Auch wenn die Anleger davon ausgegangen waren, dass sich die Aktien früher oder später erholen werden, so war die Art und Weise der Erholung dennoch überraschend: drei Benchmark-Indizes zeigten die besten Gewinne an einem Tag in Monaten. Vorher hatte der Aktienmarkt eine Korrektur erfahren, da der technologielastige Nasdaq von seinem letzten Allzeithoch 10% abgegeben hat. Am Mittwoch machte der Index einen guten Teil des Verlustes wieder gut und legte 2,71% zu, um die beste Sitzung seit Ende April abzuschliessen. Der S&P 500 und der Dow Jones legten 2,02% bzw. 1,60% zu.
Apple (NASDAQ:AAPL) stieg um mehr als 5%, da die Anleger sich wieder bullisch zeigten, da für später dieses Jahr die Einführung eines neuen iPhones geplant ist.
Tesla (NASDAQ:TSLA) legte 11% zu, nachdem es ein Fünftel seiner Bewertung verloren hatte, da die Anleger enttäuscht waren, zu sehen, dass der S&P 500 Index die Aktie übergangen hat, als er neue Unternehmen in den Index aufnahm.
In den letzten Monaten traten die Technologieaktien aufgrund der Pandemie ins Rampenlicht, die die Volatilität am gesamten Aktienmarkt angetrieben hat. September und Oktober waren schon immer volatile Monate, weshalb die wilden Bewegungen eventuell noch nicht vorbei sind, vor allem nicht aufgrund der anstehenden US-Wahl.
Die Bullen haben ebenfalls auf den jüngsten Bericht der Financial Times reagiert, laut dem die britische Firma AstraZeneca ihre Versuche für die COVID-19-Impfung nächste Woche wieder aufnehmen wird. Das Unternehmen hatte die Versuche aufgrund von Nebenwirkungen gestoppt.
Die asiatischen Aktien zeigten sich am Donnerstag nach der Erholung der US-Aktien bullisch. Sie erholen sich jedoch auf moderate Art und Weise.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,41% im Plus und der Shenzhen Component konnte 0,31% zulegen, nachdem er zu Beginn der Sitzung über 1% gestiegen war.
Der Hongkonger Hang Seng liegt 0,11% im Plus, nachdem er anfangs Verluste hinnehmen musste.
Der japanische Nikkei 225 stieg um 0,89%. Die jüngsten Umfragen lassen vermuten, dass man weitgehend davon ausgeht, dass YoshihideSuga der nächste Premierminister werden wird, nachdem Shinzo Abe aufgrund von gesundheitlichen Problemen zurückgetreten ist. Japan dürfte seinen Coronavirus-Alarm von der höchsten Stufe zurücksetzen, da die Anzahl der neuen Fälle fällt.
Der südkoreanische KOSPI stieg um 1,22% und der australische ASX 200 legte 0,33% zu.
Aufgrund der hohen Volatilität der globalen Aktien ist es schwierig, die nächste Bewegung vorherzusagen, weshalb abzuwarten ist, ob die jüngste Erholung nachhaltig ist. Die Anleger werden sich genau die später heute anstehende politische Entscheidung der Europäischen Zentralbank ansehen. In den USA werden die Daten zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht.
Die europäischen Aktien werden sich, wenn man die Stimmung des Futures-Handels beurteilt, am Donnerstag weitgehend bullisch zeigten.
Am Rohstoffmarkt fallen die Ölpreise wieder, nachdem sie sich am Mittwoch leicht erholt hatten. Die US-Rohölbestände stiegen in der letzten Woche überraschend, was bei den Anlegern zu Ängsten führte, dass das Verhältnis zwischen Angebot/Nachfrage noch unausgeglichener werden wird, vor allem, wenn die steigende Anzahl der COVID-Fälle der Nachfrage schadet. Das American Petroleum Institute meldete gestern, dass die US-Rohölbestände für die zum 4. September endende Woche um 3 Mio. Barrel gestiegen sind, während die Analysten von einem Rückgang um 1,4 Mio. Barrel ausgegangen waren.
Die US Energy Information Administration (EIA) wird später heute die wöchentlichen Bestandsdaten veröffentlichen. Vorher hatte die EIA bereits Wachstumsprognosen für die globale Ölnachfrage 2020 um 210.000 Barrel pro Tag gesenkt.
Das Rohöl der Marke WTI Öl ist 0,21% auf unter 38 USD gefallen und die Marke Brent gab 0,15% auf 40,73 USD ab.
Gold weitet seine Gewinne von gestern aus, da der US-Dollar aufgrund der Aktienerholung an Boden verliert. Das Metall hat 0,10% auf 1.957 USD zugelegt.
Bei den Devisen fällt der US-Dollar aufgrund der bullischen Aktien vor der EZB-Sitzung. Der USD-Index ist um 0,21% auf 93,105 gefallen.
Der EURUSD ist um 0,20% auf 1,1827 gefallen. Die EZB wird die jüngste Euro-Rallye analysieren und ob eine starke Währung die Inflation und somit auch die Politik beeinflusst. Die Analysten gehen weiter davon aus, dass die Zentralbank ihre aktuelle Politik nicht verändern wird.