Taiwan Semiconductor: KI-Revolution sticht geopolitische Risiken aus

Im Jahr 2023 hat Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) die Führung in der globalen Chipindustrie übernommen und Konkurrenten wie Samsung (KS:005930) und Intel (NASDAQ:INTC) beim Chipumsatz überholt.

Zu den wichtigsten Kunden des taiwanesischen Unternehmens zählen die Tech-Giganten Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Apple (NASDAQ:AAPL). Solange diese Tech-Titanen angesichts der stetig steigenden Chip-Nachfrage Gewinne einfahren, wird Taiwan Semiconductor davon profitieren.

Doch TSM macht hier nicht Halt. Im Februar eröffnete das Unternehmen seine erste Fabrik in Japan. Das einst führende Technologieland investiert 5 Milliarden Dollar in die Halbleiterproduktion und drängt TSMC zur Eröffnung einer zweiten Fertigungsstätte.

Nach Angaben des taiwanesischen Unternehmens werden sich die Gesamtinvestitionen für das zweite Werk auf mehr als 20 Milliarden Dollar belaufen.

Taiwan Semiconductor im Zentrum des Chipkriegs zwischen den USA und China

TSM steht an vorderster Front im Chip-Krieg zwischen den USA und China. Sein Erfolg beruht nicht nur auf seiner hervorragenden Leistung, sondern auch auf seiner zentralen geopolitischen Rolle im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb zwischen diesen beiden Nationen.

Taiwan nimmt eine wichtige Position als Technologiezentrum ein. Laut TrendForce, einem Forschungsunternehmen mit Sitz in Taipeh, trägt die Insel 60 % zur weltweiten Mikrochip-Produktion bei und übertrifft damit Südkorea, die Heimat von Samsung, mit einem Marktanteil von rund 20 %.

Im Ausnahmejahr 2023 hat TSMC seine Konkurrenten in den Schatten gestellt. Das Unternehmen erzielte im Gesamtjahr einen beachtlichen Umsatz von 69,3 Milliarden Dollar und übertraf damit Intel mit 54,23 Milliarden Dollar und Samsung mit einem Halbleiterumsatz von 50,99 Milliarden Dollar.

Diese herausragende Leistung hat sich auch in einem beachtlichen Erfolg an der Börse niedergeschlagen: Die TSM-Aktie ist im vergangenen Jahr um mehr als 50 % gestiegen. Am 6. März betrug die Marktkapitalisierung des Unternehmens fast 600 Milliarden Dollar.

Quelle: InvestingPro

Kann die Aktie ihren Höhenflug fortsetzen?

Laut Analysten und Bewertungsmodellen ist die TSM-Aktie auf dem aktuellen Niveau fair bewertet.

Quelle: InvestingPro

Der faire Wert von InvestingPro, der 13 auf die Besonderheiten von Tsmc zugeschnittene anerkannte Finanzmodelle zusammenfasst, liegt bei 129,85 Dollar und damit 3,8% unter dem Schlusskurs vom 5. März von 134,97 Dollar.

Auch die 12 von InvestingPro erfassten Analysten schätzen das Kursziel der Aktie mit 129,03 Dollar etwas unter dem aktuellen Niveau ein.

Die Bandbreite der Prognosen, die in einem bullischen Szenario bis zu 160 Dollar je Aktie reichen, ist enorm groß.

Darüber hinaus sollten wir auch andere Faktoren berücksichtigen, wie z.B. die solide finanzielle Gesundheit des Unternehmens, die mit 4 von 5 Punkten bewertet wird.

Quelle: InvestingPro

Was sagt uns ProTips über TSM?

Aus ProTips von InvestingPro geht hervor, dass TSM nach Ansicht der Analysten im nächsten Jahr erneut die Konkurrenz ausstechen wird.

Taiwan Semiconductor bereit für weiteres Wachstum

TSM blickt zuversichtlich in die Zukunft. Der Ausblick des Unternehmens für 2024 sieht eine Umsatzsteigerung von mindestens 20 % vor. Für das erste Quartal revidierte TSM seine Umsatzprognose auf 18,8 Milliarden Dollar gegenüber der vorherigen Schätzung von 18,2 Milliarden Dollar.

Bloomberg berichtete kürzlich, dass der Umsatz von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 um 9,4 % gestiegen ist und dabei vor allem von der globalen KI-Entwicklungswelle profitiert, die hilft, mögliche Auswirkungen der nachlassenden iPhone-Verkäufe auszugleichen.

Asiens größtes Unternehmen verzeichnete von Januar bis Februar einen Umsatz von 397,4 Milliarden NT$ (12,6 Milliarden US-Dollar)

Dieses Wachstum ist für die taiwanesische Industrie nach einem Jahr des allgemeinen Rückgangs von entscheidender Bedeutung. Trotz der Herausforderungen für die Industrie konnte TSMC seine Marktführerschaft behaupten. Darüber hinaus wird TSMC bis Ende des Jahres mit dem Bau seiner ersten Fabrik in Deutschland beginnen, und für 2025 ist ein 40-Milliarden-Dollar-Projekt in Arizona geplant, um die Nachfrage in den USA zu decken.

Fazit

Alles in allem hat TSMC ehrgeizige Pläne und eine starke Wachstumsbasis. Doch reicht das aus, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben und in die Fußstapfen des Kunden Nvidia zu treten?

Analysten rechnen derzeit nicht mit einem weiteren signifikanten Kursanstieg. Aber die Dynamik kann sich schnell ändern. Am 18. April, wenn TSM seine Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekannt gibt, könnte es mehr Klarheit geben.

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