Gestern haben wir einen Blick auf die fünf S&P 500 Aktien geworfen, die in 2017 die besten Werte im Index waren und von denen sich jeder Investor wünscht, er hätte sie zu Jahresanfang ins Depot genommen. Heute schweift unser Blick von gut auf grottig.
Unten gibt es Vielzahl von Aktien, die die Investoren schwer enttäuschten. Während US-Aktienindizes wie der S&P, der Dow und der NASDAQ in 2017 Gewinne von 19,4%, 25,08% bzw. 28,24% abwarfen, haben die Mitglieder unserer Liste der Schande mindestens 44,9% an Wert verloren, einige sogar mehr als die Hälfte—und das in einer Zeit, in der die Märkte im Allgemeinen auf neue Rekordhochs stiegen.
Wir haben die Werte in umgekehrter Reihenfolge aufgeführt und deren Ausgangskurs in 2017, sowie den Schlusskurs angegeben. Sollten Sie in 2017 eine dieser Aktien gehalten haben, nun, dann tut uns das wirklich leid. Es gibt mit Sicherheit Hoffnung auf bessere Renditen im angelaufenen Jahr.
Morgen werden wir die Serie dann mit den 5 Aktien abschließen, von denen wir glauben, dass sie in 2018 Aufmerksamkeit verdienen.
5. General Electric: Anfang 2017 auf 31,6 USD; Ende 2017 auf 17,4 USD -44,9%
General Electric (NYSE:GE), der einstmals angesehene globale Industrie- und Technologiekonzern, hatte ein desaströses Jahr in 2017. Wichtige Manager verließen das Unternehmen—einige sagen, sie flohen—unter ihnen Aufsichtsratschef Jeffrey Immelt, der überraschend drei Monat vor seinem geplanten Ruhestand den Posten abgab.
Und dann sind da die Unternehmensergebnisse. Im Q3 berichtete GE 29 US-Cent pro Aktie anstatt der erwarteten 49 US-Cent und lag damit ziemlich weit vom Ziel entfernt. Die Dividende wurde halbiert, was zum Abwärtstrend der Aktie beitrug.
Derzeit unterzieht sich GE einer erheblichen Restrukturierung. Der neue Vorstandschef John Flannery versucht neues Leben in die Firma zu bringen, die wie ein Dinosaurier der Old Economy aussieht, indem er sich auf drei Unternehmensteile konzentriert: den Flugzeugbereich, das Kraftwerksgeschäft und der Gesundheitssektor. Das bedeutet wahrscheinlich das Aus für die Transportsparte und GE Beleuchtung.
Als Ergebnis des Versuchs das Unternehmen zu trimmen, dürfte es im nächsten Jahr tausende von Entlassungen geben. Für GE ist der Weg aus der Krise lang und mit Gefahren gesät ... und das Unternehmen steht erst am Anfang. Da die Bemühungen der Firma noch nicht annähernd ausreichend Früchte getragen haben, muss sich noch zeigen, ob die Aktie das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann.
4. SCANA: Anfang 2017 auf 73,3 USD; Ende 2017 auf 39,7 USD -45,8%
SCANA Corporation (NYSE:SCG) erzeugt, überträgt, verteilt und verkauft Strom im US-Bundesstaat South Carolina und in der ersten Jahreshälfte 2017 sah alles gut aus.
Im Juli jedoch kündigte der Versorger an, dass es den Bau eines geplanten Kernkraftwerks einstellen werde, nachdem die geschätzten Fertigstellungskosten auf 25,7 Mrd USD angeschwollen waren, 14,2 Mrd mehr als der Kostenvoranschlag in 2008, als das Projekt auf den Weg gebracht wurde. Die Aktie fiel an diesem Tag allein um 8%; der teilweise fertiggestellte Reaktor bleibt unvollendet.
Im September flatterte dem Unternehmen eine Vorladung von US-Bundesstaatsanwälten in Verbindung mit dem eingestellten Projekt ins Haus; SCANA sieht sich nun einer Sammelklage wegen des unglücklichen Projekts gegenüber. Eine Überprüfung durch die Kanzlei des Gouverneurs von South Carolina legt den Verdacht nahe, dass der Versorger lange vor der Entscheidung zur Beendigung des Projekts gewusst haben könnte, dass die Kernanlage über den ursprünglichen Kosten liegt. Das andauernde Gerichtsverfahren hat die Aktie in der ganzen zweiten Jahreshälfte in 2017 nach unten gezogen.
