Druck auf die Zentralbanken nimmt zu

Veröffentlicht am 03.03.2022, 17:15
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
LCO
-
CL
-

Eine große Belastung für die Märkte ist nach wie vor der ungebremste Anstieg der Energiepreise, der die Angst vor einer Inflation schürt. Der Preis für ein Barrel der Nordsee-Rohölsorte Brent erreichte heute mit 120 Dollar den höchsten Stand seit fast zehn Jahren. Der Preis für die US-amerikanische Sorte WTI stieg auf 116,50 Dollar pro Barrel und damit auf den höchsten Stand seit September 2008. Im Moment haben sich die Preise etwas beruhigt. "Auch ohne direkte Sanktionen schrecken immer mehr Marktteilnehmer vor dem Kauf von russischem Öl zurück", sagt Rohstoffexperte Ben Henke. In dieser Woche ist es einem russischen Ölproduzenten wiederholt nicht gelungen, Käufer für sein Öl zu finden.

Zusammen mit der Fortsetzung des Ukraine-Krieges bringt dies die Notenbanken, allen voran die Europäische Zentralbank (EZB), in eine Zwickmühle. Der Ukraine-Konflikt erhöht den ohnehin schon weltweit spürbaren Inflationsdruck noch einmal massiv. Gleichzeitig bringt der Krieg Russlands gegen sein Nachbarland die Zentralbanken in die Bredouille, da sie in solch unsicheren Zeiten die Zinsen nicht allzu aggressiv anheben wollen. Dies gilt insbesondere für die EZB, da die Nähe zum Kriegsgebiet und die Energiepreisrallye die Binnenwirtschaft abzuwürgen drohen. Aber auch US-Notenbankchef Jerome Powell hat sich zuletzt für eine überschaubare Zinserhöhung von nur 25 Basispunkten ausgesprochen; hier waren die Erwartungen zum Teil deutlich höher. Die Aktienmärkte reagierten zuletzt mit Erleichterung auf den moderateren Satz. Einige Hardliner hatten sogar einen ganzen Punkt gefordert, wobei die Markterwartungen zwischen 0,25 und 0,5 Prozent schwankten. Der Chef der US-Notenbank hält diesen Schritt für vertretbar.

Steigende Energiepreise schüren die Angst der Anleger vor einer Stagflation, d. h. einer Inflation bei stagnierender Wirtschaftsleistung. Diese Befürchtungen haben heute durch die Veröffentlichung der Erzeugerpreise im Eurogebiet neue Nahrung erhalten. Demnach sind die Preise der Hersteller in der Eurozone im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um den Rekordwert von 30,6 Prozent gestiegen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur 27,0 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise gelten als wichtiger Frühindikator für die Entwicklung der Inflation.

GBE brokers Ltd. gibt keine Handels- oder Anlageempfehlungen ab und übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der dargestellten Informationen. CFDs sind komplexe Instrumente und bergen aufgrund der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 71,13 % der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs.

Europäische Zentralbank

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.