Welche Unternehmen im laufenden Jahr die höchsten Gewinne erzielt haben, wurde in einer Studie untersucht. Wir zeigen, wie ein Portfolio mit diesen Gewinnern aussehen könnte.
Viele würden vermutlich auf Apple (NASDAQ:AAPL) als eines der profitabelsten Unternehmen im Fiskaljahr 2023 tippen, und das ist fast richtig. Der iPhone-Konzern belegte tatsächlich den zweiten Platz der gewinnträchtigsten Unternehmen des Jahres. Doch wer war die Nummer eins? Diesen Namen hatten viele Anleger wahrscheinlich nicht unbedingt auf dem Radar.
Es handelt sich dabei nicht um ein amerikanisches Unternehmen, obwohl die USA das Profitranking normalerweise deutlich dominieren. In den Top 10 gibt es auch einige Überraschungen, wie zum Beispiel die Verteilung der Gewinne von Aktienunternehmen auf verschiedene Länder und die herausragenden Branchen in Bezug auf Profitabilität. Diese Informationen können leicht für die eigene Portfolio-Gestaltung genutzt werden.
Die Daten stammen aus der jährlichen Fortune-500-Liste, die die größten Unternehmen der Welt nach Umsatz, Gewinn oder Marktkapitalisierung rangiert. Dies führt zu erstaunlichen Ergebnissen, da Umsatz, Gewinne und Börsenwert oft nicht konsistent zueinander passen. Einige hoch bewertete Unternehmen erzielen keine Gewinne, während bei anderen Unternehmen mit hohen Umsätzen nach Abzug der Kosten wenig übrigbleibt.
Für Anleger sind jedoch besonders die Gewinne von großer Bedeutung, da sie anzeigen, welche Unternehmen effektiv wirtschaften und sich somit für ihre Aktionäre lohnen. Das spiegelt sich nicht immer im Börsenkurs wider, aber definitiv in den Dividenden. Der US-Datendienst Grow and Convert hat sich die Fortune-Liste genauer angesehen und dabei interessante Details entdeckt.
Besonders erfolgreich in Bezug auf ihre Kursentwicklung waren im laufenden Jahr zweifellos die "Glorreichen 7", wie die Mega-Tech-Unternehmen gerne genannt werden (Apple, Amazon (NASDAQ:AMZN), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Meta, Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Tesla (NASDAQ:TSLA)). Sie trugen einen überwältigenden Teil der Gesamtkursgewinne des amerikanischen Leitindex S&P 500. Drei von ihnen schafften es auch unter die Top 10: Apple, Microsoft und Alphabet auf den Rängen 2, 3 und 4. Obwohl diese sieben Tech-Firmen maßgeblich für die Kursgewinne des S&P 500 verantwortlich waren, hätte man vielleicht erwartet, dass mehr von ihnen in den Top 10 landen.
Zusätzlich zu den Tech-Giganten gehören zwei weitere Branchen zu den Gewinnern des Jahres 2023: Banken und Ölfirmen. Die Nummer eins auf der Liste ist Saudi Aramco (TADAWUL:2222), die saudische Erdölfördergesellschaft. Auch im letzten Jahr schoben sich viele Ölunternehmen weit nach vorne, und auch Exxon und Shell (ETR:R6C0) schafften es dieses Jahr unter die Top 10. Banken drängten ebenfalls mit Macht auf die vorderen Plätze, da ihre Gewinne 2023 vor allem aufgrund wieder steigender Zinsen stark wuchsen. Zwei chinesische Banken, ICBC und China Construction Bank, landeten in den Top 10, ebenso wie zwei amerikanische Großbanken, JP Morgan und die Bank of America (NYSE:BAC).