3. Envision Healthcare: Anfang 2017 auf 64,1 USD; Ende 2017 auf 34,5 USD-46,1%
Envision Healthcare (NYSE:EVHC) ein Anbieter von ambulanten Behandlungen und Krankentransporten, fiel so tief—am 9. November beendete es den Handel zu 25 USD—dass auch eine Erholung um 45% in den letzten zwei Monaten des Jahres, die Aktie nicht vor einem Platz auf dieser Liste retten konnte. Envision, das AMR betreibt, ein Rettungstransportdienst, und EmCare, ein Anbieter von notfallmedizinischen Einrichtungen, sind in den Fokus der Aufsichtsbehörden gerückt, nachdem ein Artikel in der New York Times enthüllte, dass das Unternehmen häufig Patienten unerwartete und teure Notfalldienste in Rechnung stellte.
Dem Artikel folgte eine Sammelklage und US-Senator Claire McCaskill aus Missouri sagte, sie wolle sich des Themas annehmen, nachdem es Beschwerden von Einwohnern ihres Heimatstaates gegeben hatte. Nimmt man das enttäuschende Ergebnis im Q3 hinzu, als das Unternehmen einen GpA von 0,73 USD, 17% unter dem erwarteten Gewinn von 0,88 USD meldete, dann bekommt man ein perfektes Umfeld für Kursverluste.
2. Range Resources: Anfang 2017 auf 33,6 USD; Ende 2017 auf 17,06 USD -49,23%
Range Resources (NYSE:RRC) ist im Erdgas- und Ölgeschäfttätig. Sein Platz in der Nähe der Spitze der schlechtesten Aktien des Jahres sollte keine Überraschung für alle die sein, die dem Geschehen am Rohstoffmarkt, sowie den Öl- und Gasaktien in den vergangenen Jahren gefolgt sind.
Mit der Aktie von Range Resources geht es seit mittlerweile 2014 abwärts, wenn der Kurs 95 USD die Aktie betrug. Seitdem hat er 82% seines Wert verloren. Eine Kombination niedriger Ölpreise, Produktionssenkungen und angehäuften Schulden haben das Unternehmen in den letzten drei Jahren nach unten gezogen.
Im abgelaufenen Jahr wurde RRCs Aktie weiter nach unten gedrückt, von gesunkenen Treibstoffpreisen, enttäuschenden Quartalsergebnissen und einem Produktionsausblick für 2018 der unter den Erwartungen liegt, zu einer Zeit, in der viele andere Öl- und Gasunternehmen ihre Prognosen im Einklang mit höheren Ölpreisen in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 angehoben haben.
1. Under Armour: Anfang 2017 auf 29,3 USD; Ende 2017 auf 14,4 USD -50,85%
Damals in 2015 sah die Zukunft rosig für Under Armour (NYSE:UA) aus. Es war ein junger Name in der Sportbekleidung, mit dem neuen NBA-Star Steph Curry als Gesicht der Marke. Im Dezember 2015 wurde die Aktie mit einem KGV von 77 gehandelt, was die großen Hoffnungen an der Wall Street für das Unternehmen widerspiegelte.
Dummerweise lief seitdem nichts mehr wie erwartet. Die Umsätze hoben nie in dem von den Investoren erwarteten Maße ab. In 2017 beendete das Unternehmen die ersten beiden Quartal in den roten Zahlen und verlor 2 Mio bzw. 12 Mio USD. Das Ergebnis im Q3 war nur der letzte Nackenschlag für Under Armour in 2017, als das Unternehmen seinen ersten Rückgang der Umsätze im Jahresvergleich berichten musste. Nike (NYSE:NKE) und Adidas (OTC:ADDYY) haben anscheinend auch in 2017 ihr Duopol in der Sportbekleidung verteidigen können, sehr zum Nachteil der Investoren von Under Armour.
Unehrenhafte Erwähnung: Frontier Communications (NASDAQ:FTR) und Fossil Group hätten es in die Liste geschafft mit Kursverlusten von (86,6% und 69,9%), wären sie nicht aus dem S&P Index geflogen, nachdem ihre Marktkapitalisierung unter den Mindestwert von 6,1 Mrd USD gefallen war.