Der apano-Stimmungsindex fällt heute auf den bislang niedrigsten Stand in 2021. Wie erklärt sich dieser Widerspruch zum Allzeithoch des MSCI World? Auf Ebene der Einzelindikatoren bringen die Aktienindizes S&P 500, STXE 600, DAX und Nikkei 225 maximale Punktzahl. Gleiches gilt für USD, Creditspreads (Euroraum) und Volatilitäten. Aber alle Rentenkomponenten sind maximal negativ, ebenso die Rohstoffe und die Schwellenländer. Auch das spricht für verstärkte Vorsicht: auf Ebene der Einzelaktien und Branchen ist die Lage nicht so entspannt wie auf Ebene des MSCI World (DE:X010). Es sind hauptsächlich die Schwergewichte wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT), welche den Weltindex immer weiter ziehen. Eigentlich ist jedoch nur eine Branchenrotation in hoher Abhängigkeit von der Tageslaune bei den US-Renditen zu beobachten. Mittelzufluss? Fehlanzeige. Zum Beispiel zeigen sich heute LVMH (PA:LVMH) (+3%) und SAP (DE:SAPG) (+5%) beflügelt von exzellenten Zahlen – aber trotz deren hohen Gewichts tritt der ESX 50 nur auf der Stelle. Gestern legte der Nasdaq über 1% zu, aber der Russell endete im Minus. Heute steigt China – dafür fallen in Japan die Kurse. Neben den Bewertungshöhen gibt es konkrete Gründe für die Zögerlichkeit der Investoren: die beginnende Berichtssaison, der Kostenanstieg bei Rohstoffen und Transport, was die Margen belasten könnte und Versorgungsengpässe (Bottlenecks) z.B. bei Halbleitern, was die Produktion ausbremsen könnte. Dazu verstärkte geopolitische Spannungen: Ukraine/Iran/Taiwan. Auch die Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde, dass J&J (NYSE:JNJ) seine Impfstoff-Lieferungen stoppt, bis weitere Untersuchungsergebnisse vorliegen, belastet, weil das die globale Durchimpfung verlangsamt. Zudem dürfte es viele Menschen irritieren, die statt auf AstraZeneca (LON:AZN) auf J&J zugreifen wollten. Die Verbraucherpreise stiegen in den USA weniger als hinter vorgehaltener Hand befürchtet – das half bei der Auktion der 30y-US Staatsanleihen. Die gesunkenen US-Renditen lassen den USD schwächeln - beides beflügelte Gold, also ein „harmloser“ Grund für die 4 Punkte, die der apano-Stimmungsindex heute verlor, was die latente Warnung hinter dem Punktestand etwas abmildert. Mit -8,5% enttäuschend die Feb- Neuaufträge im japanischen Maschinenbau, schon der Januar war mit -4,5% schwach. 12 wichtige Tech-Unternehmen (u.a. Meituan und ByteDance) gaben das Versprechen ab, sich mit Anti-Monopol Regeln ernsthaft auseinander zu setzen, um Strafen wie bei Alibaba (NYSE:BABA) zu entgehen. Die Kursreaktion fiel in HK/China deutlich positiv aus.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.