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USA: Trump droht BRICS-Staaten bei Abkehr vom Dollar mit 100% Zoll

Veröffentlicht am 02.12.2024, 09:13
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0524 (05:22 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0521 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,49. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,38. EUR-CHF oszilliert bei 0,9309.

Märkte: "Trump Trades" weiter "en vogue"

Die Bewegungen an den Finanzmärkten war weiter geprägt von den so genannten "Trump Trades". Aktien legen zu, Bitcoin bleibt gefragt, Gold und Silber verlieren. Trotz der mit Trump verbundenen Risiken (u.a. öffentliche Haushaltslage) zeigen sich die Rentenmärkte weiter freundlich. Seit dem Wahltermin sank die Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 jähriger Laufzeit von 4,45% auf aktuell 4,22%.

Das Datenpotpourri war in der Gesamtheit in seiner Wirkung neutral. Die Daten aus Europa fielen gemischt aus. Das Wachstum Frankreichs mit 1,3% im Jahresvergleich oder die spanischen Einzelhandelsumsätze mit 3,5% Wachstum im Jahresvergleich setzten positive Akzente. Andersdie deutschen Einzelhandelsumsätze mit unerwartet -1,5% im Monatsvergleich. In Chicago war die Stimmung laut PMI unerwartet schwach. Dafür kommt der industrielle Sektor Chinas laut Einkaufsmanagerindices von Caixin und NBS in Fahrt.

Das Thema Geopolitik bleibt ein latenter Belastungsfaktor. Die neu bestimmten Granden der EU-Kommission besuchten die Ukraine und garantierten „unerschütterliche Unterstützung“. In Georgien erinnert die Situation immer stärker an die Ukraine 2014. Im Nahen Osten wurde ein neues "militärisches Spielfeld" in Syrien mit "alten Bekannten (nicht Syrer)" eröffnet.

Aktienmärkte: Late Dax +1,07%. EuroStoxx 50 +0,73%, S&P 500 +0,35%, Dow Jones +0,24%, US Tech 100 +0,50%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:45 Uhr: Nikkei (Japan) +0,74%, CSI 300 (China) +0,70%, Hangseng (Hongkong) +0,23%, Sensex (Indien) +0,01% und Kospi (Südkorea) -0,06%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,09% (Vortag 2,12%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,22% (Vortag 4,24%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0049) konnte gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich Boden gewinnen. Der erste Test der Widerstandszone bei 1.0580 – 1.0610 ist gescheitert. Gold (-31,00 USD) und Silber (-0,52 USD) verloren gegenüber dem USD deutlich. Bitcoin (96.690 USD Stand 05:50 Uhr) konnte leicht zulegen (+310 USD).

Deutschland: Reallöhne steigen 6. Quartal in Folge

Die Reallöhne, ergo Löhne nach Inflation, nahmen laut Statistischem Bundesamt im 3. Quartal 2024 um durchschnittlich 2,9% zu. Demnach legten die nominalen Löhne stärker zu als die Verbraucherpreise. Es war der 6. Anstieg in Folge.

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Hintergrund der Entwicklung: Maßgeblich zur steigenden Kaufkraft beigetragen hat im 3. Quartal 2024 die Inflationsausgleichsprämie. Diese steuer- und abgabenfreie Prämie kann bis zu 3000 EUR betragen. Diese Leistung der Arbeitgeber kann bis Jahresende ausgezahlt werden. Die Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen stützten die Reallöhne.

Kommentar: Die Entwicklung ist positiv, aber bei zukünftigen Wegfall der Inflationsausgleichsprämie droht Ungemach. Zunehmende Arbeitslosigkeit stellt ein weiteres Risiko dar.

USA: Trump droht BRICS-Staaten bei Abkehr vom Dollar mit 100% Zoll

Hintergrund: Die Kerngruppe der BRIS-Staaten besteht aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Zur Gruppe gehören zudem der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Weitere rund 30 Staaten wollen den BRICS-Staaten beitreten, unter ihnen auch die Türkei. Die BRICS-Staaten stehen für etwa 45% der Weltbevölkerung und 35% der Weltwirtschaft (mehr als die Gruppe G7 der westlichen Industriestaaten).

