Als alle damit rechneten, dass dem DAX die Luft ausgeht und nun eine kräftige Abwärtsbewegung erfolgt, setzte ein deutliche Gegenbewegung nach oben ein. Sicher haben auch einige eine Kopf-Schulter-Formation erkannt, die allerdings alles andere als „klassisch“ war. Die vermeintliche linke Schulter steht nicht in Symmetrie zur Gesamtformation und die Umsätze passen überhaupt nicht dazu. Daher sollte man jetzt auch nicht davon ausgehen, dass es sich aktuell um eine negierte Formation handelt, die für gewöhnlich eine kräftigere Bewegung in die Gegenrichtung nach sich zieht. Was ist also von der aktuellen Situation zu halten? Die jüngste Anstiegsbewegung wurde nicht von anziehenden Umsätzen begleitet. Die Indikatoren geben widersprüchliche Signale. Das Rekordhoch befindet sich wieder in Reichweite. Die Marktteilnehmer dürften aufgrund dieser Gemengelage entsprechend zerrissen sein. Zum einen wäre es schon erstrebenswert, ein neues Top zu generieren, zum anderen besteht die Angst vor einem erneuten Scheitern an der Rekordmarke. Ein Test dieser ist in der kommenden Woche allemal möglich. Zu beachten ist auch die saisonale Lage, die sich jetzt einzutrüben beginnt. Für einen Ausbruch benötigt es aber viel Energie. Ob diese aktuell vorhanden ist, bleibt abzuwarten.
Dow Jones – Die Marktbreite fehlt für einen Ausbruchsversuch
Der Dow Jones ist erneut in den Bereich eines massiven Widerstands vorgerückt. Die Indikatoren befinden sich im neutralen Bereich und geben keine Hilfestellung für die weitere Entwicklung. Auch die Umsätze bewegen sich auf einem niedrigen Niveau. Die Saisonalität bis Ende September zeigt ein ausgeglichenes Verhältnis an. Dies alles spricht dafür, dass der Widerstand nur schwer zu überwinden sein wird. Ob die Marktteilnehmer die Kraft aufbringen, einen Ausbruch nach oben zu generieren, ist ebenso fraglich, wie beim DAX. Für einen solchen Ausbruch sollten die Umsätze signifikat anziehen.
Gold – Unterstützung gehalten, Ausbruch geschafft.
Im Bereich von knapp über 1.900 USD hat es Gold geschafft, einen kleinen Boden zu bilden, von dem aus sich das Edelmetall nun nach oben bewegen konnte. Nach dem Ausbruch ist kurzfristig allerdings schon wieder die Aufwärtsdynamik verloren gegangen. Die Indikatoren befinden sich zum großen Teil im überkauften Bereich oder stehen schon vor Verkaufssignalen. Daher konnte die Ausbruchsbewegung bis jetzt nicht veredelt werden. Aktuell steht bis zum Oktober eine besonders starke saisonale Phase bevor. Daher könnte sich Gold nach einer kurzen Erholungsphase weiter nach oben bewegen.
Euro – Trendkanal erneut nach oben verlassen.
Wie schon 2021 hat der Euro einen neuen Ausbruch aus dem übergeordneten Abwärtstrendkanal generiert. Dieser ist bislang noch nicht sehr ausgeprägt und recht frisch. Allerdings zeigt dies die aktuelle Stärke beim Euro an. Mit dem Ausbruch sind die Indikatoren natürlich deutlich in den überkauften Bereich gestiegen. Entsprechend dürfte kurzfristig eine Korrekturbewegung an die Ausbruchszone erfolgen. Insgesamt muss aber von einer Veränderten technischen Lage ausgegangen werden.
Öl – Ausbruch erfolgt, nun kommt ein Pull Back
Öl hat es geschafft, über den Widerstand anzusteigen, der sich in den letzten Wochen gebildet hatte. Dieser Anstieg erfolgte dynamisch und zog die Indikatoren in den überkauften Bereich nach. Einige stehen jetzt bereits vor Verkaufssignalen. Daher ist in den kommenden Tagen mit einem Pull Back an die Ausbruchslinie zu rechnen. Die Bodenbildung dürfte aber abgeschlossen sein.
Bitcoin/USD – Ein Ausbruch ist nicht in Sicht
Beim Bitcoin hat sich die Lage nicht verändert. Der Kampf um den Widerstand ist weiterhin intakt. Zuletzt versuchte die Kryptowährung mit einen kräftigen Schub nach oben auszubrechen. Dieser wurde aber am darauffolgenden Tag sofort wieder negiert. Damit ist ein weiterer Ausbruchsversuch gescheitert. Auch die im neutralen Bereich verlaufenden Indikatoren dürften daher kaum für einen Ausbruch in der kommenden Woche sorgen.
Quelle Charts: ProRealTime.com