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DAX zündet den Turbo: Stärkste Handelswoche seit Mai

Veröffentlicht am 27.09.2024, 18:03
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Am Freitag warteten die Anleger gespannt auf die US-Inflationsdaten vor der Eröffnungsglocke. Die persönlichen Konsumausgaben (PCE) verzeichneten im Jahresvergleich einen unerwartet starken Rückgang von 2,3 % auf 2,2 % und erreichten den tiefsten Stand seit Februar 2021. Die von der Federal Reserve bevorzugte Kerninflation, die Lebensmittel und Energie ausschließt, stieg wie erwartet von 2,6 % auf 2,7 %. Diese Entwicklung war bereits prognostiziert worden, was dazu führte, dass die Aktienindizes, einschließlich des S&P 500 und des DAX, entspannt reagierten. Ein längeres Verweilen der Inflation auf hohem Niveau könnte jedoch den Druck auf die Wirtschaft erhöhen und die Erwartungen an Zinssenkungen dämpfen.

Diese Woche: DAX-Rally, Konjunkturpaket aus China und Mercedes-Benz (ETR:MBGn)

Der DAX setzte seine Aktienrally ungebremst fort und baute den Wochengewinn am Freitag auf fast 4 % aus. Der Leitindex erreichte einen neuen Rekord-Schlusskurs von über 19.481 Punkten und ließ damit die US-Indizes hinter sich. Nur chinesische Aktien toppen das, wie der HKG50 in Hongkong, der in dieser Woche um beeindruckende 13 % zulegte. 

Anleger weltweit feierten die Ankündigung eines umfangreichen Konjunkturpaketes in China, da der Immobilienmarkt weiter kriselt und die Industrie sowie der Konsum schwächeln. DAX-Unternehmen könnten von einer konjunkturellen Wiederbelebung profitieren, da viele stark vom Export nach China abhängig sind.

Der Goldpreis steuert auf die dritte Gewinnwoche in Folge zu, die Marke von 2.700 US-Dollar rückt näher. Der EUR/USD testete die Marke von 1,12, scheiterte aber erneut an einem Ausbruch. Brent fiel wieder zurück in Richtung 70 US-Dollar, während der Bitcoin mit 66.000 US-Dollar den höchsten Stand seit Ende Juli erreichte.

In der Eurozone signalisiert der Composite PMI mit einem Wert unter 50 stagnierendes Wachstum. In Deutschland notiert der Index bei 47,2, während die USA mit 54,4 eine deutlich robustere Wirtschaft aufweisen. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel zum fünften Mal in Folge auf 85,4 Punkte.

Die Mercedes-Benz-Aktie erholte sich seit Wochenbeginn um fast 9 % auf 60 Euro, nachdem der Konzern die größte Produktoffensive seiner Geschichte angekündigt hatte. Vergangenen Freitag fiel der Kurs nach einer Gewinnwarnung um 7 % und bleibt 23 % unter dem April-Hoch von 77 Euro. Eine starke Unterstützung liegt zwischen 50 und 54 Euro.


Quelle: eToro, TradingView

Nächste Woche: Inflation in Deutschland, US-Arbeitsmarkt und Tesla  

Am Montag werden die Verbraucherpreisdaten für Deutschland veröffentlicht, gefolgt von den Zahlen für die Eurozone am Dienstag. Im Laufe der Woche stehen in den USA der ISM Manufacturing PMI und die angebotenen Arbeitsstellen (JOLTs) am Dienstag sowie der ISM Services PMI am Donnerstag auf der Agenda. Am Freitag folgen die Non-Farm Payrolls und die US-Arbeitslosenquote. Zudem werden am Dienstag die Quartalszahlen von Nike (NYSE:NKE) und am Mittwoch die Auslieferungszahlen von Tesla bekannt gegeben.

Inflationsrate in Deutschland auf niedrigstem Stand seit 2021

Würde es der Europäischen Zentralbank (EZB) lediglich um die Inflationsrate in Deutschland gehen, hätte sie ihr Ziel bereits erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im August nur um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – der niedrigste Wert seit März 2021. Die am Montag veröffentlichten Daten werden zeigen, ob die Inflation auch im September unter 2 % geblieben ist. In dieser Woche setzte sich der Trend der Schwächesignale aus der deutschen Wirtschaft fort. Der Composite PMI fiel auf 47,2, während der ifo-Geschäftsklimaindex für den fünften Monat in Folge sank und nun bei 85,4 liegt. Deutschland zieht zwar die Inflation der Eurozone nach unten, doch das Wachstum ist weiterhin schwach. Um die Wirtschaft in den kommenden Monaten anzukurbeln, wird die EZB eine Reihe von Zinssenkungen in Betracht ziehen müssen. Am Dienstag stehen zudem die Inflationszahlen für die Eurozone auf der Agenda.

Arbeitsmarkt in den USA darf sich nicht weiter abkühlen

Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hat deutlich gemacht, dass eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes nicht gewünscht ist. Mit einer Zinssenkung von 50 Basispunkten hat die Notenbank signalisiert, dass sie bereit ist, dem schwächelnden Arbeitsmarkt unter die Arme zu greifen. Allerdings treten die Auswirkungen niedrigerer Zinsen verzögert ein – in der Regel zwischen sechs und neun Monaten. Die Aussichten für die US-Wirtschaft bleiben insgesamt optimistisch, wie die aktuellen PMI-Daten belegen. Zudem befinden wir uns erst am Anfang des Zinssenkungszyklus. Auch das Gewinnwachstum der Unternehmen im S&P 500 dürfte im vierten Quartal zweistellig ausfallen. Für September wird ein moderater Beschäftigungszuwachs von 145.000 neuen Stellen erwartet, während die Arbeitslosenquote voraussichtlich unverändert bei 4,2 % bleibt. Alles, was auf einen schwächeren Arbeitsmarkt hinweist, könnte die Rezessionsrisiken erhöhen und zu einer gesteigerten Marktvolatilität führen.

Tesla-Anleger in Alarmbereitschaft: Auslieferungszahlen für Q3

Für Tesla beginnt in der kommenden Woche eine entscheidende Phase, da eine Reihe bedeutender Ereignisse bevorsteht. Am Mittwoch wird der E-Autohersteller die weltweiten Auslieferungszahlen für das dritte Quartal bekannt geben, gefolgt von einer Präsentation des Robotaxis am 10. Oktober. Die Quartalszahlen sind für den 16. Oktober angesetzt. Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) hat seit Montag bereits um 8 % zugelegt und notiert am Freitagnachmittag bei 257 US-Dollar. Damit hat sie die gesamten Kursverluste seit Jahresbeginn aufgeholt und liegt jetzt sogar leicht im Plus. Im April war der Kurs auf ein Tief von 139 US-Dollar gefallen. Dennoch bleibt noch viel aufzuholen, da die Aktie 38 % unter dem Rekordhoch notiert. Die nächste Widerstandszone befindet sich zwischen 260 und 270 US-Dollar, während kurzfristige Unterstützungen bei den Zwischenhochs von 244 und 232 US-Dollar liegen.


Quelle: eToro, TradingView

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