Emden Research / 25.09.2018 - 15:20 Uhr: Gemischte Vorgaben aus Übersee sorgen am deutschen Aktienmarkt bis dato für keine nachhaltige Tendenz. Während sich die Technologiebörse Nasdaq nach der jüngsten Konsolidierung ein wenig erholt und auch der S&P einen moderaten Aufschlag vorweisen kann, schloss der Dow Jones seine Börsenpforten hinter einem Minus von 0,7 Prozent. Im fernen Osten fallen die Vorgaben nach einem Feiertag zum Wochenauftakt ebenfalls uneinheitlich aus. So verliert der chinesische SSE50 knapp einen Prozent. Der koreanische (Korea Comp Index: +0,7%) und japanische Aktienmarkt (Korea Comp Index: + 0,3%) können am Dienstag dagegen Gewinne verbuchen.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Reich der Mitte bleibt das dominierende Thema an den Finanzmärkten. Seit dem gestrigen Tag gelten die US-Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 200 Mrd. USD. Selbiges gilt für die Gegenmaßnahmen seitens China im Volumen von 60 Mrd. USD. Eine Entspannung ist derweil nicht in Sicht. Vielmehr bekräftigt der chinesische Vize-Handelsminister Wang Shouwen bei einer Pressekonferenz in Peking, nicht „mit dem Messer an der Kehle“ verhandeln zu wollen. Zuvor hatte US-Präsident Trump mit einer abermaligen Sanktionsverschärfung gedroht.
Die Auswirkungen eines langwierigen Handelskrieges dürfte insbesondere auch die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommen, da sie eng in die internationalen Lieferketten eingebunden ist. Und ist der Pulverdampf zwischen den weltweit größten Volkswirtschaften erstmal verflogen, könnte Trump im gleichen Kontext wieder die alte Welt in den Fokus nehmen.
Ein weiterer Grund für die momentan zu beobachtende Zurückhaltung findet sich in dem morgen anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank. Der Marktkonsens geht vor diesem Hintergrund von einer dritten, wenn auch moderaten Zinserhöhung im laufenden Kalenderjahr aus. Umso mehr achten Investoren auf potentielle Hinweise zur weiteren geldpolitischen Marschroute des Federal Reserve. Am späten Nachmittag blicken die Marktakteure derweil auf frische US-Konjunkturdaten von der anderen Seite des Atlantiks. Auf der Agenda stehen der Case Shiller Hauspreisindex sowie das Verbrauchervertrauen. Auf Unternehmensseite legt wiederum Nike (NYSE:NKE) seinen Quartalsausweis für Q1 auf den Tisch.
Abschließend noch ein Blick auf die Charttechnik beim heimischen Leitindex. Angesichts der zurückliegenden Erholungsbewegung kommt die derzeitige Konsolidierung nicht überraschend. So konnte das heimische Börsenbarometer allein in den zurückliegenden zwei Handelswochen über 500 Zähler an Boden gut machen. Am vergangenen Hexensabbat-Freitag war der Dax noch auf den höchsten Stand seit Ende August geklettert.
Die jüngste Aufwärtsdynamik bedingt eine derzeit zumindest kurzfristig überkaufte Marktlage, die seit gestern sukzessive abgebaut wird Zudem findet sich der Dax im Bereich von 12.400 Punkten an einer charttechnischen Widerstandsregion wieder, die aus der oberen Begrenzung des fallenden Trendkanals im Tageschart resultiert. Darüber besteht Aufwärtspotential bin den Bereich der 200 Tageslinie bei 12.600 Zählern. Gen Süden findet sich insbesondere in der runden Marke von 12.000 Punkten eine charttechnisch wie psychologisch signifikante Supportregion. Zur Stunde sondiert der Dax bei 12.360 Punkten festesTerrain.