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Leiden die Aktienmärkte unter Blasenproblemen?

Veröffentlicht am 10.02.2021, 11:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Aktien in den USA, aber mittlerweile auch in Europa erklimmen immer neue Rekordstände oder sind nahe dran. Längst liegen manche Aktienbewertungen auf Himalaya-Niveau. Zugleich erinnert die wilde Zockerei mit Einzeltiteln, deren Geschäftsmodelle so stabil wie Sandburgen sind, fatal an die frühere Dotcom- und Immobilienblase. Wiederholt sich deren Schicksal heute wieder? Steht das Platzen der nächsten Aktien-Blase bevor?

„La vie en rose“ und dann flogen die Aktien-Fetzen

Der Dotcom-Hype um die Jahrtausendwende und die Immobilieneuphorie ab 2005 sind wohl die bekanntesten Aktien-Blasen. Damals glaubten zu viele an die Märchen aus 1001 Neuen Markt-Nacht bzw. die Wunderheilung von notleidenden Hypotheken, die über finanz-revolutionäre Verbriefung zu attraktiven Anlageformen modelliert wurden.

Vorsicht, Vernunft, Mäßigung wurden ausgeblendet, obwohl die Substanzlosigkeit einzelner Titel mit Händen zu greifen war. Zunächst war die Wertentwicklung der Internet-Blase atemberaubend. Es herrschte Goldgräberstimmung wie früher in Kalifornien. So manche Neuemission machte am ersten Tag nach Börseneinführung 100 Prozent Kursgewinn. Das machte gierig. Viele Lemminge verschuldeten sich, um beim großen Fressen an der Börse dabei zu sein.

Spätestens als die Notenbanken die Reißzwecke auslegten, platzten die nur mit heißer Luft gefüllten Anlageblasen. Besondere Sprengkraft entwickelte die Leitzinserhöhungsorgie der Fed zwischen 2004 und 2006 von einem auf 5,25 Prozent. Plötzlich wurden die Märchen unbezahlbar. Und es gab wieder risikolose Alternativen, attraktive Parkmöglichkeiten auf dem Zins- und Staatspapiermarkt.

Nicht die früheren Äpfel mit den heutigen Birnen vergleichen

Legt man den US-Technologieindex NASDAQ Composite seit 2019 zeitversetzt mit seiner Entwicklung von 1998 bis 2000 übereinander, sind Ähnlichkeiten klar wie Kloßbrühe. Dass der aktuelle Kursanstieg sogar noch viel mehr Dynamik zeigt, ist für Crashpropheten ein weiteres untrügliches Zeichen für ein bevorstehendes Platzen der vermeintlichen Aktienblase.

Blasen entstehen, wenn zu viele zu viel riskieren und sich zu wenige zu wenig Gedanken über die Substanz, die Perspektiven von Aktien machen.

Für den aktuellen Aufwärtstrend von IT ist aber nicht alleine die heiße (Börsen-)Luft verantwortlich. Digitalisierung ist ein Evergreen, der lange in der modernen Industriewelt erklingen wird. Das illustriert sogar der Bewertungsvergleich des US-Technologieindex früher mit heute gemäß Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Damals in der „Tulpenzwiebel-Hausse“ waren die Bewertungen zunächst deutlich höher als heutzutage. Und während früher IT über den Dotcom-Crash auf den Boden der Tatsachen zurückfiel, geben die Bewertungen von IT heute trotz anhaltender Hausse nach, weil die Gewinne steigen.

Übrigens läuft die Aktienhausse noch auf weiteren Zylindern. Selbst wenn sich der Wirtschaftsaufschwung wegen verlängerten Lockdowns hinauszögert, werden die konjunktursensitiven Aktien vom auch staatlich gedopten Wirtschaftsaufschwung ab Mitte 2021 profitieren. Perlen dazu finden sich vor allem in der zweiten Reihe, sowohl in Amerika (Russel 2000) als auch bei uns im MDAX, TecDAX und SDAX.

Nicht zuletzt, spätestens mit der neuen US-Regierung werden Klimaschutz und erneuerbare Energien zu ganz großen Megathemen am Aktienmarkt für viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Dazu gehört auch der Wasserstoffbereich.

Solange der Markt über valide Themen verfügt, haben Aktienmärkte Potenzial. Der Vergleich heute mit gestern hinkt also nicht nur, er fährt sogar im Rollstuhl.

Was wäre, wenn die Geldpolitik vom Aktienfreund zum -feind wird?

Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube: Zur Wahrheit der Aktienhausse gehört, dass die Geldpolitik den Anlegern die Zinsen gestohlen hat wie der Fuchs die Gans. Und weil es diese Alternativen heute nicht mehr gibt, können sich Aktien im KGV-Bewertungsvergleich mit Staatspapieren deutlich höhere Freiheitsgrade erlauben.

