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Hält der starke US-Arbeitsmarkt die Fed von Zinssenkungen ab?

Veröffentlicht am 04.07.2024, 14:53
Aktualisiert 12.02.2024, 11:55
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  • US-Arbeitsmarktdaten (Non-Farm Payrolls) stehen am Freitag an
  • EU verhängt Strafzölle auf chinesische E-Autos
  • Tesla gleicht fast sämtliche Kursverluste seit Jahresbeginn aus
  • Preisdruck in Europa lässt im Juni nach

Hält der starke US-Arbeitsmarkt die Fed von Zinssenkungen ab?
In den letzten sechs Monaten wurden durchschnittlich 255.000 neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Die Veröffentlichung der Daten für Juni am Freitag ist entscheidend: Überschreitet die Zahl 200.000 neue Stellen, würde dies auf eine florierende Wirtschaft hinweisen und das Szenario „higher for longer" stärken. Die Erwartungen liegen bei 180.000 neuen Stellen; weniger als 150.000 würden auf einen abkühlenden Arbeitsmarkt hindeuten. Dennoch ist kein Einbruch am Arbeitsmarkt erforderlich, damit die Märkte ihre Wetten auf Zinssenkungen für das zweite Halbjahr erhöhen. Fundamental wäre nur eine starke Schwäche über mehrere Monate beunruhigend. Erst in dieser Woche erreichte der S&P 500 ein neues Rekordhoch, beflügelt von J. Powells Rede, die die Zinserwartungen neu entfachte. Der Markt setzt derzeit zu 66 Prozent darauf, dass die Fed im September die Zinsen senken wird. Das US-Börsenbarometer könnte seine Gewinnserie für eine fünfte Woche fortsetzen, falls der US-Arbeitsmarktbericht mitspielt. Dieser Bericht wird als entscheidender Test angesehen. Anleger könnten zunehmend vorsichtiger werden, da nächste Woche die US-Berichtssaison für das zweite Quartal beginnt. Große Finanzinstitute wie BlackRock (NYSE:BLK), Citigroup, JPMorgan (NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) werden am 12. Juli ihre Ergebnisse präsentieren. 

Brüssel und Peking im Duell um Elektrofahrzeuge: Strafzölle und wirtschaftliche Unsicherheit  
Am Donnerstag hat die EU vorläufige Strafzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge verhängt, was seit Monaten für massive Unsicherheit in der Automobilbranche sorgt. Besonders deutsche Hersteller drängen auf rasche Verhandlungen, um chinesische Gegenmaßnahmen zu verhindern. Westliche Marken kämpfen bereits damit, sich auf dem chinesischen Markt zu behaupten. Seit seinem Höchststand Mitte 2020 ist Deutschlands Marktanteil von 27,3 auf 22,5 Prozent gesunken, während China seinen Anteil rasant auf mittlerweile 50 Prozent gesteigert hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug: Der schleppende Übergang zur Elektromobilität, die hohen Zinsen und der erbarmungslose Preiskampf haben die Situation verschärft. Die Aktien der vier großen deutschen Autobauer im DAX haben in den letzten drei Monaten zweistellige Kursverluste erlitten. Ohne baldige diplomatische Fortschritte droht eine äußerst schwierige zweite Jahreshälfte für die deutsche Automobilindustrie. Auch bei der Fußball-Europameisterschaft zeigt sich die Dominanz Chinas deutlich: Fünf der dreizehn weltweiten Sponsoren kommen aus China - darunter BYD (F:1211), der weltgrößte Hersteller von Elektrofahrzeugen. Für viele Kritiker ist dies eine Machtdemonstration, für China selbst ein strategischer Schritt zur Eroberung der Weltmärkte. Von Januar bis April 2024 gingen 37 Prozent der chinesischen Elektrofahrzeug-Exporte in die EU. Europa ist für BYD und andere chinesische Player ein äußerst wichtiger Markt – Peking hat also ebenfalls viel zu verlieren.

Nach April-Tief: Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) erholt sich um fast 80 Prozent 
Seit Dienstag herrscht unter Tesla-Anlegern eine regelrechte Euphorie, ausgelöst durch besser als erwartete Auslieferungszahlen für das zweite Quartal. Die Aktie ist seit Wochenbeginn 25 Prozent im Plus. Trotz dieser erfreulichen Nachrichten hinkt die Aktie in diesem Jahr dem breiten Markt hinterher. Tesla meldete die Auslieferung von 443.956 Fahrzeugen und übertraf damit die prognostizierten 439.000. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies dennoch einem Rückgang von 4,8 Prozent. Im April wurde ein Einbruch von 8,5 Prozent registriert – der stärkste Rückgang seit 2020. Die jüngste Rally kommt einem Befreiungsschlag gleich: Seit dem Jahrestief im April bei 139 Dollar hat sich die Aktie um 77 Prozent erholt und notiert nun bei 246 Dollar, dem höchsten Stand seit Januar. Am Optionsmarkt herrscht so viel Optimismus wie seit über drei Jahren nicht mehr, was darauf hindeutet, dass die Rally noch weiteres Potenzial hat. Die Verluste seit Jahresbeginn wurden nahezu vollständig ausgeglichen. Bis zum Rekordhoch fehlen jedoch noch weitere 68 Prozent. Der nächste technische Widerstand liegt im Bereich zwischen 265 und 269 Dollar (siehe Chart). Hier würde sich entscheiden, ob die Erholung in einen langfristigen Aufwärtstrend übergeht. Wichtige bevorstehende Ereignisse sind die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 23. Juli und die Marketingveranstaltung im August, bei der das Robotaxi vorgestellt wird.


Tesla im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView

Eurozone: Preisdruck lässt nach, aber Zinssenkung im Juli zu früh?
Die Inflationsdaten der Eurozone im Juni eröffnen die Tür zu weiteren Zinssenkungen, die sowohl die Anleihekurse als auch den zyklischen und zinssensitiven Aktienmarkt stützen dürften. Die Inflation fiel wie erwartet von 2,6 Prozent auf 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und steuert damit auf die untere Grenze der letzten acht Monate (2,4 Prozent bis 2,9 Prozent) zu. Auch das Ziel von zwei Prozent rückt wieder näher und bietet eine klarere Perspektive für den zukünftigen Zinspfad. Die EZB hat zuletzt ein Geheimnis daraus gemacht, wann sie das nächste Mal an der Zinsschraube drehen wird. Die weniger schwankungsanfällige Kerninflation fiel von 2,9 Prozent auf 2,8 Prozent, während die Inflationsrate auf Monatsbasis zum zweiten Mal um 0,2 Prozent anstieg. Noch vier Zinssitzungen stehen in diesem Jahr bevor. Eine Zinssenkung im Juli wäre verfrüht, da die Juni-Daten nur den Erwartungen entsprachen. Eine spätere Senkung im Dezember erscheint wahrscheinlicher. Dennoch könnte auch eine Senkung bereits im Oktober oder September in Betracht gezogen werden, sollte der Preisdruck weiter nachlassen. Bei anhaltend positiven Inflationsentwicklungen über den Sommer hinweg könnten sogar zwei Zinssenkungen möglich sein. Die große Gefahr bei Zinssenkungen ist eine übermäßige Stimulierung der Wirtschaft. Mit ein oder zwei geringfügigen Anpassungen in der zweiten Jahreshälfte sollte dies jedoch vermieden werden können.

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