Interessant ist auch, wer neben den genannten Tech-Giganten, Ölriesen und Großbanken noch zu den Top 10 gehört – und wer nicht: Die US Postal überrascht auf Platz 5. Samsung (F:SAMEq) belegt Platz 9. Zu den profitabelsten amerikanischen Firmen zählen außerdem der Ölriese Chevron (NYSE:CVX), der Pharmakonzern Pfizer (NYSE:PFE) und schließlich der Facebook-Konzern Meta, der auf Platz 10 der US-Liste abrutscht. Viele dieser profitablen Unternehmen waren bereits im letzten Jahr unter den Top-Performern vertreten.
Und wenn wir die Liste nach Marktkapitalisierung sortieren, dann erhalten wir folgendes Ranking:
- Apple (USA)
- Microsoft (USA)
- Saudi Aramco (Saudi Arabien)
- Alphabet (Google) (USA)
- Amazon (USA)
- Nvidia (USA)
- Meta Platforms (NASDAQ:META) (Facebook) (USA)
- Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (USA)
- Tesla (USA)
- Eli Lilly (NYSE:LLY) (USA)
Wir können nur betonen, dass ein erfolgreiches Depot ohne US-Unternehmen eine schwierige Aufgabe ist.
Und wie steht es um die Aktien der profitabelsten Unternehmen der Welt?
Wie schon oben im Text erwähnt, ist es unserer Ansicht nach nicht zielführend, einfach nur auf diese Kennzahlen zu achten, ohne die Chartbilder einer technischen Analyse zu unterziehen. Erst wenn wir genügend Potential sehen, ist eine Aktie für uns interessant. Und ein Kauf wird sie erst dann, wenn wir eine markante Trendwende sehen, weil wir stets bestrebt sind, Aktien an relevanten Böden einzusammeln und nicht in einem Abwärtstrend oder einer korrektiven Aufwärtsbewegung.
Wir gehen hier natürlich nicht alle einzelnen Unternehmen durch, sondern wollen an zwei Beispielen zeigen, wie fundamental unterschiedlich sich die jeweilige Lage im Chart darstellt.
Meta Platforms (Facebook)
Aus unserer Sicht befindet sich die Aktie von Meta in den letzten Zügen einer starken Aufwärtsbewegung. Diese wird höchstwahrscheinlich innerhalb unserer roten Box (NYSE:BOX) zwischen 344,14$ und 430,95$ enden und dann wird diese Aktie in eine Korrektur übergehen, deren Boden wir aktuell im Bereich unserer violetten Box bei 201,82$ bis 151,80$ sehen. Dort befindet sich für uns die perfekte Kaufzone. Diese Aktie geht also in eine Korrektur über, deren Boden sich für einen Einkauf eignet.
Bitte vergleiche auch unsere hier auf Investing veröffentlichte Analyse zu Meta Platforms vom 18.07.2023.
Apple
Apple dagegen hat erst vor Kurzem eine markante Korrektur abgearbeitet und befindet sich aktuell höchstwahrscheinlich auf dem Weg hoch zu unserer roten Box bei 228,73$ bis 293,36$. Dort erwarten wir eine stärkere Korrektur, die locker das aktuelle Preisniveau unterschreiten kann.
An diesen beiden Beispielen sehen wir nicht nur, dass zwei unterschiedliche Aktien übergeordnet in einem Aufwärtstrend sind, sich aber im Detail massiv voneinander unterscheiden. Während Meta bald in eine stärkere Korrektur übergeht und nach Abarbeitung derselben eine sehr starke Aufwärtsbewegung startet, bastelt Apple an einer stärkeren Aufwärtsbewegung und läuft dann auf eine markantere Korrektur zu. Bei Apple liegt der perfekte Kaufzeitpunkt hinter uns, bei Meta vor uns.
Was wir damit sagen wollen, ist, ohne eine saubere Verortung des exakten Kursgeschehens, lässt sich kein ideales Timing bezüglich Käufe und Verkäufe bewerkstelligen. Fundamentaldaten helfen bei der Grundauswahl guter Unternehmen, aber das Timing zum Handeln (kaufen, verkaufen, teilverkaufen oder sinnvolle Stoppsetzungen) liefert nur eine gute Analyse.