Die europäischen Börsen eröffnen den Handel am Freitag mit einer Mischung aus Zurückhaltung und vorsichtiger Hoffnung. Die DAX-Futures signalisieren ein leichtes Plus, nachdem die asiatischen Märkte von optimistischen Erwartungen über mögliche Konjunkturhilfen in China profitiert haben. Hilfreich ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit für den berüchtigten "Government Shutdown" in den USA, bei dem US-Behörden wegen Überschreitung der Haushaltsgrenzen vorübergehend geschlossen werden, gesunken ist. Der Fraktionsvorsitzende der Demokraten, Chuck Schumer, hat seine Drohung fallen gelassen, ein wichtiges Haushaltsgesetz zu blockieren. Insgesamt hat sich aber die Stimmung stark eingetrübt. Prominente Hedgefonds hatten einen schlechten Jahresstart und haben das Risiko in ihren Portfolios reduziert, Privatanleger sind Umfragen zufolge sehr pessimistisch geworden. Von den Handelstischen der Investmentbanken wird berichtet, dass die Kunden nur noch auf die Risiken und nicht mehr auf die Chancen ihrer Portfolios schauen. In einem solchen Umfeld steigen die Chancen für eine Erholung.
Die asiatischen Börsen präsentierten sich am Freitag mit positiven Vorzeichen. Vor allem chinesische Aktien legten kräftig zu. Berichten von Bloomberg zufolge planen das Finanzministerium, die Zentralbank und andere Regierungsstellen für Montag eine gemeinsame Pressekonferenz, auf der Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums angekündigt werden könnten. Der Hang Seng Index stieg um mehr als zwei Prozent. Marktteilnehmer sehen in den erhofften Konjunkturimpulsen die Chance auf eine nachhaltige Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Europa zeigt einen Anflug von Selbstbewusstsein, wenn die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas sagt, China lache über den von den USA angezettelten Handelskrieg und profitiere sogar davon.
Die US-Märkte blieben am Donnerstag durch die unberechenbare Zollpolitik von US-Präsident Trump und den drohenden Regierungsstillstand in den USA verunsichert. Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht in Sicht, nachdem Putin einen sofortigen Waffenstillstand abgelehnt hat. Nach der positiven Marktreaktion am Vortag auf die günstigen Verbraucherpreisdaten reagierte der Markt nicht auf die ebenfalls schwächer als erwartet ausgefallenen Erzeugerpreise. Mittlerweile werden diese Zahlen eher als Indiz für eine Abschwächung der US-Wirtschaft gewertet.
Die Nachfrage nach Gold bleibt hoch. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der möglichen Lockerung der Geldpolitik durch die Fed stieg der Spotpreis für Gold auf 2.980 US-Dollar je Feinunze. An den Terminmärkten wurde bereits die Marke von 3.000 US-Dollar getestet. Investoren setzen zunehmend auf Gold-ETFs, um sich gegen Inflationsrisiken und Marktvolatilität abzusichern. Die steigende Nachfrage aus China und Indien könnte den Aufwärtstrend weiter unterstützen. Kupfer profitiert von den drohenden Zöllen, was dafür sorgt, dass Händler in den USA versuchen, dass Metall zu horten.
Der apano-Börsenstimmungsindikator APX gab zwei auf minus zwei Punkte nach, was weiterhin neutral ist. Der DAX kostete zwei Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).