Topic of the day
General Motors (NYSE:GM) (+4%) hat seinen Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum vervielfacht. Der US-Autokonzern verdiente deutlich mehr als von Analysten erwartet. Angesichts des weiter guten Geschäftsverlaufs und hoher Verkaufspreise gab GM einen etwas optimistischeren Ausblick für 2021, warnte aber auch vor Belastungen aus den Engpässen bei Halbleitern. Der Nettogewinn kletterte in den drei Monaten auf 2,98 Milliarden US-Dollar von 247 Millionen im Vorjahr. Bereinigt um Sonderposten legte das Ergebnis je Aktie auf 2,25 von 0,62 Dollar zu. Analysten hatten im Factset-Konsens lediglich mit 1,05 Dollar gerechnet. Der Umsatz sank leicht um 0,7 Prozent auf 32,47 Milliarden Dollar. Hier hatten Analysten mit 33 Milliarden gerechnet.
Für das zweite Quartal gab GM einen vorsichtigen Ausblick, vor allem wegen der Chip-Engpässe. Der Konzern wolle angesichts der angespannten Lage weiter vorrangig Fahrzeuge mit hoher Rendite fertigen, wie SUVs oder grosse Pickups. Bei kleineren Autos könnten die Lieferzeiten dagegen eher mal nach hinten verschoben werden. Im laufenden Jahr will GM beim bereinigten EBIT nun das obere Ende der bisher in Aussicht gestellten Bandbreite von 10 bis 11 Milliarden US-Dollar erreichen. Doch die Belastungen aus der Chip-Krise sind spürbar: Allein den Umsatz dürften die Auswirkungen um rund 2 Milliarden Dollar belasten.
Swiss stocks
Nach dem Abverkauf des Vortages hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Mittwoch wieder erholt. Der SMI legte um 1,3 Prozent auf 11.109 Punkte zu. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und ein -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 43,27 (zuvor: 42,96) Millionen Aktien.
Gegen den positiven Trend rauschten Alcon (SIX:ALCC) um 5,6 Prozent nach unten. Der Augenheilkundekonzern war im ersten Quartal zwar wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Doch Analysten hatten auf mehr gehofft und zeigten sich zum Teil enttäuscht.
Anders LafargeHolcim (SIX:LHN) mit Aufschlägen von 2,1 Prozent. Der Baustoffkonzern kauft von der deutschen Heidelbergcement das Geschäft mit Zuschlagstoffen in Mandra sowie zwei Transportbetonwerke in Gerakas und Aspropyrgos in Griechenland. Finanzielle Details nannten weder der DAX-Konzern noch die Eidgenossen.
Richemont (SIX:CFR) kletterten nach einer positiven Analysteneinschätzung durch Royal Bank of Canada (RBC) um 2,4 Prozent. Roche (SIX:RO) legten nach einer Zulassung in der EU für Tecentriq um 0,9 Prozent zu. Partners Group kauft in den USA zu. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft übernimmt den Gesundheitsdienstleister für Frauen Axia Women's Health. Die Titel von Partners Group legten um 2,1 Prozent zu.
International markets
Europe
Nach dem Abverkauf vom Vortag ist es am Mittwoch an den europäischen Aktienmärkten wieder kräftig nach oben gegangen. Der DAX gewann 2,1 Prozent auf 15.171 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2 Prozent auf 4.003 Punkte nach oben. Mit einem Plus von 4,7 Prozent stellte der Sektor der europäischen Rohstoffwerte den mit Abstand grössten Gewinner. Nachdem die Branche jüngst kaum in den Ausbau der Kapazitäten investiert hat, zieht die Nachfrage auch in Folge der weltweiten Infrastrukturprogramme an.
Der Siegeszug der Deutschen Post (DE:DPWGn) (+4,6%) setzte sich nach Aussage der Analysten der LBBW im ersten Quartal mit Verweis auf die abermals angehobene Prognose fort. Steigende Erträge im Paket- sowie im Express- und Logistikgeschäft ermöglichten ein nachhaltiges Gewinnwachstum.
Gut kam auch der Ausblick von Merck (DE:MRCG) KGaA (+1,7%) an. Als "grob im erwarteten Rahmen" wurden die Zahlen von Axa (MI:AXA) (+0,3%) gewertet.
