Der positive Wochenstart darf nicht überbewertet werden, denn fast immer klettern die Kurse zum Monatsbeginn. Wir haben in Erwartung dieses Effektes am Freitag die Aktiengewichtung leicht ausgebaut. Chinas Börsen eröffneten schwächer. Der Caixin PMI bestätigte den Report der chinesischen Behörden: die Wirtschaftsaktivität ist im Juli weiter zurückgefallen und nur noch knapp expansiv. Auf Einjahressicht ist die Nachfrage in einigen Sektoren sogar rückläufig. Die Entwicklung wird mit hohen Kosten und dem schlechten Wetter begründet. Im Sitzungsverlauf besserte sich die Stimmung jedoch deutlich: Chinas radikale Maßnahmen zur Kostendämmung werden ebenso wie die abgebremste Wirtschaftsdynamik als Argumente für den Kauf von chinesischen Staatsanleihen gesehen. Entsprechende Käufe ließen die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere auf 2,8% sinken, das ist der niedrigste Stand seit Juni 2020. Das stützte im Verlauf die Aktienkurse. Zudem heizten sowohl das Politbüro Meeting vom Freitag wie auch China Daily Spekulationen an, dass in Kürze gezielte Infrastrukturprogramme aufgelegt würden, finanziert durch den Verkauf von speziellen lokalen Staatspapieren. Die Aktien dieses Sektors wie z.B. Bauaktien zogen massiv an. Die gebeutelten Schwergewichte aus dem Technologiesektor waren hingegen kaum gefragt. In Japan und Südkorea beschleunigte sich die Wirtschaftsaktivität im Juli - gemessen im PMI - auf jeweils 53, während sie sich in Indonesien, Vietnam und Malaysia verlangsamte. Dominante Faktoren waren Covid, Rohstoffmangel und Transportengpässe. Japans Börsen zogen heute deutlich an, stimuliert durch Zykliker wie z.B. Reedereien. 40% der im Topix gelisteten Firmen haben ihre Q2-Bücher vorgelegt. Der operative Gewinn stieg im Schnitt um 240%. Laut Reuters überraschten davon 211 positiv, 76 negativ. Von den S&P 500 Firmen haben bislang ca. 300 berichtet, 89% haben die Erwartungen übertroffen. Inzwischen wird ein Gewinnzuwachs von 89,8% für Q2 erwartet. Anfang Juli lag die Prognose bei 65,4%. Der Umsatz im deutschen Einzelhandel zog im Juni ebenso wie der Juli-PMI für das verarbeitende Gewerbe in zweiter Prognose noch stärker als erwartet an. Der DAX gewinnt 2 Punkte im apano-Stimmungsindex. Die Hoffnung auf das US-Infrastrukturprogramm, die inzwischen wieder deutlich gesunkenen Renditen und die überaus gute Berichtssaison lassen die globalen Investoren hoffen, dass der statistisch schwache August dieses Jahr versöhnlicher werden wird. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