Sicher, käme höhere Renditen zurück, würden die strammen Bewertungen von Aktien rasiert wie Griechenland bei seinem Schulden-Haircut. Aber gibt der Fuchs wirklich die Gans zurück?

Ich behaupte sogar, dass die üppige Geldpolitik selbst dann nicht auf Schubumkehr schaltet, wenn die Inflation - wie zu erwarten - zurückkommt. Angesichts der Überschuldung der Welt ist die Geldpolitik weiter gezwungen, für die Fiskalpolitik die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Mit deutlichen Zinserhöhungen stünde die Schuldenwelt vor der Apokalypse.

Gleichzeitig lehrt die Vergangenheit, dass, wenn der Aktienmarkt heute wie beim Platzen der Dotcom- und Immobilienblase einbricht, morgen die Konjunktur an der Reihe ist. Ein gebranntes Notenbank-Kind scheut das Feuer. Übermorgen wäre die soziale und öffentliche Ruhe dran. Und wenn nicht die EZB, wer sonst kann den europäischen Zusammenhalt finanzieren?

Ich weiß, dass hat mit Stabilität germanischer Machart nichts mehr zu tun. Aber man muss das Beste daraus machen. Und der Zinsmarkt ist es nicht.

Die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen Depötchen

Und es sind auch nicht die Aktien, die mit so viel heißer Luft aufgebläht sind, dass jeder Zeppelin vor Neid erblasst. Bei diesen Werten lässt sich vielfach noch nicht einmal eine Bewertung ausrechnen, weil es nicht nur keine Gewinne gibt, sondern auch noch die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Erträge unterhalb der eines Sechsers mit Zusatzzahl liegt.

Gerade „Neu-Börsianer“ sollten derartige Titel nicht deshalb erwerben, weil „Freunde“ mit angeblichen Kursgewinnen prahlen. Nirgendwo wird mehr gelogen als auf der Jagd und an der Börse. Vor allem aber sollte man sich nicht von Pharisäern instrumentalisieren lassen, die mit substanzschwachen bzw. -losen Aktien ideologische Kämpfe gegen Hedgefonds führen, an dem sie selbst „Hedgefonds-mäßig“ profitieren. Sie verkaufen, wenn die Kleinen noch im guten Glauben kaufen.

Und siehe da, viele substanzlose Aktien wurden mittlerweile flurbereinigt, ohne den Gesamtmarkt mit nach unten zu reißen. Die Blasenprobleme treten also nur partiell auf.

Bei Aktienanlagen sollte eine Überprüfung wie beim profanen Kauf eines Kühlschranks oder Vollwaschautomaten hinsichtlich Leistung und Gegenleistung erfolgen. Beim Elektrohändler zockt doch auch niemand.

Anlegerinnen und Anleger sollten es halten wie die amerikanische Musiklegende Frank Sinatra. Auf die Frage, warum er so lange so erfolgreich ist, hat er geantwortet: I stay with good songs.

So let us stay with good stocks.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: https://www.roberthalver.de/Newsletter-Disclaimer-725