Motivation der BRICS-Staaten. Die Sanktions- und Zollpolitik der USA losgelöst vom internationalen Recht (WTO-Rechtsbarkeit) und die damit einhergehenden Eingriffe in die Souveränität von Drittstaaten veranlassen immer mehr Länder des Globalen Südens (circa 70% des Welt-BIP auf Basis Kaufkraftparität, rund 88% der Weltbevölkerung), eine rechtsbasierte (WTO) multilaterale Ordnung losgelöst von der Dominanz der USA und des USD anzustreben, so dass nicht das Recht des Stärkeren gilt, sondern das internationale Recht.

Die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten hatten bei ihrem Gipfel im Oktober Projekte wie ein grenzüberschreitendes Zahlungssystem skizziert. Das soll ihnen helfen, unter Umgehung des vom USD dominierten globalen Finanzsystems miteinander zu handeln.

Trump hat die BRICS-Staaten aufgefordert, sich von der Idee einer alternativen Währung zum USD zu verabschieden. Trump verlangte die Zusage, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den USD zu ersetzen. Andernfalls würden die Länder mit Zöllen von 100% belegt und müssten damit rechnen, dass sie sich vom Export in die US-Wirtschaft verabschieden müssten.

Kommentar: Das ist ein starkes Stück, da diese Forderung und Drohung nicht ansatzweise konform mit dem Artikel 2 der UN-Charta (Souveränität) geht. Es ist auch nicht durchdacht, weil damit der Standort USA nicht attraktiver wird. Er wird bezüglich der Import- und Exportfähigkeit unberechenbar. Das unterminiert den Status der USA und des USD. Diese Äußerungen sind ultimativ nicht Ausdruck von Stärke, bestenfalls von vermeintlicher Stärke.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Verbraucherpreise erwartungsgemäß – schwacher deutscher Einzelhandel

Laut Erstschätzung legten die Verbraucherpreise per November im Jahresvergleich um 2,3% (Prognose 2,3%, Vormonat 2,0%) zu. Die Kernrate nahm im Jahresvergleich um 2,7% (Prognose 2,8%, Vormonat 2,7%) zu.

Deutschland: Die realen Einzelhandelsumsätze verzeichneten per Oktober im Monatsvergleich einen Einbruch um 1,5% (Prognose -0,3%) nach zuvor +1,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,0% (Prognose 3,2%, Vormonat 3,8%).

Deutschland: Die Importpreise nahmen per Berichtsmonat Oktober im Monatsvergleich um 0,6% zu (Prognose 0,1%, Vormonat -0,4%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,8% (Prognose -1,2%, Vormonat -1,3%)

Deutschland: Die Arbeitslosenrate in der saisonal bereinigten Fassung stellte sich per November auf 6,1% (Prognose und Vormonat 6,1%). Die Zahl der Arbeitslosen nahm in der saisonal bereinigten Fassung um 7.000 (Vormonat 27.000) zu.

Frankreich: Das BIP stieg per 3. Quartal gemäß finaler Berechnung im Quartalsvergleich um 0,4% und im Jahresvergleich um 1,3%. Beides entsprach den Prognosen und Erstschätzungen.

Frankreich: Die Verbraucherpreise nahmen laut vorläufiger Berechnung per November im Jahresvergleich um 1,7% (Prognose 1,7%, Vormonat 1,6%) zu.

Spanien: Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Oktober im Jahresvergleich um 3,5% nach uvor 4,2% (revidiert von 4,1%).

Schweiz: Beneidenswerte BIP-Entwicklung

Das BIP legte per 3. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,4% (Prognose 0,4%) und im Jahresvergleich um 2,0% (Prognose 1,8%, Vorquartal revidiert von 1,8% auf 1,5%) zu.

China: NBS und Caixin PMI für Verarbeitendes Gewerbe besser als erwartet

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USA: Chicagos Einkaufmanagerindex „glänzt“ mit Schwäche

Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago stellte sich per Berichtsmonat November auf 40,2 Punkte (Prognose 44,0, Vormonat 41,6).

Japan: PMI wie erwartet

Der von der Jibun Bank ermittelte Einkaufsmanagerindex lag per finaler Berechnung per November bei 49,0 Zählern (Prognose und vorläufiger Wert 49,0).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0580 – 1.0610 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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