Die Beschäftigung ex Agrar in den USA stieg im Juli stärker als prognostiziert. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4% statt erwarteter 5,7%. Die Stundenlöhne sind nun 3,98% höher als im Vorjahr. Der Druck auf die FED zur Reduktion ihrer monetären Unterstützung steigt. Die Investoren handelten die Fakten: die Rendite der 10y US-Staatsanleihen kletterte auf 1,30%, was zu einer Neuauflage des Trades „Russell (long) vs Nasdaq (short)“ führte. Zudem sackte Gold ab, weil sich die Ansicht breit macht, dass die Renditen, der größte Feind des Goldpreises, „unten“ angekommen sind. Heute Nacht wurde das gelbe Metall bis 1680 USD/Unze durchgereicht. Dort liegt eine massive technische Unterstützung, die seit der Covid-Pandemie mehrfach getestet und nie unterschritten wurde. Sie hielt auch dieses Mal und löste eine starke Gegenbewegung aus. Bei 1760 liegt nun ein Widerstand, den manche als zweite Chance sehen könnten, Bestände zu reduzieren. Der Preisrutsch des Risk off-Indikators bringt dem apano-Stimmungsindex 2 Punkte. Diese sind aber kritisch zu bewerten, denn der Grund des Rückgangs ist keiner, der für die Börsen positiv ist. Entscheidend für den Goldpreis dürften Mittwoch/Donnerstag die neuesten Verbraucher- und Produzentenpreise werden. FED-Mitglied Robert Kaplan hat letzte Woche über den möglichen Ablauf des Tapering sinniert. Sein Modell: eine Rückführung der Anleihekäufe gleichmäßig über 8 Monate, also pro Monat 10 Mrd Staatsanleihen und 5 Mrd Mortgages weniger ankaufen. Am Anfang täte das nicht weh, aber eine Belastung für die Märkte durch den Liquiditätsentzug ab ca. dem vierten Monat ist gut vorstellbar. Die Tapering-Ankündigung wird für das vierte Quartal erwartet mit Beginn etwa ab Jahreswechsel. Die finale Abstimmung über das 1 Bio Infrastrukturpaket wurde auf Dienstag verschoben, eine Passage ist noch strittig. Chinas Staatsmedien starteten am Freitag eine neue Kampagne – dieses Mal gegen die heimischen Chiphersteller. Diese werden „böswilliger Preiserhöhungen“ bezichtigt. Das belastete heute die Kurse der betreffenden Unternehmen, ansonsten aber tendierten Chinas Aktien freundlich( +2 im apano-Stimmungsindex). Angeblich nähert sich die Untersuchung gegen Meituan dem Ende, die Konsequenzen würden „ungefähr wie erwartet“ ausfallen. Der feste US-Dollar belastet den Ölpreis, hier machen sich aber auch Sorgen wegen Covid-Restriktionen in Fernost breit, was die Nachfrage dämpfen könnte. Energieaktien (NYSE:XLE) deshalb heute bei den größeren Verlieren im STXE 50. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.