Dank robuster Nachfrage nach den Indexschwergewichten Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Nvidia (NASDAQ:NVDA) etc. sowie hoher Stabilität der defensiven und low Vola Titel konnten sich die Indizes in den USA im gestrigen Sitzungsverlauf recht gut behaupten, weshalb sich auch das Minus in Europa gegen Handelsschluss verkleinerte. Der Blick auf die Indizes verharmlost aber die Realität: wer unter die Motorhaube schaut, kommt zu einem kritischeren Ergebnis. Der Konjunktur sensible Russell 2000 brach erneut ein und steht auf Sechsmonatstief. Finanz- und Industriewerte notierten schwach und erneut wurden rund um den Globus Luxuskonsumgüterhersteller und Automobilaktien aus den Portfolios geworfen. Gründe für deren Schwäche sind Lieferprobleme, das sinkende globale Verbrauchervertrauen und Xi Jinpings Verbalattacke gegen Chinesen mit sehr hohem Einkommen, worüber ich vorgestern hier ja geschrieben habe. Beginnt China einen Kampf gegen Statussymbole? Heute schlossen die Börsen in China und Hongkong schwach, der ChiNext mit seinen Techwerten verlor 2,6%. Hintergrund ist ein neues Datenschutzgesetz, das nun in etwa der europäischen Datenschutzverordnung gleicht, freilich wohl mit dem Unterschied, dass die Regierung Zugriff zu den Daten behalten wird. Aber auch die Inlandsaktien verloren deutlich, Kweichow Moutai (SS:600519) z.B. steht auf neuem Jahrestief. Japans Indizes verloren ca. 1%. Der Nikkei hat nun seinen gesamten 2021er Zuwachs, der in der Spitze bei ca. 14 Prozent lag, wieder abgegeben! In Südkorea verlor der KOSPI 1,2%. Es erweist sich bislang als richtige Entscheidung, dass wir im Juli beschlossen - und hier im Blog begründet - haben, in den beiden von uns betreuten apano-Fonds die Großregion Asien mit Ausnahme einiger spezieller Themen vorerst noch stärker unter zu gewichten. Im STXE 600 kommt nach stabiler Eröffnung inzwischen neuer Abgabedruck auf. Die defensiven Versorger und Verbrauchsgüterproduzenten halten sich gegen den Trend auch heute wieder sehr gut. Ebenso wie in den USA zeigt sich, dass die Investoren einerseits Cash aufbauen und andererseits weniger Konjunktur anfällige Titel/Sektoren suchen. Kein Thema hingegen ist die Angst vor Inflation - denn dann wären die Renditen nicht dort, wo sie stehen. Vielmehr scheint Unbehagen zu bestehen, dass die FED mit einem zu frühen Tapering das Pflänzchen globale Wirtschaftserholung wieder zertrampelt. Der apano-Stimmungsindex verliert sechs Punkte und gibt nun das gestern hier avisierte Signal zur (weiteren) Risikoreduktion. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.