Durch die Entscheidung der US-Notenbank Fed, sich von einem starren Inflationsziel zu verabschieden und sicherzustellen, dass es weiter billiges Geld gibt, geht der US-Dollar in die Knie. Gegenüber allen wichtigen Währungen mit Ausnahme des Japanischen Yen wurde der Dollar niedriger gehandelt. Der USD/JPY marschierte trotz der Gewinnmitnahmen am Monatsende bei den US-Aktien und des Ausverkaufs der Renditen der US-Staatsanleihen in seine eigene Richtung. Dies könnte mit der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in Japan zusammenhängen. Eine der wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Woche war die Entscheidung von Premierminister Abe wegen gesundheitlicher Gründe zurückzutreten. Die japanischen Einzelhandelsumsätze fielen ebenfalls stärker als erwartet, während die Fahrzeugproduktion, die Bauaufträge und die Baubeginne nach wie vor rückläufig waren. Die Inflation in Tokio ging zurück, ein Zeichen dafür, dass die Deflation in Japan weiterhin ein ständiger Begleiter ist. Abgesehen davon beendete der USD/JPY die Sitzung in NY weit entfernt von seinen Höchstständen und dürfte in den kommenden Tagen angesichts der Aussicht auf schwächere ISM-Einkaufsmanagerindizes und geringere Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft tendenziell sinken. Der ISM-Bericht für das verarbeitende Gewerbe steht heute auf der Agenda, und angesichts des Rückgangs der Umfragen des Empire State und der Philadelphia Fed erwarten wir, dass der Bericht eine Verlangsamung im ganzen Land aufzeigen wird.
Am stärksten präsentierte sich gestern der Kanadische Dollar, der gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit sieben Monaten stieg. Die Anzahl der Baugenehmigungen in Kanada ist stärker als erwartet zurückgegangen, aber da die Coronavirus-Fälle unter Kontrolle sind, sind die Aussichten in Kanada besser als in anderen Ländern. Die Arbeitsmarktzahlen werden am Ende der Woche veröffentlicht, und selbst wenn im August weniger Arbeitsplätze entstehen sollten, ist die kanadische Wirtschaft im Vergleich zu anderen Ländern für eine gleichmäßigere Erholung bereit.
Der EUR/USD kletterte infolge der Dollar-Schwäche auf ein Hoch von 1,1950 Dollar. Die deutsche Inflationsrate entwickelte sich schwächer als gedacht, und in Spanien und Frankreich stieg die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle über das Wochenende weiter an. Der Euro blieb jedoch davon unbeeindruckt, da diese Woche der US-Dollar im Mittelpunkt steht. Die deutschen Arbeitsmarktzahlen werden heute Morgen zusammen mit dem Eurozonen-Verbraucherpreisindex veröffentlicht. Laut den Einkaufsmanagerindizes hat sich der Arbeitsmarkt abgeschwächt, so dass das Risiko für beide Konjunkturindikatoren nach unten gerichtet ist.
Auch der Australische Dollar zeigte sich gestern robust. Der AUD rückt in dieser Woche mit Daten zum Q2 BIP, den Einzelhandelsumsätzen, dem Einkaufsmanagerindex, den Handelszahlen und der geldpolitischen Entscheidung der Reserve Bank of Australia in den Mittelpunkt.