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PayPal-Aktie: Wenig Hoffnung auf Besserung

Veröffentlicht am 27.04.2022, 19:46
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
  • Wegen der Verlangsamung beim Gewinnwachstum sind die Aktien des US-Zahlungsanbieters in den letzten 12 Monaten um 67% eingebrochen.
  • Die Wall-Street-Konsensbewertung ist bullish
  • Die Spanne der Kursziele ist besorgniserregend
  • Der marktimplizierte Ausblick ist moderat bearish bis Anfang 2023
  • Die Aktien der Zahlungstechnologie-Plattform PayPal (NASDAQ:PYPL) sind im Jahr 2022 bisher um 54 % gefallen und haben in den letzten 12 Monaten 67 % an Wert eingebüßt. Das Gewinnwachstum des Online-Bezahldienstes ist ins Stocken geraten, was Zweifel aufkommen lässt, dass das Unternehmen doch nicht über die dauerhaften Vorteile verfügt, die für eine Dominanz im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs erforderlich sind.

    PayPal ist zwar mit mehr als 400 Millionen aktiven Konten ein Gigant, doch gibt es eine Vielzahl eindrucksvoller Konkurrenten. Die einen konzentrieren sich auf Lösungen für den E-Commerce und digitalen Zahlungsverkehr wie Block (NYSE:SQ) und Shopify (NYSE:SHOP). Während Google Pay (NASDAQ:GOOGL) und Amazon Pay (NASDAQ:AMZN) ihren Vorteil daraus ziehen, in viel umfassendere Produkt- und Service-Ökosysteme integriert zu sein.

    PYPL hat die Reichweite seiner " Buy now, pay later"-Funktion mit PayPal Pay und PayPal Credit zwar erweitert, aber es ist unklar, welchen Mehrwert diese im Vergleich zu Alternativen bieten.

    PYPL: Kursentwicklung der letzten 12 Monate

    Quelle: Investing.com

    Das Gewinnwachstum des Zahlungsdienstleisters aus San Jose, Kalifornien, war in den letzten zwei Jahren ausgesprochen verhalten. Der Einbruch des Aktienkurses hat das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 24,5 auf ein Niveau gedrückt, das bei recht geringen Wachstumserwartungen durchaus vertretbar ist. Das ausbleibende EPS-Wachstum in den letzten Quartalen war eindeutig ein Katalysator für den Rückgang, und die am 1. Februar gemeldeten leicht unter den Schätzungen des Marktes gebliebenen Zahlen zum vierten Quartal 2021 lösten einen drastischen Kurseinbruch aus. In den letzten drei Monaten haben die Analysten ihre EPS-Erwartungen 29 Mal nach unten korrigiert.

    Historisches und geschätztes vierteljährliches EPS für PYPL.

    Quelle: E-Trade

    Am 1. Februar meldete das Unternehmen einen Abfall der aktiven Netto-Neukunden um 33 % und einen Rückgang des GAAP-Gewinns je Aktie um 1 % im Geschäftsjahr 2021, wenngleich der Nettoumsatz um 17 % stieg. PayPal lieferte außerdem eine enttäuschende Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2022 mit einem rückläufigen GAAP-EPS gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 und einem im Wesentlichen unveränderten Non-GAAP-EPS je verwässerter Aktie.

    Noch am 1. November 2021, eine Woche vor dem Geschäftsbericht zum dritten Quartal 2021 am 8. November, war ich im Hinblick auf die kurzfristige Performance nach den Ergebnissen vorsichtig bullisch, aber bis Mitte 2022 eher neutral. Anfang November war der Wall Street-Konsens optimistisch, das Kursziel auf Sicht der nächsten 12 Monate lag 40 % über dem damaligen Aktienkurs. Der Optionsmarkt erzählte jedoch eine etwas andere Geschichte.

    Der Preis einer Aktienoption spiegelt die übereinstimmende Einschätzung des Marktes über die Wahrscheinlichkeit wider, dass der Aktienkurs bis zum Ablauf (dem Verfall) einer Option höher (Call-Option) oder niedriger (Put-Option) als ein bestimmtes Niveau (der Ausübungspreis der Option) sein wird. Die Analyse der Preise von Kauf- und Verkaufsoptionen mit unterschiedlichen Strikes (Ausübungspreisen), die aber alle das gleiche Verfallsdatum haben, ermöglicht eine probabilistische (auf der Wahrscheinlichkeitstheorie beruhende) Preisprognose unter Einbeziehung aller Preise im Optionsmarkt. Dies ist das Konzept der marktimplizierten Prognose und stellt den impliziten Konsens von Käufern und Verkäufern von Optionen dar.

