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IPO: Was beim Dropbox Börsengang zu beachten ist

Veröffentlicht am 21.03.2018, 05:01
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

von Clement Thibault

Das englische Original des Artikels erschien unter dem Titel 'Here Come The Unicorns: What To Watch When Dropbox IPOs This Week' am Dienstag, dem 20. März 2018 auf investing.com.

Nach einem eher ruhigen und für Börsengänge kaum berauschenden Jahr 2017 sieht 2018 sowohl vielversprechender und möglicherweise aufregender aus, als ein Rudel von 'Einhörnern' Zscaler, Dropbox und Spotify, die Richtung vorgeben. Als Einhörner werden Start-Ups bezeichnet, die mit mehr als 1 Milliarde Dollar oder höher bewertet werden.

Zscaler (NASDAQ:ZS) ist ein Anbieter von Sicherheitslösungen in Netzwerken und das erste Einhorn am Start, als es am vergangenen Freitag an die Börse ging. Es ging zu 16 USD an den Start, beendete den ersten Handelstag aber 106% höher zu 33 USD. Obwohl der Kurs gestern fiel, liegt der jetzige Marktwert mit 3,27 Mrd USD immer noch über den 2,5 Mrd vom Börsenstart.

Dropbox (NASDAQ:DBX), ein Cloudspeicheranbieter, ist als nächstes dran, wobei der endgültige Ausgabekurs am Donnerstag bekanntgegeben werden soll und der Handel am Folgetag, dem Freitag losgehen soll. Reuters nach, gibt es schon jetzt mehr Käufer als Aktien, auch wenn nicht klar ist, ob dies genug sein wird um den Kurs der Aktie über die anfängliche Handelsspanne von 16 USD bis 18 USD zu heben.

Spotify (NYSE:SPOT) hat einen eher ungewöhnlichen Börsengang vor, ein direktes Listing an der Börse, das am 3. April kommen soll, bei einer geschätzten Bewertung von 20 Mrd USD. Wir werden uns morgen in größerem Detail mit Spotify beschäftigen.

Größter US-Technologiebörsengang seit Snap

Dropbox ist ein Speicherdienst für Dateien, der Cloudspeicherung, Dateisynchronisierung, persönliche Clouddienste und Zugangssoftware anbietet. Der Börsengang soll der größte im US-Technologiesektor seit Snap Inc (NYSE:SNAP) vor einem Jahr am 2. März 2017 werden. Auch wenn Snap weiterhin Schwierigkeiten hat, Fuß zu fassen, sind die Erwartungen bei Dropbox hoch, auch wenn es hier einige Sorgen gibt.

Mit einem Marktwert, der zwischen 7 und 8 Mrd USD erwartet wird, wird Dropbox nunmehr wesentlich weniger wertvoll eingeschätzt als bei seiner letzten Finanzierungsrunde in 2014. Damals wurde ein Wert von über 10 Mrd USD zugrunde gelegt. Sollten sich die Erwartungen des Unternehmens auf einen Ausgabekurs von 16 bis 18 USD erfüllen, dann wäre es bei 17 USD 7,4 Mrd USD wert.

Hinzu kommt, dass der Wert von Wettbewerber Box Inc (NYSE:BOX), der in 2015 an die Börse ging, sich seither kaum verändert hat (siehe Chart, unten).

Valuations: BOX vs DPX

Könnte die Erfahrung von Box an den Publikumsmärkten ein Vorgeschmack für Dropbox sein?

Auch wenn Dropbox etwa eine halbe Milliarde registrierte Nutzer hat, eine fraglos eindrucksvolle Zahl, zahlen von denen nur etwa 11 Millionen, weil sie ihre Konten hochgestuft haben oder in der Tat Geschäftskunden sind. Das Unternehmen generierte in 2017 einen Umsatz von 1,1 Mrd USD, nach 845 Mio in 2016 und 604 Mio in 2015. Damit lag das Umsatzwachstum in 2017 bei etwa 30% nach 40% in 2016.

Auch wenn die Firma noch nicht profitabel ist, verbessert es sich jedes Jahr. Dropbox verlor 112 Mio USD in 2017, verglichen mit einem Verlust von 210 Mio in 2016, was immer noch besser als 2015 lief, als der Verlust 326 Mio USD betrug. Es gab einen weiteren Pluspunkt in 2017, in dem es 305 Mio USD an Cash-Flow generierte, ein positives Zeichen.

