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Dekarbonisierung im Öl- und Gassektor: Was Investoren wissen sollten

Veröffentlicht am 28.07.2023, 06:14
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Öl- und Gasunternehmen bemühen sich in allen Segmenten aktiv um die Dekarbonisierung ihrer Betriebe.
  • Zu den Strategien gehören der Umstieg auf erneuerbare Energien, die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, die Identifizierung von Methanlecks und die Nutzung von Wasserstoff in Raffinationsprozessen.
  • Investoren, sich für den Öl- und Gassektor interessieren, sollten auch diese neuen Technologien in ihr Kalkül einbeziehen.
  • Die Nachfrage nach Öl und Erdgas wird in absehbarer Zeit nicht nachlassen. Goldman Sachs geht davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage, angeführt von Indien und China, im 3. Quartal 2023 ein neues Allzeithoch erreichen wird, während die IEA kürzlich prognostizierte, dass die internationale Ölnachfrage in diesem Jahr um 2,4 Mio. Barrel pro Tag steigen wird.

    Selbst bei einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien wird unser System noch jahrelang Öl und Gas für Transport, Stromerzeugung, Petrochemie und Wärme benötigen.

    Die Öl- und Gasunternehmen sind sich dieser Realität bewusst, und viele von ihnen ergreifen Maßnahmen zur Dekarbonisierung der vor-, mittel- und nachgelagerten Segmente ihrer Branche.

    Diese Entwicklungen mögen sich zwar ein wenig wie Schnee von gestern anhören, dennoch sollten Händler darauf achten, wie Ölgesellschaften ihre Energieeffizienz verbessern und die eigene Nachfrage nach fossilen Brennstoffen senken, da dies direkte Auswirkungen auf die Menge an Öl haben kann, die sie auf den Markt bringen können.

    Darüber hinaus sollten Investoren auch verfolgen, wie Öl- und Gasunternehmen in Dekarbonisierungsprojekte und -technologien investieren, denn es hat sich gezeigt, dass diese Entscheidungen den Aktienkurs eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen können.

    So hat sich beispielsweise die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) schnell zu einer der beliebtesten Methoden zur Dekarbonisierung in der Energiewirtschaft entwickelt.

    Folglich haben CCS-Projekte und -Innovationen von beispiellosen Investitionen und der Unterstützung großer Öl- und Gasunternehmen profitiert. Kürzlich kündigte Occidental Petroleum (NYSE:OXY) Pläne an, 800 Millionen bis 1 Mrd. USD in eine Anlage zur Abscheidung von Kohlendioxid aus der Luft zu investieren.

    Trotz der derzeitigen Popularität von CCS ist diese Methode bei weitem nicht die einzige Alternative, wenn Öl- und Gasunternehmen verhindern wollen, dass ihre Emissionen in die Atmosphäre gelangen.

    Es gibt viele weitere innovative Technologien und Praktiken, die in den verschiedenen Phasen der Öl- und Gasförderung eingesetzt werden, die Effizienz steigern, Emissionen reduzieren und eine Dekarbonisierung der Branche erleichtern können.

    Im Folgenden stelle ich Ihnen einige der vielversprechendsten Methoden vor, von denen viele auf der ADIPEC 2023 zu sehen sein werden, der weltweit führenden Energiekonferenz, die Führungskräfte und politische Entscheidungsträger aus dem Energiebereich zusammenbringt.

    Aufspüren von Methanlecks

    Nach Angaben der IEA emittiert die Öl- und Gasindustrie rund 70 Mio. t Methan (etwas mehr als 5 % der weltweiten energiebezogenen Treibhausgasemissionen). Die Verringerung der unbeabsichtigten Methanemissionen - Leckagen statt absichtlichen Ablassen oder Abfackeln - ist für die Dekarbonisierung der Industrie von entscheidender Wichtigkeit.

    Kleine Methanlecks in vorgelagerten Anlagen müssen entdeckt und repariert werden, bevor sie zu größeren Lecks werden. Ältere Methoden zum Aufspüren von Methan, wie das Optical Gas Imaging (OGI), eignen sich nur für große Lecks.

