Im Vorfeld der US-Notenbanksitzung verläuft der Handel in Frankfurt weiter in ruhigen Bahnen. Die Anleger warten geduldig an der Seitenlinie, um von den geldpolitischen Entscheidungen am Abend nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. 75 Basispunkte Zinserhöhung lautet der Konsens im Markt, wichtiger dürften daher die Äußerungen der Notenbank zum zukünftigen Kurs ihrer Zinswende werden. Mit der heutigen Erhöhung wäre die Zinsspanne in den USA bereits wieder bei 2,25 bis 2,5 Prozent angekommen. Die Fed unternimmt zwar deutliche Schritte, um die Inflation zu bändigen, bisher allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Deutschlands größte Bank überrascht mit ihren Zahlen zum zweiten Quartal. Obwohl das aktuelle Umfeld für viele Unternehmen schwierig ist, konnte die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) den Gewinn erneut steigern und damit die Erwartungen deutlich übertreffen. Zwar kämpft auch das Geldinstitut mit steigenden Kosten. Gegenüber produzierenden Unternehmen dürften diese aber noch verkraftbar sein. Auch im internationalen Vergleich sticht die Deutsche Bank positiv heraus, da die Konkurrenz aus den USA zum Beispiel bereits einen Rückgang ihrer Gewinne berichtet hat. Der Blick des Bankchefs in die Zukunft allerdings und die Bezeichnung des Renditeziels von acht Prozent als eine Herausforderung lässt die Anleger heute Morgen zunächst vorsichtiger agieren, die Aktie notiert leicht im Minus.
Ein deutlicheres Bild vom US-Technologiesektor hat man auch seit den neusten Zahlen von der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT). Alphabet zeigte, dass der wichtigste Kernbereich, die Onlinewerbeeinnahmen, weiterhin wächst. Zwar deutlich langsamer als zuvor, im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche, die einen Rückgang verbuchen müssen, ist dies dennoch ein positives Signal. Bei Microsoft ergibt sich ein ähnliches Bild, steigende Umsätze und leicht steigende Gewinne im abgelaufenen Quartal. Im Vergleich zu den Vorquartalen und den Erwartungen des Markets entwickelte sich der Konzern doch nur recht langsam. Beide Aktien können allerdings nachbörslich zulegen. Die Unternehmen bauen ihr Geschäft weiter aus, bekommen aber wie alle anderen Branchen auch die derzeitige Wirtschaftslage zu spüren.