Nach uneinheitlichen Zahlen ging es für Siemens Energy (DE:ENR1n) 1,2 Prozent nach oben. Hugo Boss (DE:BOSSn) legten kräftiger um 5,2 Prozent zu. Für Moeller-Maersk ging es nach der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms über 5 Milliarden Dollar um knapp 7 Prozent nach oben.
Für die Aktie von Daimler (DE:DAIGn) ging es um 0,4 Prozent nach unten, nachdem Nissan Motor (T:7201) sich von seinem kompletten Anteil an Daimler getrennt hat. Wie der japanische Autobauer mitteilte, hat er die Aktien für rund 1,15 Milliarden Euro an institutionelle Investoren für 69,85 Euro je Aktie verkauft. Delivery Hero (DE:DHER) verloren 4,2 Prozent. Das koreanische Partnerunternehmen Woowa Brothers hat 9,8 Millionen Aktien verkauft - wie es heisst zum Stückpreis von 123,10 Euro.
United States
Die Wall Street hat am Mittwoch mit der anhaltenden Zinsdebatte moderate Aufschläge verbucht - der Dow kletterte auf Allzeithoch. Hatte am Vortag Finanzministerin Janet Yellen mit dem Thema Zinserhöhungen noch Schrecken verbreitet, ruderte sie nun zurück. Das stützte das Sentiment. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 34.230 Punkte, der S&P-500 gewann 0,1 Prozent. Der am Vortag bereits schwache Nasdaq-Composite drehte 0,4 Prozent ins Minus. Auf 1.762 (Dienstag: 1.423) Kursgewinner an der Nyse kamen 1.568 (1.923) -verlierer. Unverändert gingen 135 (124) Titel aus dem Handel.
Der Fahrdienstanbieter Lyft (NASDAQ:LYFT) hat im ersten Quartal von der Lockerung der Corona-Beschränkungen profitiert. Die Zahl der aktiven Nutzer erholte sich zwar, lag aber noch immer weit unter Vorkrisenniveau. Die Aktie stürzte um 6,3 Prozent ab. Um 4,4 Prozent aufwärts ging mit T-Mobile US (NASDAQ:TMUS).
Die Tochter der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) hatte im ersten Quartal zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber die Erwartungen der Analysten übertroffen. Überdies hob T-Mobile den Ausblick an. Gut kamen auch die Erstquartalszahlen des Computerspielanbieters Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) (+1,6%) an. Das Unternehmen erhöhte überdies seine Jahresziele.
Überraschend positiv fielen die Geschäftszahlen von Akamai (NASDAQ:AKAM)aus. Dazu gab der Anbieter von Sicherheitssoftware einen optimistischen Ausblick. Die Aktie kletterte um 3,2 Prozent. Die Peloton-Aktie brach um 14,6 Prozent ein. Das Unternehmen rief ein Trainings-Laufband nach dem Tod eines Kindes zurück.
Asia
Uneinheitlich tendieren die Börsen in Ostasien am Donnerstag. In Japan und Festlandchina wird nach jeweils mehrtägigen Feiertagspausen am Donnerstag erstmals wieder gehandelt. Doch während der Nikkei-225-Index in Tokio kräftig um 1,7 Prozent auf 29.310 Punkte zulegt, geht es in Schanghai mit dem Composite-Index um 0,2 Prozent abwärts.
An der Börse in Hongkong, die in den vergangenen Tagen durchweg geöffnet war, bröckeln anfangs deutlichere Gewinne. Der Hang-Seng-Index notiert noch 0,2 Prozent höher. In Seoul, wo der Handel am Mittwoch wegen eines Feiertags unterbrochen war, gewinnt der Kospi 0,5 Prozent.
Bonds
Die Renditen der US-Staatsanleihen gaben am Mittwoch leicht nach, da die Anleger weitere Beweise für die wirtschaftliche Erholung ignorierten, was die jüngste Widerstandsfähigkeit des Anleihenmarktes gegenüber Reflationsängsten unterstreicht. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank um 0,7 Basispunkte auf 1,584% und fiel damit den vierten Tag in Folge.