Wer rechnet derzeit nicht mit einer Korrektur bei Edelmetallen? Es ist stets die clevere, vernünftige, allerdings reflexartige Haltung nach einem Rebound, der auf einen Bärenmarkt folgt.
Ich habe sogar über mögliche Abwärtsziele geschrieben, als der Sektor vor etwa sechs Wochen einen Widerstand erreichte.
Die Realität ist jedoch, dass Gold und Goldaktien erst dann kräftig korrigieren, wenn sie bereits eine große Bewegung vollzogen haben.
Lassen Sie mich Ihnen einige historische Beispiele nach markanten Tiefs in Gold nennen.
Gold erholte sich nach dem Tief im August 1976 innerhalb von sieben Monaten um etwa 50%. Während dieser Zeit korrigierte Gold um nur 5% und 8%. Tatsächlich korrigierte Gold erst zwei Jahre nach dieser Bodenbildung um mehr als 12%.
Von Mai 2004 bis Mai 2006 verdoppelte sich Goldpreis fast, korrigierte allerdings nicht um mehr als 10%.
Nach seinem Tief im Oktober 2008 erholte sich Gold über die darauffolgenden dreizehn Monate um satte 80%. Weil dies ein beschleunigter Preisanstieg war, korrigierte der Goldpreis währenddessen um 10%, 11% und 15%.
Von August 2018 bis August 2020 verteuerte sich Gold um 80%. Neben dem Corona-Einbruch um 15% korrigierte das Edelmetall nie um mehr als 8%. Es fiel erst 19 Monate nach dieser Erholung um mehr als 8%.
Hier ein Blick darauf, wie die aktuelle Erholungsbewegung im Vergleich zu vergangenen Rebounds steht.
Die laufende Erholung passt zur gestrichelten Linie, einem Durchschnitt der vier oben beschriebenen Erholungsphasen. Beachten Sie, dass es sich hierbei um einen Wochenchart handelt, was die Korrekturbewegungen kleiner erscheinen lässt.
Wenn man die Geschichte bedenkt, kann der Goldpreis sogar 2.000 oder 2.050 Dollar erreichen, ich würde an dieser Stelle jedoch keine Korrektur um mehr als 8% bis 10% erwarten.
Ähnlich sieht die Prognose für Goldaktien aus.
Solange die Goldaktien nicht vertikal ansteigen, wie sie es nach dem Tiefpunkt 2008 und nach 2001 getan haben, werden die Korrekturen nicht mehr als 15 % bis 20 % betragen.
Unten sind die wichtigsten Erholungen des GDXJ (NYSE:GDXJ) im selben Maßstab dargestellt. Die aktuelle Erholung (schwarze Linie) ist etwas kräftiger als im Jahr 2005, aber deutlich schwächer als im zyklischen Bullenmarkt von 2008.
Von Mai 2005 bis Mai 2006 legte der GDXJ um mehr als 150% zu und erlitt nichts Schlimmeres als eine Korrektur um 12%. Der GDXJ, gefolgt auf sein markantes Tief 2008, korrigierte erst um mehr als 19%, nachdem er um 200% zugelegt hatte.
Technisch betrachtet brachen der GDX (NYSE:GDX) und der GDXJ erst vor zwei Wochen aus. Beachten Sie die blauen Pfeile.
Ein unmittelbarer Pullback würde zu einem erneuten Test des Breakouts führen. Von seinem gemessenen Aufwärtsziel von 42 Dollar würde der GDXJ um nur 13% korrigieren, sollte er seinen vorherigen Widerstand bei 37 Dollar erneut testen.
Selbst wenn sich die Gold-Aktien in Richtung der roten Linien bewegen würden, denke ich nicht, dass sie um mehr als 15% korrigieren würden.
Wenn wir annehmen, dass dies eine echte Edelmetall-Hausse ist, dann ist es zu früh, um sich um eine große Korrektur zu sorgen.
Große Korrekturen treten aufgrund negativer, grundlegender Veränderungen auf, oder weil der Markt überkauft ist - nichts, um das man sich derzeit sorgen müsste.
Es ist nicht einfach, Aktien zu kaufen, nachdem sie sich bereits um 30%, 40% oder 50% erholt haben.
Meine Empfehlung wäre daher, zunächst den fundamentalen Wert des Unternehmens zu bewerten. So stellen Sie sicher, dass die Aktie ein großes Aufwärtspotenzial besitzt, vermeiden Sie es aber, Charts, die wie das Horn eines Nashorns aussehen, zu kaufen und kaufen Sie Schwäche, aber warten Sie nicht auf einen Rückgang um 20% oder 30%.