Laut eines Bloomberg-Berichts stehen 40% der Nasdaq-Aktien mehr als 50% unter ihrem Einjahreshoch und befinden sich mitten in einem Bärenmarkt. Eine solche Anhäufung gab es nur in etwa zehn Prozent aller Handelstage seit 1999. Gleichzeitig befindet sich der Nasdaq-Index in der Nähe seines Allzeithochs. Das beweist: die Indexschwergewichte wie Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Apple (NASDAQ:AAPL) verzerren die Realität. Anders formuliert: Anleger/Fondsmanager, die sich einfach an den Index hängten, kamen in den letzten Monaten viel komfortabler über die Runden als Investoren, die Titel aus der zweiten Reihe suchten. Der Vergleich des Russell 2000 mit dem S&P 500 ergibt ein ähnliches Bild: während der S&P 500 20% höher als vor einem Jahr knapp unter Allzeithoch steht, hängt der Nebenwerteindex in der Nähe seines Niveaus von Anfang 2021. Er hatte zwischenzeitlich zwar einen kleinen Lauf, ist aber in den letzten beiden Monaten um 10% eingebrochen. Fazit: die Situation der US-Aktien ist viel schlechter, als es die Indexstände von Dow Jones, S&P und Nasdaq suggerieren. Etliche Investoren dürften „schief“ liegen, wobei der Kurseinbruch der Kryptowährungen deren Situation noch verschärft haben dürfte. Der immense Lohndruck - im Dezember lag der Anstieg 4,7% über Vorjahr – bringt nicht nur die FED unter weiteren Zugzwang, sondern löst zudem für die Unternehmen Margendruck aus. Die 10jährigen US-Staatsanleihen rentieren aktuell erstmals seit Januar 2020 über 1,80%. Mit jedem Basispunkt Anstieg steigt ihre Konkurrenzfähigkeit zu den Aktienmärkten. Zuvor droht jedoch der Doppel-Squeeze: klassische Mischportfolios aus Aktien und Renten geraten von zwei Seiten unter Druck. Das könnte zu einer plötzlichen Ausverkaufswelle führen, denn die Risikobudgets schmelzen wie Schnee in der Sonne. In Europa scheint die EZB verbal auf einen Zinserhöhungskurs umzuschwenken. Zumindest könnte die jüngste Aussage von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel dahin gehend gedeutet werden. Des Weiteren belastet unverändert die geopolitische Situation wegen Russlands Truppen an der ukrainischen Grenze. Einen Lichtblick bieten heute früh erneut die Techwerte in Hongkong. Auch chinesische Immobilienwerte freundlich, Investoren hoffen auf geldpolitische Lockerungen. In Sydney performten Rohstoffaktien gut, dagegen fielen die Techwerte in Südkorea deutlich. Der apano-Stimmungsindex verliert drei Punkte wegen der weiter steigenden US-Renditen und wegen des robusten Goldpreises. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.