Glencore (LON:GLEN) investiert 1,5 Milliarden USD in die Antapaccay-Mine in Peru und will damit die jährliche Produktion um 100.000 t steigern. Der Kupferproduzent Amman Mineral Internasional ist der nächste Kandidat für einen erfolgreichen Börsengang in Indonesien und will Ende des Monats 880 Millionen USD einnehmen. Kodiak Copper indes arbeitete bereits 2022 CO2-neutral – und will die Emissionen pro Bohrmeter bis zum Ende des Jahrzehnts weiter verringern.
Savannah Resources indes kann sich über grünes Licht der Umweltbehörde freuen und kommt beim wichtigen Lithiumprojekt Barrosos in Portugal einen entscheidenden Schritt weiter. Stellantis (NYSE:STLA) steigt derweil bei Lyten ein und zeigt, dass Innovationen wie die Lithium-Schwefelbatterie noch längst nicht vom Tisch sind. Exxon und Chevron (NYSE:CVX) stehen kurz vor einem Deal, der Bohrungen nach Gas in Algerien ermöglicht. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Glencore investiert 1,5 Mrd. USD in Antapaccay Kupfermine
Glencore will offenbar 1,5 Milliarden USD in ein Erweiterungsprojekt in der Antapaccay-Mine in Peru investieren. Bislang waren 590 Millionen USD veranschlagt. Dies berichten Medien unter Berufung auf Carlos Cotera, General Manager von Antapaccay Mining Co. So solle das "Coroccohuayco"-Projekt vorangetrieben werden, das die Lebensdauer der Mine um Jahrzehnte verlängern könne.
In den vergangenen Jahren stagnierte die Promotion aufgrund einer rückläufigen Erzqualität. So ist die jährliche Produktion von 221.000 t Jahr 2016 auf aktuell etwa 150.000 t zurückgegangen. Durch die nun anstehende Investition solle die Produktion "zumindest in den ersten zehn Betriebsjahren" auf 250.000 t Kupfer pro Jahr ansteigen.
Indonesischer Kupferproduzent Amman will an die Börse
Der indonesische Kupferproduzent Amman Mineral Internasional plant einen Börsengang und will damit 880 Mio. USD einnehmen. Das berichtet u.a. die Agentur Reuters. Das IPO soll in der Zeit vom 28. Juni bis zum 3. Juli stattfinden.
Zahlen von Refinitiv zufolge wäre der Börsengang damit das größte südostasiatische IPO im laufenden Jahr – noch größer als der Börsengang des ebenfalls indonesischen Nickelproduzenten Harita Nickel im April.
Mit den Erlösen aus dem Börsengang sollen Schulden getilgt und verschiedene Projekte finanziert werden, darunter die Fertigstellung einer Kupferhütte auf der Insel Sumbawa. Für die Schmelzanlage sind 983 Millionen USD veranschlagt. Hier sollen künftig 220.000 t Kupferkathoden pro Jahr produziert werden.
Kodiak Copper: Explorer will CO2-neutral werden
Das kanadische Explorationsunternehmen Kodiak Copper Corp. (TSX-V: KDK, A2P2J9, ISIN: CA50012K1066) hat im Jahr 2022 die angestrebte Klimaneutralität erreicht. Dazu wurden laut einer Mitteilung CO2-Ausgleichszahlungen an das Great Bear Forest Carbon (ETR:SGCG) Project entrichtet.
Zusätzlich zum Kauf von Verschmutzungsrechten hat sich das Unternehmen verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 20 % pro Bohrmeter zu verringern. Kodiak Kopper CEO Claudia Tornquist betonte, das Erreichen der CO2 Neutralität sei Teil der ESG-Strategie des Unternehmens, das mit Kupfer ein Material exploriere, das für Energiewende und CO2 Reduktion "absolut notwendig" sei.
Beim Great Bear Forest Carbon Project handelt es sich um eine durch Einheimische geführte Initiative, die sensible Ökosysteme in der kanadischen Provinz British Columbia schützt. Dort befindet sich Kodiaks MPD-Kupfer-Gold-Projekt.
Savannah Resources: Barroso-Projekt durch Umweltbehörde genehmigt
Die Savannah Resources Aktie (WKN: A1C8XS, ISIN: GB00B647W791) konnte in dieser Handelswoche zweistellig zulegen: Das portugiesische Barroso-Lithiumprojekt erhielt grünes Licht von den Behörden.
Wie das Unternehmen am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte, hat die portugiesische Umweltregulierungsbehörde Agência Portuguesa do Ambiente ("APA") eine positive Umweltverträglichkeitserklärung für das zu 100 % im Unternehmensbesitz befindliche Projekt abgegeben.
Nun will Savannah Resources zur nächsten Phase des Umweltgenehmigungsverfahrens (RECAPE) übergehen und ausstehende Arbeiten zur Fertigstellung der endgültige Machbarkeitsstudie aufnehmen. Savannah CEO Dale Ferguson sieht in der Entscheidung der Behörde einen "wichtigen Schritt vorwärts".
3D-Graphene: Stellantis steigt bei Lyten ein
Der Autobauer Stellantis (WKN: A2QL01, ISIN: NL00150001Q9), investiert über den hauseigenen Corporate-Venture-Fonds Stellantis Ventures in das im kalifornischen San Jose ansässige Materialtechnologieunternehmen Lyten. Mit der Investition, zu der bislang nur wenige Details bekanntgegeben wurden, soll die Kommerzialisierung der Lyten-Produkte im Bereich der Elektromobilität vorangetrieben werden. Dabei geht es insbesondere um die 3D-Graphen-Anwendungen.
Lyten 3D Graphen ist ein anpassbares Material auf Erdgasbasis. Es ähnelt in vielen Eigenschaften dem zweidimensionalen Graphen, kann allerdings chemisch und elektrisch um Größenordnungen reaktiver sein. Lyten besitzt Patente auf die Herstellung und will diese bald über das erste Werk im Kalifornien hinaus hochfahren. Das Material kommt in den Lithium-Schwefel-Batterie des Unternehmens zum Einsatz, die aufgrund einer hohen Energiedichte eine größere Reichweite ermöglicht und zudem weder Nickel noch Kobalt benötigt.
Exxon und Chevron vor Gas-Deal in Algerien
Die US-Ölkonzerne Exxon Mobil (NYSE:XOM) (WKN: 852549, ISIN: US30231G1022) und Chevron (WKN: 852552, ISIN: US1667641005) stehen laut einem Bericht des Wall Street Journals kurz vor dem Abschluss von Vereinbarungen über Bohrungen im erdgasreichen Algerien.
Das Blatt beruft sich auf den algerischen Energieminister und weitere Quellen, denen zufolge ein Abkommen den beiden Ölriesen erstmals ermögliche, in Algerien nach Erdgas zu bohren. Demnach verhandelt das staatliche algerische Öl- und Gasunternehmen Sonatrach mit Exxon und Chevron über die Förderung von konventionellem Erdgas und Schiefergas.
Die Schiefergasreserven Algeriens gelten als die drittgrößten der Welt. Gleichzeitig gewinnt Algerien als Erdgaslieferant für Europa nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges massiv an Bedeutung.
Während Exxon Mobil lediglich Gespräche mit Sonatrach bestätigte und keine Inhalte nannte, informierte Chevron über die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit algerischen Behörden über den Zugriff auf Daten über drei Öl- und Gasbecken. Dabei handelt es sich um Ahnet im Süden, Gourara im Zentrum des Landes und Berkine im Osten nahe den Grenzen zu Libyen und Tunesien.