündesten Gewinnspannen erzielen, während die Renditen zehnjähriger US-Anleihen 3,1 Prozent berühren. Einfach ausgedrückt: Ein Ankämpfen gegen die Zugewinne des Brent-Rohöls ist eine verlorene Schlacht, da sie sich noch einige Zeit lang fortsetzen könnten.
TECHNISCHER BLICK: ÜBERKAUFTE LAGE KÖNNTE GESUND SEIN, KEINE GELEGENHEIT ZUR SHORT-STELLUNG
Chartquelle: Pro Real Time mit IG UK Preis-Feed. Erstellt von Tyler Yell, CMT
Der Chart oben zeigt die Entwicklung von Brent-Rohöl seit Ende 2016 mit mehreren Signalen eines überkauften Marktes per RSI(5).
Obwohl ein Verkaufen in einem überkauften Markt Ihrem Ego zuträglich sein könnte, wenn Sie an einem Punkt einsteigen, den Sie für ein Hoch halten, zeigt der breitere zugrundeliegende Aufwärtstrend, dass es wahrscheinlich besser ist zu halten, falls Sie bereits Long sind (prüfen Sie das), oder versuchen Sie bei kommenden Rücksetzern in einem scheinbar starken Trend, der noch über weiteres Aufwärtspotenzial verfügt, eine neue Position in Rohöl aufzunehmen bzw. eine bestehende Position zu erweitern (noch einmal, prüfen Sie das).
Kurzfristige Unterstützung findet sich in der Spanne des 9- und 26-Tage-Mittpunkts bei 76,53-75,66 Dollar pro Fass. Dies sind Ichimoku-Niveaus, die auf die täglichen Tradingdaten angewendet wurden. Sie zeichnen bereits seit Mitte März ein klares, bullisches Bild.