    Anfang November lautete die Marktmeinung leicht bullish bis Anfang 2022 und neutral bis Mitte 2022.

    Da nun fast sechs Monate seit meiner letzten Analyse vergangen sind und der Ergebnisbericht nach US-Börsenschluss am 27. April veröffentlicht wird, habe ich die marktimplizierten Aussichten bis Ende 2022 ermittelt und wie in meinem letzten Beitrag mit dem Konsens der Wall Street verglichen.

    Konsensausblick für PYPL an der Wall Street

    E-Trade ermittelt den Wall Street-Konsensausblick für PYPL, indem es die Einschätzungen der 40 führenden Analysten kombiniert, die in den letzten drei Monaten Bewertungen und Zielkurse veröffentlicht haben. Die Konsensbewertung ist wie in den letzten 12 Monaten bullisch, das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt 92 % über dem aktuellen Aktienkurs. Die bullische Einschätzung des Marktes wird jedoch durch die enorme Streuung der einzelnen Kursziele getrübt. Das allgemeine 12-Monats-Kursziel hat in der Regel nur dann Aussagekraft für Aktien, wenn die Streuung zwischen den einzelnen Preiszielen nicht zu groß ist. Bei einer zu großen Streuung ergibt sich nämlich eine negative Korrelation zwischen der durch das Kursziel implizierten Rendite und der später realisierten Rendite einer Aktie (eine hohe erwartete Rendite sagt eine niedrige zukünftige Rendite voraus). Als Faustregel gilt, dass ich die Aussagekraft der Konsensschätzungen äußerst gering einschätze, wenn das höchste 12-Monats-Kursziel mehr als doppelt so hoch ist wie das niedrigste, was bei PYPL der Fall ist.

    Konsensschätzungen, 12-Monats-Kursziel für PYPL.

    Quelle: E-Trade

    Die von Investing.com bereitgestellte Version des Konsensausblicks an der Wall Street wurde anhand der Einschätzungen und Kursziele von 51 Analysten berechnet. Die Anlageempfehlung lautet "bullish", das Kursziel für die nächsten 12 Monate liegt 93,3 % über dem aktuellen Aktienkurs und kommt damit den Ergebnissen von E-Trade sehr nahe.

    Wall Street Konsensbewertung und 12-Monats-Kursziel für PYPL.

    Quelle: Investing.com

    Sowohl E-Trade als auch Investing.com kommen zwar übereinstimmend zu dem Schluss, dass das allgemeine 12-Monats-Kursziel etwa 93 % über dem aktuellen Aktienkurs liegt, doch die breite Streuung der einzelnen Zielkurse ist ein deutliches Warnsignal. Die sowohl von E-Trade als auch von Investing.com berechnete Konsensbewertung ist bullisch, aber die unerschütterliche Zuversicht über die letzten 12 Monate deutet darauf hin, dass die Analysten zu optimistisch in Bezug auf die Perspektiven von PayPal sind.

    Marktimplizierter Ausblick für PYPL

    Ich habe die marktimplizierte Prognose für PYPL für den 8,8-Monats-Zeitraum von heute bis zum 20. Januar 2023 mithilfe der Kauf- und Verkaufsoptionen berechnet, die zu diesem Termin auslaufen.

    Die Standarddarstellung der marktimplizierten Prognose ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung der Kursrendite, wobei die Wahrscheinlichkeit auf der vertikalen und die Rendite auf der horizontalen Achse abgebildet wird.Marktimplizite Wahrscheinlichkeiten für PYPL-Kursrenditen von heute bis zum 20. Januar.

    Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Preisangaben von E-Trade

    Die marktimplizierten Aussichten für PYPL deuten auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit negativer Renditen in den nächsten 8,8 Monaten hin. Die Maximalwahrscheinlichkeit entspricht primär einer Rendite von weniger als Null, was eine eher pessimistische Einschätzung impliziert. Die aus dieser Verteilung berechnete erwartete Volatilität liegt bei 56 % (annualisiert). Für einen Large-Cap ist dies ein hoher Wert und viel höher als bei meiner Analyse im November (damals lag sie bei rund 40 %). Aufgrund der höheren erwarteten Volatilität schätzt der Optionsmarkt PYPL als deutlich riskanter ein, als dies noch Ende 2021 der Fall war.

    Um den direkten Vergleich der Wahrscheinlichkeiten für positive und negative Renditen zu erleichtern, habe ich die negative Seite der Verteilung um die vertikale Achse gedreht (siehe Grafik unten).PayPal: Wie steht es um die Aktien des krisengebeutelten Flugzeugbauers?  Marktimplizite Wahrscheinlichkeiten für BA-Kursrenditen von heute bis zum 20. Januar.

    Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Preisangaben von E-Trade

    Diese Ansicht verdeutlicht die bärische Erwartungshaltung der Marktteilnehmer. Die Wahrscheinlichkeit negativer Renditen ist deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit positiver Renditen in der gleichen Größenordnung, und das über einen Großteil der wahrscheinlichsten Entwicklungen hinweg (die gestrichelte rote Linie verläuft größtenteils über der durchgezogenen blauen Linie in den linken zwei Dritteln der obigen Grafik).

    Die Theorie weist darauf hin, dass die marktimplizierte Prognose tendenziell durch eine negative Verzerrung gekennzeichnet ist, da Anleger insgesamt risikoscheu sind und dazu neigen, mehr als den fairen Wert für den Schutz vor Abwärtsrisiken zu zahlen. Es gibt jedoch nicht die Möglichkeit, das Ausmaß dieser Verzerrung zuverlässig zu schätzen. Selbst wenn man die potenzielle Verzerrung berücksichtigt (was ein qualitatives Urteil erfordert), interpretiere ich diese marktimplizierte Prognose als moderat bärisch und nicht als extrem bärisch.

    Zusammenfassung

    PYPL wird gegenüber seinem 12-Monats-Hoch und im Vergleich zum Aktienkurs von vor 12 Monaten mit einem enormen Abschlag gehandelt. Grund für den Kursrückgang ist das eher schwache Gewinnwachstum des Unternehmens, dessen Prognosen für das nächste Jahr ein weiterhin langsames Wachstum erwarten lassen.

    Die Konsenseinschätzung der Wall Street-Analysten ist bullisch, das durchschnittliche Kursziel deutet auf eine deutliche Überverkauftheit der Aktie hin. Das Konsensrating war konstant bullisch, als PYPL gefallen ist, was darauf hindeutet, dass die Analysehäuser vielleicht kollektiv etwas übersehen.

    Auch die erhebliche Streuung der einzelnen Kursziele spricht dafür, sich nicht allein auf den Analystenkonsens zu verlassen. Die vom Markt implizierten Aussichten für PYPL sind bei hoher Volatilität moderat bärisch.

    Vor dem Hintergrund der relativ tiefen Bewertung (KGV von 24,5), der bullischen Aussichten im Wall Street-Konsens und der moderat bärischen Markterwartungen stufe ich die Aktie bis Anfang 2023 als neutral ein.

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Aktuelle Kommentare

Je schlechter die Nachrichten, desto eher ein das Kaufsignal. Versucht mal die Internetseite von Block zu finden LOL.
Der Artikel ist gut! Es gibt so viele Indizien, dass Paypal den Status als Platzhirsch verlieren wird und die Anzahl der Nutzer mehr als stagnieren….. auch die Monetarisierungsmöglichkeit innerhalb des Geschäftsmodells ist nur begrenzt erweiterbar….. Ohne ein weiterer Geschäftsbereich (wie dann vielleicht doch Pinterest jetzt zum halben Preis) wird Paypal sich vielleicht um 30% erholen, aber das wars dann auch
Ich finde auch das ihr mal etwas Optimistischere Nschrichten rausbringen solltet schaut euch mal dieses Unternehmen etwas besser an
komische ich finde auch gute Beiträge, die schätzen, trotz der letzten Verluste, das das Unternehmen bis 2030 das nächste 1 Billion Dollar Unternehmen wird
wieso kam dieser beitrag auf was bezieht er sich denn
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