    Neue Technologien wie das Gas Mapping LiDAR™-System von Bridger Photonics oder der Longpath-Laser von Longpath Technology hingegen können Öl- und Gasunternehmen detaillierte Informationen darüber liefern, wo genau kleine Mengen Methan austreten, um Sanierungen einzuleiten. Die Entwicklung und der Einsatz empfindlicherer Methanerkennungssysteme wird dazu beitragen, die Emissionen aus der Öl- und Gasproduktion zu reduzieren.

    Erneuerbare Energien beim Betrieb von Öl- und Gasfeldern

    Erdöl- und Erdgasunternehmen nutzen für die Energieversorgung vor Ort hauptsächlich Diesel- und Gasturbinen. In vielen Fällen kann es jedoch möglich - und sogar effizienter - sein, bei der Öl- und Gasförderung erneuerbare Energien zu nutzen.

    In den 1970er Jahren leistete Exxon Mobil (NYSE:XOM) zum Beispiel Pionierarbeit bei der Nutzung von Solarzellen zur Versorgung abgelegener Ölquellen in Saudi-Arabien. Im Oman wird inzwischen Dampf, der durch den Einsatz von Solarenergie erzeugt wird, für eine verbesserte Schwerölrückgewinnung genutzt. Der norwegische Ölkonzern Equinor (NYSE:EQNR) leistet Pionierarbeit bei einer branchenübergreifenden Partnerschaft mit der Offshore-Windenergieindustrie. Im Rahmen dieser Kooperation soll ein schwimmender Offshore-Windpark entwickelt werden, der zwei Offshore-Ölfelder mit Strom versorgt.

    Neue sektorübergreifende Partnerschaften und Kooperationen zwischen der Öl- und Gasindustrie und der Wind-, Solar-, Wasser- und Kernenergiebranche könnten dazu beitragen, die Kohlenstoffintensität der Öl- und Gasindustrie zu verringern und neue Investitionsmöglichkeiten zu schaffen.

    Verwendung von Wasserstoff in Raffinerien

    Im Jahr 2020 entfielen 20 % der gesamten Methanemissionen aus fossilen Brennstoffen auf nachgelagerte Öl- und Gasaktivitäten wie Raffination und Petrochemie. Hier gibt es noch viel Potenzial für Dekarbonisierung, und eine innovative, sektorübergreifende Partnerschaft mit der wachsenden Wasserstoffindustrie könnte sich hier als nützlich erweisen.

    Stationäre Verbrennungsprozesse, die sehr hohe Temperaturen erfordern und 63 % der Raffinerieemissionen verursachen, könnten mit der Verbrennung von Wasserstoff anstelle von fossilen Brennstoffen durchgeführt werden.

    Die Verbrennung von Wasserstoff kann die gleichen hohen Temperaturen erreichen wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, aber es entsteht Wasserdampf statt Kohlendioxid. Raffinerien eignen sich besonders gut für die Verbrennung von Wasserstoff, da viele Raffineriekomplexe bereits Wasserstoff zur Verwendung in anderen chemischen Prozessen produzieren. Sie können daher viele der Probleme vermeiden, die anderen Branchen den Umstieg auf Wasserstoff erschweren.

    Wenn sich Investoren für den Öl- und Gassektor interessieren, sollten sie unbedingt die neuen Technologien und Möglichkeiten zur Dekarbonisierung im Öl- und Gassektor im Blick behalten.

    Die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid ist zwar derzeit im Trend, ist aber bei weitem nicht die einzige Methode der Dekarbonisierung. Es ist durchaus möglich, dass andere Methoden und Technologien, wie die hier beschriebenen oder andere, sich als kostengünstiger und effizienter erweisen.

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    Offenlegung: Die Autorin hat keinerlei Beziehung zu den in diesem Artikel genannten Unternehmen und ist auch nicht an deren Wertpapieren beteiligt.

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