Von Robert Zach
Nach auf dem ersten Blick gemischten Arbeitsmarktzahlen aus den USA hat der US Dollar auf breiter Front an Boden gutgemacht. Mittlerweile sieht es ganz danach aus, als ob der Greenback gegenüber dem japanischen Yen nun auf der Oberseite durchstartet, nachdem die Bullen mit dem klaren Bruch des etablierten Chartwiderstands bei 113,80, der aus den Hochs im März und Juli resultierte, die Voraussetzung für weitere Zugewinne geschaffen haben. Investoren können daher mit höheren Kursnotierungen in Richtung 115,35 rechnen.
Jobdaten ebnen Weg für schnelleren Zinserhöhungszyklus
Der Blick auf die aktuellen Zahlen für den Arbeitsmarkt in den USA fällt insgesamt positiv aus. 261.000 neue Stellen wurden per Berichtsmonat Oktober geschaffen. Zugleich wurden die Vormonate um 90.000 nach oben gesetzt. Die Arbeitslosenquote fiel zudem mit 4,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2000.
Für einen Wermutstropfen sorgte jedoch das schwächelnde Lohnwachstum. Im Monatsvergleich stagnierten die Gehälter, während sie auf das Jahr hochgerechnet um 0,4 Prozent auf 2,4 Prozent fielen. Sie werden sich wahrscheinlich fragen, wenn Unternehmen mehr Arbeitnehmer einstellen und dadurch die Arbeitslosigkeit sinkt, warum schlägt sich das nicht in steigenden Lohnzuwächsen nieder?
Eine relativ nahe liegende Antwort darauf sehen wir in der erheblichen Unterauslastung am Arbeitsmarkt in der Vergangenheit, die jedoch im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent auf 7,9 Prozent gesunken ist. Damit ist der Übergang, ab dem wir eine spürbare Belebung der Lohndynamik sehen sollten, nicht mehr weit entfernt. Dafür müsste nur die Arbeitslosenquote noch etwas sinken.
Unsere These einer steigenden Lohndynamik untermauert außerdem die Zahl zur Produktivität, die im dritten Quartal so stark zugelegt hat wie seit drei Jahren nicht mehr. In der Konsequenz dürfte auch die Nachfrage nach Arbeitskräfte weiter steigen und damit auch die Wahrscheinlichkeit steigender Löhne und Gehälter. Aus der höheren Lohndynamik resultieren in der Regel dann sehr schnell Preissteigerungen und damit höhere Inflationszahlen. Voraussetzung dafür ist wiederum, dass die Lohnsteigerungen oberhalb des Produktivitätswachstums liegen.
Damit wären grundsätzlich die Voraussetzungen für schneller steigende US-Leitzinsen in naher Zukunft erfüllt, schließlich sind Vollbeschäftigung und Preisstabilität, die durch höhere Löhne und Gehälter früher oder später definitiv erreicht wird, die beiden Ziele der Fed.