Zwar konnten Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen, die asiatischen Börsen trieb aber heute früh ein ganz anderes Thema um: die unabhängige, aber vom US-Kongress beaufsichtigte Behörde für Kommunikationswesen hat dem Unternehmen China Telecom in einer 4:0 Abstimmung die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb in den USA verwehrt. Das ist ein böse Überraschung für die Investoren, welche nach dem Telefonat im September zwischen Joe Biden und Xi Jinping davon ausgingen, dass sich das Klima zwischen den beiden Staaten, was die wirtschaftlichen Interessen betrifft, verbessern würde. Ein Indiz hierfür war die Freilassung von Huaweis Finanzchefin gewesen. Aber es ist offensichtlich: das Misstrauen gegenüber chinesischer Technologie besteht in den USA unabhängig davon, wer Präsident ist. Die in Hongkong gelisteten chinesischen Techwerte brachen daraufhin heute um ca. 4% ein. In Europa stehen aktuell insbesondere die Rohstofftitel unter Druck. Zum einen scheint China weitere Reserven auf den Markt zu werfen, zum andern sind in den USA laut eines Agenturberichts die Ölvorräte geklettert. Ebenfalls unter Druck die Banktitel - trotz guter Zahlen von Santander und Dt. Bank. Hinter der Schwäche könnte der jüngste Renditerückgang stehen: 10y US Treasuries stehen wieder unter 1,6% und auch der Bund-Future klettert deutlich. Die gestern erreichten Höchststände bei den US-Indizes verdecken wieder einmal die Realität: zwar stiegen mit United Parcel Service (NYSE:UPS) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) zwei Schwergewichte unterhalb der Top 5 des S&P 500, aber mit Lockheed Martin und Corning (NYSE:IP) fielen auch prominente Namen deutlich zurück. Der gleichgewichtete S&P 500 trat auf der Stelle und der Russell 2000 verlor sogar. Mit anderen Worten: das war definitiv kein breit angelegter überzeugender Aufschwung zu neuen Höhen. Der apano-Stimmungsindex verliert heute sechs Punkte: -4 vom Nikkei, -2 vom Shanghai Composite Index. Ich will hier keine schlechte Laune verbreiten, aber die erste Runde ging an den bisweilen antizyklischen Aussagewert hinter dem Stimmungsindex: oft – zuletzt war das Anfang September zu beobachten - drehen die Märkte exakt dann, sobald die globalen Investoren optimistisch werden. In unserem System ist das ab +30 Punkten der Fall. Aber auch wenn die US-Vola von oben kommend die 15 touchiert ist in letzter Zeit stets zu beobachten gewesen, dass dann die Entspanntheit ihren Maximalwert erreicht hat. Beide Phänomene traten gestern gleichzeitig auf. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.