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Kein Durchmarsch von Biden bei US- Wahl – Ergebnis noch völlig offen

Veröffentlicht am 04.11.2020, 09:01
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Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl ist am Mittwochmorgen noch völlig offen. Zugleich zeichnet sich ein enger Wahlausgang ab, weil Amtsinhaber Donald Trump in wichtigen sogenannten Swing States wie Florida überraschend günstig im Rennen zu liegen scheint. Trump hat Fernsehsendern zufolge zudem den wichtigen Bundesstaat Ohio gewonnen. Die Sender Fox News, NBC und CNN riefen den Amtsinhaber zum Sieger in dem Swing State aus, der 18 Wahlleute vergibt. Es ist ein wichtiger Erfolg für den Präsidenten im Rennen für eine Wiederwahl. Andererseits scheint Herausforderer Joe Biden überraschend Arizona gewinnen zu können. Aktuell werden Biden 205 Wahlleute zugeschrieben und Donald Trump 136. Benötigt werden für einen Sieg 270. Sicher scheint unterdessen, dass die oppositionellen Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigt und ausgebaut haben. Das zumindest berichten US-Fernsehsender. Die Demokraten dürften in dieser Kongresskammer vier oder fünf Sitze hinzugewinnen, wie die Sender Fox News und ABC am berichteten. Derzeit stellt die Oppositionspartei 232 der 435 Abgeordneten. Noch völlig unklar ist aber, welche Partei künftig im Senat – der anderen Kongresskammer – dominieren wird.

Aktien Schweiz

Die schweizerischen Aktien haben am Dienstag ihren Anstieg fortgesetzt und dabei erneut kräftige Gewinne eingefahren. Der SMI gewann 2,2 Prozent auf 10.004 Punkte. Angeführt wurde der SMI von den Aktien der Grossbanken CS Group (plus 4,8 Prozent) und UBS (SIX:UBSG) (plus 5,8 Prozent), die von wieder etwas gestiegenen Anleihezinsen profitierten. Als Nutzniesser höherer Zinsen rückten auch die Aktien der Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich um 2,0 bis 3,3 Prozent vor. Unter den Konjunkturzyklikern verbesserten sich Lafargeholcim um 3,7 Prozent, gestützt von Spekulationen auf höhere US-Infrastrukturausgaben. Richemont (SIX:CFR) und Swatch schlossen 3,5 und 3,6 Prozent höher. Swatch wurden zusätzlich gestützt davon, dass die UBS die Titel auf "Neutral" von "Sell" hochgestuft hatte. Das als defensiv geltende SMI-Schwergewicht Nestle (SIX:NESN) verbuchte ein Plus von 1,9 Prozent. Andere defensive Werte wie Givaudan (plus 0,7 Prozent), Roche (SIX:RO) (plus 1,1 Prozent) oder Swisscom (SIX:SCMN) (plus 0,5 Prozent) blieben jedoch hinter dem breiten Markt zurück.

Aktien international

Europa

Weiter auf Erholungskurs lagen Europas Aktienmärkte am Dienstag. Der DAX stieg um 2,6 Prozent auf 12.089 Punkte und kehrte damit über die 12.000er Marke zurück. Der Euro-Stoxx-50 zog um 2,6 Prozent auf 3.099 Punkte an. Zyklische oder konjunkturabhängige Aktien standen auf der Gewinnerliste weit oben: Im DAX führten MTU, Infineon (DE:IFXGn), BMW (DE:BMWG), SAP (DE:SAPG) und Allianz (DE:ALVG) mit Aufschlägen von mehr als 4 Prozent den Aufschwung an. Auch der Euro profitierte mit Ständen über 1,17 Dollar von der zunehmenden Risikobereitschaft, ebenso das Rohöl, das trotz der Lockdowns mit der Hoffnung auf das Konjunkturpaket und Spekulationen um eine Verlängerung der Förderkürzung in den Ölländern um 2,5 Prozent anzog. Europaweit ging die Berichtssaison ungebremst weiter und bewegte die Kurse. Im DAX notierten Bayer (DE:BAYGN) dank Käufer im Schlussgeschäft zwar 0,4 Prozent im Plus, damit gehörten sie aber trotzdem zu den schwächsten Titeln. Die Quartalszahlen sind unter den Erwartungen ausgefallen. Daneben hat Bayer Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten erhöht, die Wachstumserwartung im Agrarbereich gesenkt und die Erwartung für den Bereich "Consumer Health" erhöht.

USA

Mit kräftigen Gewinnen hat sich die Wall Street am Tag der US-Präsidentschaftswahl gezeigt. Der Dow-Jones-Index gewann 2,1 Prozent auf 27.480 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,8 Prozent zu, der Nasdaq-Composite stieg um 1,9 Prozent. Dabei wurden 2.563 (Montag: 2.275) Kursgewinner und 512 (797) -verlierer gesehen. Unverändert gingen 70 (98) Titel aus dem Handel. Die Agenda der US-Konjunkturdaten war übersichtlich. Veröffentlicht wurde lediglich der Auftragseingang der Industrie für September. Er stieg etwas stärker als erwartet. Die in den USA gelisteten Aktien von Alibaba (NYSE:BABA) brachen gegen die positive Tendenz um 8,1 Prozent ein, nachdem der für Donnerstag geplante Mega-Börsengang der Tochter Ant in Schanghai verschoben worden war. Der Zahlungsabwickler erfülle wegen geänderter Vorgaben wohl die Offenlegungspflichten nicht, hiess es dazu. Ansonsten stand bei den Einzelwerten weiterhin die Berichtssaison im Fokus. Für die Aktien von Mondelez International ging es nach überzeugenden Geschäftszahlen um 0,1 Prozent nach oben. Paypal (SIX:MBTN) gaben trotz eines guten Geschäftsausweises um 4,2 Prozent nach. Hier dürften Anleger Gewinne mitgenommen haben; seit Jahresbeginn haben die Papiere um 72 Prozent zugelegt. Arista Networks erhöhten sich dagegen um 15,4 Prozent. Der Cloud-Software-Anbieter übertraf mit den Geschäftszahlen und dem Ausblick die Markterwartungen.

Asien

An den ostasiatischen Aktienmärkten dominieren am Mittwoch grüne Vorzeichen, während in den USA die Auszählung der Stimmen bei der Wahl um die US-Präsidentschaft weitergeht. Massgeblich für die insgesamt positive Tendenz dürften die sehr festen Vorgaben aus den USA und Europa sein. Hinzu kommt, dass in China der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sehr robust und besser als erwartet ausgefallen ist.

Anleihen

Die Anleihen zeigten sich am Dienstag mit leichten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger US-Titel verbesserte sich um 2,9 Basispunkte auf 0,88 Prozent. Hier herrschte auch Ruhe vor dem Sturm. Die Märkte hatten bekanntlich auf einen Sieg von Joe Biden gesetzt. Dies ist jetzt nicht mehr eindeutig zu erwarten. Das Rennen ist noch offen.

Analysen

CS senkt Commerzbank-Ziel auf 5,10 (5,30) EUR – Neutral
UBS erhöht Swatch auf Neutral (Sell) – Ziel 195 CHF
JPM (NYSE:JPM) senkt Kion-Ziel auf 57 (58) EUR – Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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