Allerdings gibt es da eine große Warnflagge, die man beim Dropbox Börsengang im Auge behalten sollte: Schon in 2013 war der Wert von Dropbox auf 8 Mrd USD geschätzt worden. Das bedeutet, jeder private Anleger, der nach 2013 eingestiegen ist, hat bestenfalls kein Geld verloren.

Wie ich es sehe, sollte man wenn der Börsenhandel beginnt drei kritische Punkte im Auge behalten:

Bisher hat Dropbox keineswegs seine Bewertung gerechtfertigt, sogar in der Welt der aufgeblasenen, privaten Erwartungen.

Ich würde erwarten, dass einige Investoren, die schon vor dem Börsengang dabei waren, aussteigen und ihre Verluste begrenzen, da sie nunmehr schon fünf Jahres an Stagnation ertragen mussten.

Ich sehe auf weiter Flur keine Anzeichen, dass auf einen Wertgewinn von Dropbox als börsengehandeltes Unternehmen deuten könnte, den es nicht schon als privat gehaltene Firma realisieren konnte.

Dropbox ist ein 10 Jahre altes Geschäft. Es wäre vernünftig anzunehmen, dass nach einem Jahrzehnt die Start-Up Phase langsam vorbei ist. Als 500 Mio Nutzer Dienste von Dropbox immer noch umsonst in Anspruch nehmen, sollte es erhebliches Wachstumspotential geben.

Allerdings, wie so häufig mit Dingen, die die Kunden zunächst gratis bekommen, gibt es keinen Grund, dass wenn sie nicht schon für den Dienst bezahlt haben, sie plötzlich willig Geld für ihr altes oder ein ähnliches Konto herausrücken. Und mit mehr und mehr Wettbewerbern wie Google Drive (NASDAQ:GOOGL), Apples iCloud (NASDAQ:AAPL), Microsofts OneDrive (NASDAQ:MSFT) bin ich besorgt, ob ein Wandel zu einem Bezahldienst gelingen kann.

Dropbox hat aber auch einige Dinge, die für es sprechen. Es scheint fähig zu sein, einige sehr interessante Geschäftspartner gewinnen zu können, wie Google und Salesforce.com (NYSE:CRM). Anfang März kündigten Google und Dropbox an, dass sie ein Interoperabilitätsabkommen unterzeichnet hätten, das die Integration einiger ihrer Dienste mit denen des anderen Unternehmens erlauben wird. Das ist besonders interessant, als Google schon jetzt mit Google Drive einen Dropbox-Klon betreibt.

Letzte Woche gab es Meldungen, dass Salesforce Verzeichnisse von Dropbox in seine Cloudlösungen einbetten will, sowie Aktien im Wert von 100 Mio USD zum Ausgabepreis kaufen will. Könnte das ein Signal für eine mögliche Übernahme sein? Meine Vermutung ist, das hängt vom Erfolg dieser ersten Partnerschaft ab.

Ein weiterer Fakt, der für Dropbox spricht: 90% der zahlenden Kunden kamen aus eigenem Antrieb, ohne Verkaufspersonal. Das spricht für die Qualität des Angebots, was kritisch in einem überlaufenen Geschäftsfeld wie der Cloudspeicherung ist.

Unterm Strich: Der Börsengang von Dropbox erscheint mir nicht als extrem teuer. Dennoch meine Faustregel für Börsengänge ist, dass außer es handelt sich um ein echtes Schnäppchen, es generell eine gute Idee ist, am Seitenaus abzuwarten, bis sich der Staub gelegt hat.

Dropbox scheint einen Weg in die Rentabilität zu haben, aber das Wachstum macht weiterhin Sorgen. Nur profitabel zu werden, rechtfertigt keinen Börsenwert von 7 Mrd USD.

Derzeit bietet Dropbox eine adäquate Balance zwischen potentiellem Wachstum und dem Kurs. Aber ich würde gern etwas mehr sehen. Ich glaube, man sollte die Firma im Auge behalten. Dropbox hat einen Platz auf der Watchlist, ist aber noch nicht gut genug für das Portfolio.

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