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Lateinamerika-ETF: Schwellenländer mit Potenzial

Veröffentlicht am 20.08.2021, 17:07
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Die Weltbörsen standen in den ersten Wochen der Pandemie im Jahr 2020 auf wackligem Boden, als die Anleger das Risiko aus einer ganz anderen Perspektive bewerteten. Infolgedessen erlebten die Unternehmensanteile vieler Schwellenländer, einschließlich lateinamerikanischer Aktien, ein turbulentes Jahr und gerieten unter Druck. So verlor beispielsweise der MSCI Latin America Index im Jahr 2020 13,52 %.

2021 sieht die Lage jedoch ganz anders aus. Die Unternehmen in der Region erscheinen robuster als erwartet. Aus diesem Grund stellen wir heute einen börsengehandelten Fonds (ETF) vor, der für Anleger, die sich für die Region interessieren, besonders attraktiv sein könnte.

Jüngste Zahlen zeigen, dass in Lateinamerika über 650 Millionen Menschen leben und die Gesamtbevölkerung bis 2030 voraussichtlich 700 Millionen überschreiten wird. Im Vergleich dazu hat China etwa 1,4 Milliarden Einwohner, die Europäische Union fast 450 Millionen und die USA etwa 330 Millionen.

Unter den lateinamerikanischen Ländern hat Brasilien die höchste Einwohnerzahl (ca. 212 Millionen), gefolgt von Mexiko (129 Millionen), Kolumbien (51 Millionen) und Argentinien (45 Millionen). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegt bei knapp 9.000 USD. Zum Vergleich: Es sind rund 10,500 USD in China, 63.500 US-Dollar in den USA und 44.500 US-Dollar in der EU.

Im Juni erhöhte S&P Global seine "BIP-Wachstumsprognose für die wichtigsten lateinamerikanischen Volkswirtschaften für das Jahr 2021 von zuvor 4,9 % auf 5,9 %. Grund dafür ist eine besser als erwartete Entwicklung des Dienstleistungssektors". Für 2022 erwartet S&P jedoch nur ein Wachstum von 2,5 %.

Die Region ist bekannt für ihre etablierten Unternehmen aus den Bereichen Bergbau, Agroindustrie und Öl. Aber auch der Technologiesektor, wozu auch Unternehmen aus der Finanztechnologie und dem E-Commerce gehören, entwickelt sich rasch.

Der Branchenverband Association for Private Capital Investment in Latin America schreibt:

"Die Wagniskapitalinvestitionen in der Region überstiegen im zweiten Jahr in Folge die Marke von 4 Milliarden US-Dollar mit einem Rekord von 488 Deals im Jahr 2020. Es wurden neue Höchststände bei der Bereitstellung von Startkapital und bei Frühinvestitionen in einer Reihe von Schlüsselmärkten erzielt, und im ersten Quartal 2021 war eine starke Deal-Aktivität zu verzeichnen... Fintech bleibt das dominierende Thema, gefolgt von E-Commerce und Technologie für den Immobilienmarkt sowie einem bemerkenswerten Wachstum in Pandemie-Sektoren, einschließlich der Gesundheits- und Bildungstechnologie."

Mit diesen Informationen vorweg ist hier unser Fonds für heute.

iShares Latin America 40 ETF

  • Aktueller Kurs: 28,60 USD
  • 52-Wochen-Spanne: 20,62 - 32,52 USD
  • Dividendenrendite: 2,26%
  • Kostenquote: 0,48% pro Jahr

Der iShares Latin America 40 ETF (NYSE:ILF) bietet Zugang zu 40 großen Unternehmen aus Lateinamerika. Die führenden 10 Aktien machen 56% des Nettovermögens von 1,52 Milliarden US-Dollar aus. Rund 59% der Unternehmen kommen aus Brasilien. Es folgen Mexiko (24,22 %) und Chile (6,45 %).

ILF

Der ILF-ETF, der den S&P Latin America 40 Index abbildet, kam im Oktober 2001 an die Börse. Unter den Sektoren hat der Rohstoffsektor mit 26,67% das größte Gewicht, gefolgt von Finanzwerten (26,20%) und Basiskonsumgütern (13,88%).

Brasiliens Bergbaugigant Vale (NYSE:VALE), der weltgrößte Erzeuger von Eisenerz und Nickel; Itau Unibanco Banco Holding (NYSE:ITUB), die größte Bank des Landes und Brasiliens führender Öl- und Gasproduzent Petrobras (SA:PETR3) (NYSE:PBR) stehen ganz oben auf der Beteiligungsliste, gefolgt von der mexikanischen Telekommunikationsgruppe America Movil (NYSE:AMX) und Wal Mart de Mexico (OTC:WMMVY).

In den letzten 12 Monaten ist der Fonds um etwa 27% gestiegen, aber seit Jahresbeginn um rund 1 % gesunken. Der ILF-ETF verzeichnete Anfang Juni ein 52-Wochenhoch. Die geschätzten Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnisse betragen 22,05 bzw. 2,14. Anleger, die an das Wachstumspotenzial der Region glauben, können Fondsanteile an Dips kaufen.

Abschließend sei noch angemerkt, dass Anleger, die einzeln in die beiden führenden Länder der Region investieren möchten, sich auch die folgenden ETFs näher anschauen sollten:

iShares MSCI Brazil ETF (NYSE:EWZ): plus 15,8% in den letzten 12 Monaten, aber minus 4,0% in diesem Jahr;

iShares MSCI Mexico ETF (NYSE:EWW): plus 43,2% in den letzten 12 Monaten und plus 15,1% in diesem Jahr.

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