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Die Inflation im Euroraum ist erneut gestiegen. Wie Eurostat gestern nach einer ersten Schätzung mitteilte, lagen die Preise für Waren und Dienstleistungen im November um durchschnittlich 2,3 % über dem Niveau des Vorjahres, nach + 2,0 % im Oktober und +1,7 % im September. Damit befindet sich die Teuerung nun wieder auf dem Niveau vom Juli.
Ist daher nun eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Tisch? Zumal sich die Jahresrate der Kerninflation den dritten Monat in Folge bei +2,7 % und damit weiterhin deutlich über dem 2%-Ziel der EZB hielt. Die Währungshüter kommen demnach also im Kampf gegen die immer noch zu hohe Inflation scheinbar nicht weiter – im Gegenteil.
Experten hatten allerdings mit dem Anstieg der Inflation auf aktuell +2,3 % gerechnet. Und auch die EZB war davon ausgegangen, dass sich die Inflation Richtung Jahresende aufgrund von Basiseffekten noch einmal erhöht, bevor sie dann im Verlauf des kommenden Jahres ihre Abwärtstendenz wieder aufnimmt. Und daher gehen die Marktteilnehmer auch weiterhin fest davon aus, dass die EZB auf ihrer Sitzung am 12. Dezember die Leitzinsen abermals senken wird, dann zum vierten Mal in diesem Jahr.
Diese Erwartung spiegelt sich auch am Anleihemarkt wider. So sind zum Beispiel die Renditen deutscher Anleihen jüngst wieder deutlich gesunken, deren Kurse dadurch gestiegen. Der Bund-Future hat deshalb kräftig zugelegt.
Zuvor hatte aber noch das Doppeltop (rote Kreise im Chart) seine Wirkung entfaltet, über das ich bei der vorangegangenen Bund-Future-Analyse vom 8. Oktober berichtet hatte (siehe „EUR/USD und Bund-Future: Zinssenkungsfantasien mit kräftigem Dämpfer“). Doch ich sah darin keine Trendwende. Stattdessen sollte sich der Bund-Future mit dem Rücksetzer lediglich in eine „moderate Aufwärtstendenz“ begeben. Und diese könnte sich nun mit dem höheren Tief etablieren.
Denn durch die schrittweisen Zinssenkungen der Notenbanken sollten die Renditen moderat sinken und die Anleihekurse entsprechend moderat steigen.
Auch in den USA hat sich übrigens die moderate Abwärtstendenz der Renditen weiter etabliert. Denn die vom Markt vielbeachtete Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihe ist kürzlich von der oberen Linie ihres Abwärtstrendkanals nach unten abgeprallt.
Am Anleihemarkt läuft also derzeit aus meiner Sicht alles nach Plan.
Und das kommt den Lesern des Chartanalyse-Dienstes „Target-Trend-Spezial“ zugute. Denn ich hatte ihnen dazu geraten, den Rücksetzer zum Einstieg in einen neuen Long-Trade zu nutzen, um auf eine erneute Aufwärtsbewegung zu setzen. Und diese Position liegt nun schon deutlich im Gewinn.
Da der Bund-Future nun kurzfristig überkauft ist, könnte man langsam an eine (Teil-)Gewinnmitnahme denken oder einen engen Stop-Loss platzieren, um von eventuell noch weiter steigenden Kursen zu profitieren.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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