Small Caps entwickelten sich sowohl wertmäßig als auch technisch unterdurchschnittlich. Dies sagt uns möglicherweise etwas Entscheidendes über die Zukunftsaussichten des breiteren Marktes.
Einige Analysten sind von dem jüngsten goldenen Kreuz Russell 2000's begeistert, als die 50-Tageslinie die 200-Tageslinie überschritt. Dieser technische Auslöser gilt allgemein als bullisch. In Anbetracht der Tatsache, dass der Index das ganze Jahr über trendlos war und in dieser Zeit der 50-Tagesdurchschnitt sich sowohl über als auch unter den 200-Tagesdurchschnitt bewegte, können wir uns nicht auf Trendfolgeindikatoren wie gleitende Durchschnitte verlassen.
Fakt ist, dass der Russell 2000 unter den wichtigsten US-Indizes seit dem dramatischen Ausverkauf im Dezember und der anschließenden Erholung die schlechteste Entwicklung hingelegt hat. Der Russell ist seit dem Tief am Heiligabend um 17,87% gestiegen - weniger als die 19,1% vom Dow, die 23,43% des S&P 500s und die 27,83% beim Nasdaq.
Darüber hinaus ist es der einzige Leitindex, der keine Rekordhöhen erreicht hat, was auf eine relative Schwäche seit den Ausverkäufen des letzten Jahres hinweist. Diese Schwäche ist besonders gravierend, wenn man bedenkt, dass Small Caps den größten Teil des letzten Jahres überdurchschnittlich abschnitten, da sie als eine Absicherung gegenüber zollabhängigen Large Caps angesehen wurden.
Aus technischer Sicht ist die Schwäche der Kleinen in eine Hochphase am Markt eine rote Fahne. In der Regel entladen Anleger spekulativere Aktien, wenn sie sich Sorgen um die Konjunktur machen, bevor sie die sichereren Midcaps und Large Caps abstoßen.
Die Frage ist, ob die derzeitige Small-Cap-Schwäche eine Plateaubildung des breiteren Marktes andeutet. Kurze Antwort, wir wissen es nicht. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage liefert jedoch einige Warnsignale.
Der Index befindet sich seit seinem Hoch vom 5. November in Konsolidierung innerhalb eines wimpelförmigen Musters. Nach dem Anstieg um 3,5% in nur vier Tagen vor Ausbildung des Korridors vom Tief am 31. Oktober bis zum Plateau am 5. November, war das sich abzeichnende Muster bullisch, insbesondere in Anbetracht des Anstiegs um fast 10% seit dem 3. Oktober.
Die Tatsache, dass sich der Wimpel 0,5% unter dem Hoch vom 6. Mai entwickelte, verstärkte die bullische Ausgangssituation auf der technischen Landkarte weiter, da alte Bullen Gewinne realisierten, junge Bullen für den nächsten Aufstieg einstiegen und die Bären am technischen Widerstand unter Beschuss nahmen.
Gestern ist der Kurs jedoch unter das Muster gefallen und hat es nur knapp wieder zurück geschafft - was den Widerstand des am 5. November zu Beginn des Musters entwickelten Grabstein-Dojis unterstreicht. Während der Index wieder in den Wimpel krabbelte, fiel er zum ersten Mal seit dem Tief vom 3. Oktober unter die Aufwärtstrendlinie.
Das ist nicht unbedingt bärisch, da die Preise während der Entwicklung eines Musters häufig von den Auf- und Abwärtstrendlinien abweichen. Die Anleger konzentrieren sich auf die aktuellen Bedingungen auf Kosten der längerfristigen Dynamik. In Anbetracht des wertmäßigen und technischen Rückstands, und das auf einem breiten Marktplateau, sollten Anleger jedoch besonders vorsichtig sein.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Händler sollten für eine Long-Position warten bis der Aufwärtstrend das Mai-Hoch durchbricht oder für eine Short-Position unter das Tief vom 28. August bei 1.450 fällt.
Moderate Händler sollten einen Ausbruch aus dem Wimpel abwarten, egal in welche Richtung und mindestens einen Filter von mindestens 2% anwenden, um nicht auf dem linken Fuß erwischt zu werden.
Aggressive Händler können sich mit einem 1%-Filter begnügen.
Beispielposition
- Einstieg: 1.570
- Stop-Loss: 1.600 — Musterplateau
- Risiko: 30 Punkte
- Ziel: 1.480 — über dem Boden vom 3. Oktober
- Gewinn: 90 Punkte
- Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3