- Die Pinterest-Aktie ist nach der 11 %-Beteiligung von Elliott Management an dem Social-Media-Unternehmen um 9 % gestiegen
- Die Bedingungen erscheinen günstig für den aktivistischen Investor, um den Turnaround ohne allzu große Gegenwehr seitens des Managements zu beschleunigen
- Angesichts des schwierigen makroökonomischen Umfelds für den Online-Werbemarkt durchlebt Pinterest eine Phase rückläufiger Umsätze und aktiver Nutzer
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Nach einem starken Ausverkauf senden die Aktien von Pinterest Inc (NYSE:PINS) erste Lebenszeichen. Das digitale Scrapbooking- und Suchunternehmen hat in den letzten fünf Handelstagen mehr als 11 % an Wert gewonnen und war damit das Social-Media-Unternehmen mit der besten Wertentwicklung in diesem Zeitraum.
Laut dem Wall Street Journal ist der Hauptgrund für diese Erholung die zügige Beteiligungserhöhung durch Elliott Management - einem der größten aktivistischen Fonds der Welt -, der sein Engagement in kürzester Zeit auf 9 % ausgebaut hat. Damit steigt das Unternehmen zum größten Pinterest-Anteilseigner auf.
Weil Elliott dafür bekannt ist, angeschlagenen Tech-Unternehmen durch Anpassungen im Vertrieb und im Managementstil wieder in die Erfolgsspur zu führen, wetten viele Investoren auf einen erfolgreichen Turnaround bei Pinterest. Meiner Meinung nach hat diese Wette gute Chancen auf Erfolg.
PINS wird derzeit bei etwa 21,30 USD gehandelt und liegt damit etwa 12 % über dem IPO-Preis von 19 USD pro Aktie. Das Papier war zuvor während der Pandemie auf 90 USD pro Aktie gestiegen, ehe es wieder 76 % seines Wertes verlor.
Die Pinterest-Plattform ist wie ein digitales schwarzes Brett für Bilder und Ideen in Bereichen wie Mode, Hochzeiten, Rezepte und mehr. Die Nutzer/innen können durch einen Feed von "Pins" scrollen, die Bilder oder Videos enthalten. Mit Stecknadeln können sie sie dann auf personalisierbaren Boards speichern, um Ideen für alles Mögliche zu sammeln - von Urlaubsplänen über Rezepte bis hin zu Einkaufslisten für Weihnachten.
Diese Struktur unterscheidet Pinterest von anderen Social-Media-Unternehmen, denn die Nutzerinnen und Nutzer besuchen die Seite mit der Absicht, etwas zu kaufen, und nicht, um irgendwelche Kontakte zu knüpfen.
433 Millionen Benutzer weltweit
Den Zahlen nach zu urteilen, führt Pinterest sein Geschäft zufriedenstellend. Die Bruttogewinnspanne liegt bei 80 % und der Gewinn beträgt 400 Mio. USD vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Derzeit nutzen weltweit 433 Millionen User die Dienste von Pinterest.
Da die Makroumgebung dem digitalen Anzeigenmarkt feindlich gegenübersteht, sieht Pinterest eine Verlangsamung sowohl bei den Verkäufen als auch bei den aktiven Nutzern. Dennoch bleiben die Bedingungen für Elliott Management günstig, um den Turnaround zu beschleunigen. Dabei muss der Investor mit keinem nennenswerten Gegenwind aus der Chefetage von Pinterest rechnen.
Erst letzten Monat trat Pinterests Mitbegründer Ben Silbermann als CEO zurück und wurde Executive Chairman. Das Unternehmen ernannte Bill Ready für die Position, der die E-Commerce-Bemühungen von Pinterest beschleunigen soll.
CEO Ready kommt von Google (NASDAQ:GOOGL) zu Pinterest, wo er als Präsident für Handel und Zahlungen tätig war und die Strategie und Bereitstellung von E-Commerce-Produkten beaufsichtigte. Davor war Ready in verschiedenen Führungspositionen bei PayPal (NASDAQ:PYPL) tätig, darunter Executive Vice President und Chief Operating Officer.
Pinterest hat in den letzten Jahren sehr viel investiert, um seine Plattform E-Commerce-freundlicher zu machen. Seine Pins sind jetzt kaufbar, was bedeutet, dass Benutzer auf einen Artikel – oder eine ähnliche Empfehlung – klicken und ihn über die Website einer Marke kaufen können.
Darüber hinaus erwarb Pinterest im Juni "The Yes", eine Plattform mit künstlicher Intelligenz, die das Mode-Einkaufserlebnis für ihre Benutzer anpasst.
In Zukunft könnten Werbetreibende aufgrund der ausgeprägten Nutzerbasis von Pinterest einen dauerhaften Mehrwert sehen. Frauen machen beispielsweise weltweit mehr als 60 % der Plattformnutzer aus, was sie für digitale Werbetreibende, die auf weibliche Zielgruppen abzielen, sehr attraktiv macht.
Zudem wuchs die Zahl der Pinner unter 25 Jahren doppelt so schnell wie die der Pinner ab 25 Jahren. In diesem Segment wird auf Pinterest nach Mode-Inspirationen, Einrichtungsideen und Lerntipps gesucht.
Fazit
Die Beteiligung durch Elliott Management macht deutlich, dass es einen Weg geben könnte, den wahren Wert von Pinterest zu entfesseln. Das Unternehmen befindet sich in einer frühen Wachstumsphase mit viel Raum für Expansion, unterstützt durch seine einzigartige Attraktivität und attraktive Demografie. Diese Kombination macht es zu einem hervorragenden langfristigen Kauf, insbesondere jetzt, wo ein seriöser aktivistischer Investor an Bord ist.
Haftungsausschluss: Der Autor hält keine Positionen an dem in diesem Artikel erwähnten Wertpapier.
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