Rund um die Feiertage Vatertag und Juneteenth in den USA in diesem Monat wurden Tausende Flüge gestrichen, was von einigen als "Reise-Armageddon" bezeichnet wurde und Millionen von Reisende traf. Auch der Rest des Sommers könnte nicht viel anders aussehen, und das gleiche Elend herrscht nun auch an europäischen Flugplätzen.
So kündigte Delta Air Lines (NYSE:DAL) kürzlich an, zwischen dem 1. Juli und dem 7. August täglich rund 100 Flüge zu streichen, um die Leistung zu verbessern.
Kleinere Fluggesellschaften wie JetBlue Airways (NASDAQ:JBLU) und Alaska Air (NYSE:ALK) haben ebenfalls Kürzungen bei ihren Sommerflugplänen vorgenommen. Die Amerikaner fragen sich nun, ob sie während des bevorstehenden Wochenendes zum 4. Juli mit erheblichen Verzögerungen rechnen müssen.
In der Zwischenzeit beeinträchtigen Streiks an Flughäfen und andere Reiseunterbrechungen in ganz Europa und Großbritannien weiterhin viele Menschen in dieser Region. Infolgedessen sind in London börsennotierte Fluggesellschaften, darunter British Airways-Eigentümer IAG (LON:ICAG), easyJet (LON:EZJ) und Wizz Air (LON:WIZZ), unter Druck geraten.
Trotz höherer Flugpreise konnten sich die Fluggesellschaften einer robusten Reisenachfrage erfreuen. Dennoch stehen sie jetzt vor mehreren Herausforderungen, darunter unzureichende Sitzplatzkapazitäten und Personalmangel.
Daher hat die Wall Street nur zögerlich in Aktien aus dem Reisesektor investiert. Seit Jahresbeginn (YTD) haben der Dow Jones US Airlines Index und der Dow Jones U.S. Travel & Tourism Index rund 33 % bzw. 37 % verloren. Im Vergleich dazu sind der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average im bisherigen Jahresverlauf um 17,9 % bzw. 13,3 % gesunken.
Analysten diskutieren derzeit, wie sich die Reisebranche in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Anleger werden die anstehenden Quartalszahlen und Prognosen der großen Fluggesellschaften und anderer Schwergewichte der Reisebranche genau unter die Lupe nehmen.
Auf der Grundlage dieser Informationen stellen wir Ihnen zwei börsengehandelte Fonds (ETFs) vor, die für konträr handelnde Anleger interessant sein könnten, die jetzt möglicherweise Gelegenheiten bei Fluggesellschaften und anderen Aktien der Reisebranche sehen.
1. US Global Jets ETF
- Aktueller Kurs: 17,42 USD
- 52-Wochen-Range: 15,89 - 25,47 USD
- Kostenquote: 0,60 % p.a.
Am 20. Juni hat die International Air Transport Association (IATA) ihre Prognose für die finanzielle Performance der Luftfahrtindustrie im Jahr 2022 angehoben . In diesem Jahr könnten die Einnahmen um mehr als 50 % auf 782 Mrd. USD steigen und sich dem Niveau von 2019 nähern, bevor die Pandemie Teil unseres Lebens wurde.
Der erste ETF, den wir heute vorstellen, ist der US Global Jets ETF (NYSE:JETS), der hauptsächlich in Fluggesellschaften und Flugzeugbauer investiert. Der Fonds wurde im April 2015 aufgelegt, das Nettovermögen beläuft sich auf 2,6 Mrd. USD.
Der JETS hält derzeit 50 Aktien von denen die Top-10 nahezu die Hälfte des Portfolios ausmachen. Southwest Airlines (NYSE:LUV), American Airlines (NASDAQ:AAL), United Airlines (NASDAQ:UAL), Delta Air Lines, Spirit Airlines (NYSE:SAVE), Air Canada (TSX:AC) und Boeing (NYSE:BA) führen die Namen auf der Liste an.
Mehr als drei Viertel der Unternehmen sind in den USA beheimatet. Dann folgen Namen aus Kanada (5,2 %), Japan (2,7 %), der Türkei (2,2 %) und Brasilien (2,0 %), um nur einige zu nennen.
Der JETS ETF ist seit Januar um rund 17,4 % und in den letzten 12 Monaten um 31,2 % gesunken. Er erreichte am 17. Juni ein Mehrjahrestief. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis des Fonds liegt bei 3,96x.
Sollte die Marke von 17,50 USD keine Unterstützung bieten, ist ein weiterer Rückgang unter 17 USD möglich. Wer als Anleger auch mal schmerzhafte Phasen überstehen kann, könnte den Kauf von JETS in Schwächephasen in Erwägung ziehen.
2. SonicShares Airlines, Hotels, Cruise Lines ETF
- Aktueller Kurs: 3,66 USD
- 52-Wochen-Range: 3,42 - 5,35 USD
- Kostenquote: 0,75 % p.a.
Da immer mehr Länder die Reisebeschränkungen aufheben, planen viele Verbraucher Urlaube, mit denen sie die während der COVID-19-Lockdowns verpassten Reisen nachzuholen. Kennzahlen der Bank of America bestätigen: "Die Ausgaben bei Fluggesellschaften und Reisebüros sind im Vergleich zum Vorjahr um über 60 % gestiegen."
Der nächste Fonds auf unserer Liste ist der SonicShares Airlines, Hotels, Cruise Lines ETF (NYSE:TRYP). Dieser ETF legt hauptsächlich in globale Fluggesellschaften, Hotels und Kreuzfahrtgesellschaften an. Der Fonds wurde im Mai 2021 aufgelegt, sein Nettovermögen beläuft sich auf knapp unter 10 Mio. USD. Es handelt sich mit anderen Worten um einen kleinen und relativ neuen Fonds, der noch keine lange Handelsgeschichte nachweisen kann.
Der TRYP hält derzeit 62 Aktien, von denen die Top-10 nahezu 45 % des Fonds ausmachen. Derzeit machen nordamerikanische Aktien fast zwei Drittel des Portfolios aus, gefolgt von Europa (17,5 %), Asien / Pazifik (15,8 %) und Mittel- und Südamerika (0,7 %).
Fluggesellschaften haben mit 45,0 % den größten Anteil an TRYP. Es folgen Hotel-, Restaurant- und Freizeitaktien (39%) sowie Immobilienaktien (17%).
Zu den größten Anlagen des Portfolios gehören VICI Properties (NYSE:VICI), das Kasinos besitzt; die irische Ryanair (IR:RYA) (NASDAQ:RYAAY), Singapore Airlines (SGX:SIAL), Southwest Airlines (NYSE:LUV), Hilton Worldwide (NYSE:HLT) und Norwegian Cruise Line (NYSE:NCLH).
Die jüngsten Probleme der Branche haben den TRYP am 17. Juni auf ein Rekordtief fallen lassen. Der Fonds ist laufenden Jahr um fast 21,1 % und in den letzten 12 Monaten um 29,6 % gesunken. Leser, die von der steigenden Reisenachfrage profitieren wollen, sollten diesen Themenfonds im Auge behalten.