Die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten verschlechtert sich zunehmend aufgrund des Nahostkonflikts und steigender Renditen bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen. Die bisherige Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konflikts im Nahen Osten bröckelt, was sich besonders im Energiesektor bemerkbar macht. Auch defensive Sektoren wie Telekommunikation, Nahrungsmittel und Versicherungen zeigen relative Stärke, während der Gesundheitssektor aufgrund von Kursverlusten bei AstraZeneca (LON:AZN) unter Druck gerät.
Die Berichtssaison lieferte gestern keine positiven Impulse und Unternehmen wie ABB (SIX:ABBN) verfehlen die Erwartungen. Dies führt zu negativen Auswirkungen auf die europäischen Märkte, wobei der Schweizer SMI besonders stark betroffen ist. Der DAX und der Euro Stoxx 50 verlieren ebenfalls an Wert.
In den USA spiegelt sich ein ähnliches Bild wider, wobei der Nahostkonflikt und steigende Renditen zu einer "Risk-Off"-Stimmung führen. Einzige Sektoren im Plus sind Energie und Verbrauchsgüter, während Industrie, Airlines und Grundstoffwerte zu den größten Verlierern gehören. Halbleitertitel leiden unter weiteren Exportbeschränkungen. Auch hier konnten die laufende Berichtssaison trotz guter Zahlen von Netflix (NASDAQ:NFLX) keine positiven Impulse liefern, da auch beispielsweise Tesla (NASDAQ:TSLA) enttäuschend aufgenommene Zahlen präsentierte.
In Asien setzen sich die Abwärtstrends fort, und alle großen Indizes verzeichnen deutliche Verluste. Der deutsche DAX wird mit einem erwarteten Rückgang von etwa 0,4% gehandelt.
Die Stimmung an den Kapitalmärkten verschlechtert sich weiter, da ein Raketenangriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen die diplomatischen Bemühungen gefährdet. Ein geplantes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden, dem jordanischen König Abdullah II. und Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi wurde abgesagt, was einen herben Rückschlag für die diplomatischen Bemühungen darstellt.
Die Renditen von Bundesanleihen stiegen zunächst leicht an, gingen aber im Tagesverlauf bei mittleren und längeren Laufzeiten aufgrund gestiegener Risikoaversion zurück. Dennoch verzeichneten Bundesanleihen insgesamt Kursverluste, und die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg auf 2,92%. Die Risikoaufschläge für 10-jährige italienische Staatsanleihen im Vergleich zu Bundesanleihen weiteten sich auf 205 Basispunkte aus. In den USA erreichte die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen mit 4,92% ein neues Jahreshoch und näherte sich heute Morgen mit 4,96% der 5,00%-Marke an. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar an Wert.
Unser Börsenstimmungs-Index APX verliert weiterhin Punkte, was auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen ist. Zum einen ist die generelle Volatilität an den Märkten gestiegen, was die Unsicherheit der Anleger erhöht. Zum anderen befindet sich der europäische Aktienmarkt, gemessen am STXE600, nun unterhalb aller für uns relevanten Marken und setzt seinen Abwärtstrend fort.
Das Portfolio des apano Global Systematik ist bereits in defensiv positioniert und es ist weiterhin empfohlen, das Risiko abzubauen, da der Konflikt im Nahen Osten schwer einzuschätzen ist. Die anhaltende Unsicherheit in der Region wirkt sich negativ auf die Marktstimmung aus und erfordert eine vorsichtige Herangehensweise. Mit dem heutigen Punktverlust im APX wechselt die Stimmung ins pessimistische Szenario.