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Draghi bewegt die Börsen

Veröffentlicht am 28.06.2017, 09:10
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EZB-Chef Mario Draghi hat im portugiesischen Sintra zum ersten Mal seit Beginn der historischen Niedrigzinsphase von einer „graduellen Anpassung“ der Geldpolitik an die anhaltende Konjunkturerholung in Europa gesprochen. Dabei wiederholte er noch einmal die Einschätzung, dass die aktuell inflationsschwächenden Effekte vorübergehender Natur seien.

Die verschiedenen Reaktionen der Indizes in Folge der Draghi-Rede
Der Euro reagierte sofort und stieg gegenüber anderen Währungen insbesondere auch gegenüber dem USD an. Die Devisentrader sind offenbar der Überzeugung, dass eine weniger expansive Geldpolitik das Angebot an Euros nicht mehr so stark steigen lässt. Und ein geringeres Angebot führt logischerweise zu höheren Preisen, sprich Kursen. Gleichzeitig wird dadurch, dass das Anleihenkaufprogramm der EZB verringert oder sogar beendet wird, die Nachfrage nach Anleihen in der Eurozone reduziert. Das wird zu fallenden Kursen zum Beispiel im Bund-Future führen.

Doch auch die Ölpreise reagierten. Sie stiegen, da das von Mario Draghi in Aussicht gestellte anhaltende Wirtschaftswachstum zu einem höheren Verbrauch von Energie führen könnte.
Die Aktienkurse hingegen reagierte etwas uneinheitlicher. Zunächst fielen sie. Schließlich ist die expansive Geldpolitik ein wichtiger Hintergrund der steigenden Kurse gewesen. Auf der anderen Seite wird ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu weiter steigenden Unternehmensgewinnen führen und das wiederum sollte die Aktien ansteigen lassen.

Einkaufsmanager senden klare Wachstumssignale
Für ein weiteres Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone sprechen auch die neuesten Konjunkturdaten. So stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone Juni zum zehnten Mal in Folge auf jetzt 57,3 Punkte. Er erreichte damit den höchsten Stand seit sechs Jahren.
Der Dienstleistungsindex fiel zwar leicht um 1,6 auf 54,7 Punkte. Doch auch dieser Wert liegt noch deutlich über 50 Punkte und sendet damit weiterhin klare Wachstumssignale.

Die Stimmung ist besser als die Realität
Aber selbst wenn wir in den kommenden Monaten die Frühindikatoren schwächer notieren, wäre dies noch kein Signal für einen baldigen konjunkturellen Abschwung. Die Stimmungsindikatoren notieren zurzeit deutlich höher als es die tatsächliche konjunkturelle Entwicklung rechtfertigt. Es wird also so oder so zu einer Normalisierung kommen müssen, damit sich die Stimmungsindikatoren und die tatsächlichen Konjunkturdaten wieder annähern.

Rückgänge auch bei den Aktienkursen möglich
Der entscheidende Punkt dabei ist, dass dies dann allerdings auch für die Aktienkurse gelten könnte. So konnte der DAX heute nur so gerade noch seinen leichten Aufwärtstrend verteidigen. Im Tagestief lag er bereits unterhalb der (im Chart grünen) Aufwärtstrendlinie. Zwar konnte er sich anschließend noch einmal über diese Linie retten, aber es ist ein kleines Warnsignal. Etwas später testete er diese Linie noch einmal und bestätigt sie damit.

DAX - Chartanalyse

Damit dieser Test gelingt, muss aber jetzt zumindest ein neues, höhere Bewegungshoch ausgebildet werden. Das wäre bei Kursen über 12.751 Punkten der Fall.
Geschieht das nicht und verlässt der DAX diesen Trend nachhaltig, wird das vorgestern von Torsten Ewert geschilderte Szenario vielleicht schon jetzt Format annehmen. Schließlich haben wir auf der Oberseite eindeutige Fehlsignale über das ehemalige Allzeithoch gegeben hat. Und solche Fehlsignale sind oft bearish zu bewerten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

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