Die europäischen Börsen zeigen sich zu Wochenbeginn unentschlossen. Auf den weithin bekannte Eklat zwischen Zelensky und Trump im Weißen Haus am Freitag, folgte am Wochenende ein europäischen Gipfeltreffen zur Ukraine in London, dass für eine gewisse Aufbruchstimmung und steigenden Kursen bei Rüstungswerten sorgt. Andererseits belasten steigenden Gaspreise die zyklische Branchen wie Chemie. Der Stoxx 600, der zuvor zehn Wochen in Folge gestiegen war, gab frühe Gewinne wieder ab, erholte sich aber wieder schnell.
Grund für den Anstieg der Gaspreise ist die wachsende Unsicherheit über eine Einigung im Ukraine-Krieg nach dem Treffen zwischen Trump und Selenskyj. Zudem bleibt das Angebot angespannt, da neue LNG-Projekte frühestens im nächsten Jahr in Betrieb gehen und die europäischen Gasreserven schneller als üblich sinken.
Zwei Umfragen zufolge läuft unterdessen der US-Präsident Gefahr, die Unterstützung der Amerikaner zu verlieren, die der Meinung sind, dass er dem Kampf gegen die Inflation keine Priorität einräumt. Wolodymyr Zelenskiy sagte, er sei bereit, sich erneut mit Donald Trump zu treffen, wenn er wieder in die USA eingeladen werde, und fügte hinzu, Kiew sei bereit, das auf Eis gelegtes Mineralienabkommen zu akzeptieren. Emmanuel Macron erklärte gegenüber Le Figaro, dass er und Keir Starmer an einem Plan arbeiten, um einen einmonatigen Waffenstillstand in der Ukraine zu erreichen. Großbritannien und Frankreich versuchen, unterdessen eine Koalition aufzubauen, die sich an den Friedenstruppen beteiligt, und wollen den Plan Trump vorlegen, um seine Unterstützung zu erhalten, sagten Vertraute.
In Asien zeigten sich die Börsen fester, gestützt von positiven Konjunkturdaten aus China. Der staatliche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg überraschend in den Expansionsbereich, ebenso der Caixin-Index, was Hoffnungen auf eine stabilere chinesische Wirtschaft weckt. Dies stärkt Präsident Xi Jinping vor der Sitzung des Nationalen Volkskongresses, auf der unter anderem das Wachstumsziel für 2025 festgelegt werden soll. Zudem warten die Marktteilnehmer auf mögliche konjunkturstützende Maßnahmen sowie auf neue Entwicklungen im Handelskonflikt mit den USA.
An der Wall Street schloss der Freitagshandel nach einer späten Erholungsrally auf Tageshoch, trotz zwischenzeitlicher Belastungen durch den Eklat zwischen Trump und Selensky. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Chicago hellten die Stimmung auf, während neue Preisdaten keine negativen Überraschungen boten. Nvidia (NASDAQ:NVDA) legten nach den starken Verlusten vom Vortag um 3,9 Prozent zu. Die europäischen Märkte hatten am Freitag bereits Verluste verbucht, insbesondere Technologie- und Automobilwerte litten unter der Unsicherheit durch mögliche neue Handelsbeschränkungen der Trump-Regierung.
Währungsmärkte zeigen sich weiter volatil, da Investoren über die möglichen Folgen neuer US-Zölle auf Kanada und Mexiko spekulieren. Während der mexikanische Peso und der kanadische Dollar bereits geschwächt sind, deuten ihre relative Stabilität darauf hin, dass Marktteilnehmer die volle Wirkung der angedrohten Zölle noch nicht vollständig eingepreist haben. Sollte Präsident Trump die Maßnahmen wie angekündigt am 4. März umsetzen, könnte insbesondere der Peso weiter unter Druck geraten. Der Euro hat unterdessen frühe Gewinne gegenüber dem US-Dollar wieder abgegeben.
Europäische Anleihemärkte eröffneten verhalten, obwohl weiterhin über steigende Verteidigungsausgaben in der Region spekuliert wird. Die Renditen deutscher und französischer zehnjähriger Staatsanleihen stiegen nur leicht um rund drei Basispunkte, während kürzerlaufende Papiere kaum Bewegung zeigten. Trotz anfänglicher Kursgewinne gaben auch europäische Aktien-Futures einen Teil ihrer frühen Gewinne wieder ab.
Der apano-Börsenstimmungsindex APX gab 7 auf 17 Punkte ab und rutsche damit in den neutralen Bereich. Kupfer, Schwellenländeranleihen, Chinas Börse und Risk-On-Bonds kosten Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).