Aktuelle Kommentare

Bei Halver verkommt eine sachliche Analyse zur Kalauerolympiade. Anstrengend.
Puhh...der Halver erzählt immer die gleiche Mär.Zu den Fakten:1. Die DotCom Bubble platzte nicht wegen den völlig überzogenen Kleinstaktien, sondern weil die Megacaps (damals Cisco Systems, Microsoft usw.) völlig überteuert waren. Das ist also kein Vergleich von Äpfel und Birnen sondern von Megacaps damals zu Megacaps heute. Und wenn man sich überlegt dass Apple eine Marktkapitalisierung von fast dem deutschen BIP hat, dann ist der Vergleich nicht nur zulässig sondern gerechtfertigt. Das gleiche gilt auch für Microsoft, zum Teil Amazon, von Tesla ganz zu schweigen.2. Die Symptome sind die genau die gleichen wie damals 2000 und 2007. Der Taxifahrer und die Putzfrau machen Aktienvorschläge. Auf Grund der enormen Liquidität (wie 2006-2007) werden überall massive Risiken eingegangen (Junkbonds bei 3% Rendite und einer Ausfallwahrscheinlichkeit größer 10% vielleicht sogar 20%). Ihr Smallcap Vorschlag beim Russel 2000 ist das Sinnbild einer Blase. Vom Index machen 20% der Unternehmen Verl
Verluste. Weitere 30% der Unternehmen im Russell 2000 machen keine Gewinne und die anderen 50% haben ein KGV von 100. Das spricht für zukünftige Rendite :DMehr als 18 Billionen USD Anleihen sind negativ verzinst. Das ist keine Abwertung von Geld, das ist einen Schritt von der Zerstörung des Geldes entfernt. Und die Ölkrise und hohe Inflation der 70iger & 80iger Jahre zeigen, dass Aktien einen nicht davor schützen.Also ist Herr Halver leider wieder nur ein Panflöten Mainstream Medientyp, der alles erzählt damit er davon Profit macht.This time is different ist das Motto von jeder Blase.
 Sehr gut analysiert! Ich denke die Parallelen zur DotCom Bubble sind vielen Anlegern bewusst allerdings haben wir momentan mehr Liquidität als 2006 und weitaus mehr Megacaps als 2000. Die Angst vor einem Megacrash lässt das Geld immer weiter fliessen. Ob und wie lange das gut geht und welche Auswirkungen, das ganze haben kann, werden wir sicherlich irgendwann erfahren. Es könnten aber durchaus alle Asset Klassen mit nach unten gezogen werden.
Danke für den netten Kommentar. Ich sehe das genauso wie sie bezüglich aller Assett Klassen. Vor allen Dingen der Anleihemarkt macht mir enorme Sorgen. Nicht auszudenken, was passiert wenn Anleiherenditen steigen und dadurch riesige Verluste bei den Anleihen entstehen. Das wird dann zu einem Creditcrunch führen der sich gewaschen hat. Aber hoffen wir aufs Beste
Guter artikel. platzt hundert pro bald. Wenn alle einmal gefühlte x20 gemacht haben
selbiges übrigends auch bei jedem unbekannten altcoin :-)
Wieder mal ein Top Artikel Robert Halvers! Informativ und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Bitte mehr davon!
Herr Halver, ich gebe ihnen teilweise Recht aber das eine so ausufernde Geldpolitik wie wir sie im Moment erleben nicht gesund sein kann dürfte wohl jedem klar denkenden Menschen auffallen. wir werden sehen. Übrigens Handhabe ich es seit langem so wie sie empfehlen in Form von Sparplänen. Aber irgendwann muss man auch Mal seine Gewinne realisieren und ich bin kurz davor es zu tun. nach so einem Anstieg innerhalb von wenigen Monaten bestimmt nicht der verkehrteste weg. Einsteigen kann man bestimmt in den nächsten Monaten wieder zu sehr viel günstigeren Preisen...
Die Frage ist, wo das ganze Geld hin soll, dass bei den Deutschen auf den Konten und Sparbüchern liegt. Wir sprechen hier von über 2 Billionen €. Negativzinsen werden von Banken an den Kunden weitergegeben, da kann man dann entscheiden das Geld auf dem Sparbuch zu lassen oder es im Garten zu verbrennen, da hätte man dann wenigstens noch einen einen kurzen, warmen Augenblick, bis auch diese Glut erloschen ist. Ich für meinen Teil bleibe investiert, aber ich überlege auch genau, in welche Unternehmen ich mein Erspartes stecke. Wir werden sehen, was die Zeit uns bringen wird. Aber wenn alle von Crash sprechen, wird es wahrscheinlich noch dauern, bis der nächste sich zeigen wird. Vermutlich wird es der übliche schwarze Schwan.
sehr gut
ich lese fast keinen artikel mehr ohne anspielung auf das 'gemetzel' mit diesen hedgefonds - gamestop. wobei sehr oft ein pro-hedgefond-standpunkt wahrgenommen wird. ist doch erstmal völlig egal in wem ein anleger sein geld investiert, was auch immer ihn dazu bewegt, ob nun substanzlos oder nicht. aber, dieses unternehmen lebt (noch) und gibt vielen menschen eine arbeit, wovon oft existenzen ganzer familien abhängen. warum lässt man diese nicht vor sich 'hintümpel'? nein, da gibt es selbsternannte 'götter' die meinen, dieses unternehmen wird durch leerverkäufe vernichtet. und wenn es schief geht, dann wird von den hedgefonds gejammert, dass es schon peinlich wird. es sollte viel mehr gruppen wie die wallstreetbets geben, damit speziell diesen marktmanipulierenden hedgefonds das handwerk gelegt wird, wenn sich schon die politik nicht einschaltet und die augen verschließt.
How about swapping the sand castles for solid bricks?
haha , Wallstreetbets hat die Korruption von den gesamten System abgedeckt .. Crypto uns Dezentralisierung ist der Zukunft.
Diesmal ist alles anders:-).....süss der Herr Halver...
Diesen Satz wiederholen die Big Boys immer wieder, damit den Kleinanlegern keine Panik entsteht
Genau und trotzdem wird die Masse am Ende verlieren
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