- Lockerung der Corona-Restriktionen und nachlassender regulatorischer Druck auf chinesische Technologieunternehmen sind Gründe für das Interesse der Anleger an chinesischen Aktien
- Mögliche Senkung der US-Zölle auf chinesische Waren
- Chinesische ETFs für Anleger, die nach internationaler Diversifizierung suchen
- Aktueller Kurs: 21,87 USD
- 52-Wochen-Bereich: 15,19 USD bis 34,03 USD
- Dividendenrendite: 0,27 %
- Kostenquote: 0,65 % pro Jahr
- Aktueller Kurs: 25,16 USD
- 52-Wochen-Bereich: 22,32 USD bis 33,62 USD
- Dividendenrendite: 5,44 %
- Kostenquote: 0,80 % pro Jahr
Im Juni haben Anleger eine Rekordsumme in börsengehandelten Fonds (ETFs) investiert, die speziell chinesische Aktien abbilden. Die Geldflut setzte fast zeitgleich mit der Teil-Aufhebung der Corona-Maßnahmen in China ein. Auch seitens der Regulierungsbehörden kamen Signale der Entspannung. In den vergangenen zwei Jahren führten die harten Maßnahmen der chinesischen Regierung dazu, dass Werte der Techfirmen an Wert verloren. Unterdessen debattiert die Biden-Regierung darüber, ob sie die Zölle auf chinesische Einfuhrwaren senken soll. Tritt dies ein, könnte dies ein weiterer kurzfristiger Katalysator für den Markt sein.
Infolgedessen hat der Shenzhen Composite Index, einer der beiden Benchmark-Indizes auf dem chinesischen Festland, im vergangenen Monat eine Rendite von 4,1 % erzielt. Dagegen blieb der Shanghai Composite Index in etwa unverändert. Im bisherigen Jahresverlauf sind beide Indizes jedoch mit 13,5 % bzw. 9,8 % im Minus. Im Vergleich verlor der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average im selben Zeitraum 21,5 % bzw. 16,9 %.
Dennoch fragen sich viele Marktteilnehmer immer noch, wie es mit dem chinesischen Aktienmarkt weitergehen könnte, insbesondere angesichts der Unsicherheit in Bezug auf makroökonomischen Umfelds.
„Die zukünftige Nachfrage hängt von der Wahrscheinlichkeit weiterer Lockdowns ab, da die Regierung weiterhin an ihrer Null-COVID-Politik festhält“, sagte Iris Pang, Chefökonomin für Greater China bei der ING (AS:INGA).
Daher bleibt die Frage, ob Lockerungen der Corona-Regeln und die Lockerung der Internetregulierung neben staatlichen Anreizen den chinesischen Aktienmarkt weiterhin beflügeln können. Im Folgenden möchten wir Ihnen zwei chinesische ETFs vorstellen, die Sie ansprechen könnten, wenn Sie Ihr Portfolio stärker diversifizieren möchten.
1. Global X MSCI China Consumer Discretionary ETF
China ist nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Zugleich ist es auch das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl und einer stark wachsenden Mittelschicht in den Städten.
Der Global X MSCI China Consumer Disc ETF (NYSE:CHIQ) zielt auf ein immer beliebteres Anlagethema in China ab – den Verbraucher. Der Fonds investiert hauptsächlich in Aktien chinesischer Large- und Mid-Cap-Konsumgüterunternehmen.
Der CHIQ wurde erstmals im November 2009 gehandelt und bildet den MSCI China Consumer Discretionary 10/50 Index ab. Er hält derzeit Beteiligungen an 72 Unternehmen. Bei den Teilsektoren sehen wir Internet-Einzelhandel (24,5 %), Kraftfahrzeuge (23,4 %), Bekleidung/Schuhe (9,9 %), Internet-Software/-Geräte (8,6 %) und andere Verbraucherdienstleistungen (7,4 %).
Die zehn wichtigsten Aktienbeteiligungen des ETF machen etwa die Hälfte des Fondsvermögens aus, dessen Nettovermögen 375,3 Mio. USD beträgt. Zu den führenden Namen gehören die E-Commerce-Giganten Alibaba (NYSE:BABA) und JD.com (NASDAQ:JD) sowie die Lebensmittellieferplattform Meituan (OTC:MPNGY) und die Autobauer BYD (F:1211) (OTC:BYDDY)) und Nio (NYSE:NIO).
Der CHIQ hat seit Januar mehr als 14 % seines Werts verloren und erreichte am 15. März ein 52-Wochen-Tief. Die Kennzahlen KGV und KBV liegen bei 28,74 und 1,76. Leser, die mit kurzfristigen Kursschwankungen kein Problem haben, könnten den Kauf des CHIQ in Betracht ziehen, um vom langfristigen Aufstieg der chinesischen Mittelklasse zu profitieren.
2. First Trust China AlphaDEX Funds
Der First Trust China AlphaDEX® Fund (NASDAQ:FCA) bietet Zugang zu chinesischen Aktien. Sein Portfolio konzentriert sich auf 50 Aktien aus dem NASDAQ China Index und berücksichtigt eine Reihe von Growth- und Value-Faktoren. Der Fonds wird seit April 2011 gehandelt.
Die zehn größten Beteiligungen machen etwa ein Drittel des Nettovermögens (8,9 Mio. USD). Es handelt es sich also um einen Fonds recht kleinen Fonds. Der ETF investiert in die Sektoren Versorgungswirtschaft (NYSE:XLU) (16%), Grundstoffe (NYSE:XLB) (15,2%), Industrie (14%), Energie (13,9%) und Informationstechnologie (10,1%).
Zu den führenden Namen gehören der Immobilienentwickler China Overseas Land Investment (OTC:CAOVY), China Hongqiao Group (HK:1378), der Energiekonzern China Power International Development (HK:2380), China State Construction International Holdings (HK:3311) und der Automobilbauer Dongfeng Motor Group Co (OTC:DNFGF).
Der FCA erreichte im September 2021 ein Mehrjahreshoch. Dennoch ist er in diesem Jahr bisher um mehr als 8,8 % und in den letzten 12 Monaten um 20,5 % gesunken. Die Kennzahlen KGV und KBV liegen bei 6,20 bzw. 0,78. Anleger, die erwarten, dass sich die Erholung chinesischer Aktien fortsetzt, sollten den FCA weiter unter die Lupe nehmen.
Haftungsausschluss: Tezcan Gecgil, Ph.D., hält keine Positionen an den in diesem Artikel erwähnten Wertpapieren.