Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

USD/BRL auf neuen Hochs, chinesische Daten fallen (erneut) schwach aus

Veröffentlicht am 23.09.2015, 14:00
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Wo kommt der Real zum Halten? (von Arnaud Masset)

Wie erwartet ist der brasilianische Real gegenüber dem Dollar auf ein neues Rekordhoch gefallen und hat gestern in São Paulo 4,0665 gegenüber dem Dollar erreicht. Die Oberseite ist weit offen, da der letzte Widerstand von 4,0665 vom Oktober 2002 durchbrochen worden ist; der USD/BRL hat ein neues Allzeithoch bei 4,0665 erreicht. Die große Frage ist nun, wie tief kann der Real noch fallen?

Leider weisen alle Anzeichen auf eine noch stärkere Schwäche für den Real hin. Die Inflationswerte sind weiter auf dem Vormarsch. Die zur Monatsmitte gemessenen Werte von IPCA lagen gestern bei 9,57% (Erwartung 9,56%). Vor allem hat es die BCB schwer, die Inflationserwartungen vor dem Hintergrund eines stark unsicheren politischen Umfeldes und anhaltend niedriger Rohstoffpreise aufrecht zu erhalten. Nach der jüngsten BCB-Umfrage sind die Erwartungen für 2015 von 9,28% vor einer Woche auf 9,34% gestiegen, während die Erwartungen für 2016 von 5,64% auf 5,70% geklettert sind, damit befinden sie sich immer noch sehr weit weg von dem Zentralbankziel von 4,5% für 2016.

Der einzige Weg, dem BRL eine Pause zu gönnen und letztendlich wieder einen stärkeren BRL zu sehen, ist die Wiederherstellung des Vertrauens der Anleger in die Fähigkeit der Regierung bei der Implementierung der Sparmaßnahmen. Seit Monaten sieht sich die Regierung von Dilma Rousseff im Kongress einer starken Opposition gegenüber, die gegen die Sparmaßnahmen ist, welche die Ausgaben senken könnten und zu Steuererhöhungen führen könnten. Bisher ist die brasilianische Zukunft weiter unsicher, und wir sehen keinen Grund, warum die Situation in der nächsten Zeit besser werden sollte, solange diese festgefahrenen politischen Verhältnisse anhalten.

Chinesische Daten enttäuschen (von Peter Rosenstreich)

Schwache Daten aus China haben die Devisenhändler veranlasst, wieder nach mehr Sicherheit Ausschau zu halten. Der USD und JPY bleiben weiter nachgefragt, und die Händler verkaufen allgemein Währungen mit hohem Beta. Bei den G10 ist der AUD der Hauptleidtragende der bärischen Stimmung, während bei den Währungen der Schwellenmärkte der BRL weiter fällt. In China hat die PBoC das Fixing für den USD/CNY den dritten Tag in Folge auf 6,3773 angehoben. Trotz des schwächeren Yen sagte der chinesische Präsident Xi Jinping einer Reihe von Geschäftsleuten in Seattle, dass China seine Währung nicht abwerten würde, um die Exporte zu erhöhen. Zudem sagte Präsident Jinping, dass es keine Grundlage für eine weitere Yuan-Abwertung gäbe, da die Wirtschaft "innerhalb der angemessenen Bandbreite" funktioniere. Der Markt war davon keineswegs überzeugt, denn die chinesischen Aktienmärkte (und die meisten anderen in Asien) schlossen tiefer. In Bezug auf das Thema Cybercrime sagte Präsident Jinping: "Die chinesische Regierung wird sich nicht am gewerblichen Diebstahl beteiligen und wird diese Versuche weder anregen noch unterstützen". An der Datenfront ist die Caixin Blitzschätzung zum PMI für das verarbeitende Gewerbe in China im September auf 47,0 gefallen (Sechsjahrestief); erwartet worden war ein Anstieg auf 47,5 (von 47,3 im August). Insbesondere die neuen Exportaufträge sind mit 45,8 (-0,8%) am stärksten gefallen. Gerade die neuen Aufträge, die stellvertretend für die globale Nachfrage stehen, fielen auf 46 (von 46,6 im August). Die Anleger hatten eigentlich auf ein paar gute Nachrichten aus China gewartet, daher war die Enttäuschung schwer zu verdauen. Aufgrund der Tatsache jedoch, dass die Blitzschätzung für den PMI im Allgemeinen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) repräsentiert, besteht die Möglichkeit, dass der massive Anreiz der Regierung aus dem Sommer noch nicht vollständig durchgesickert ist. Mit zunehmendem Gegenwind für die chinesische Wirtschaft gehen wir von weiteren steuerlichen und monetären Lockerungsmaßnahmen im 4. Quartal aus.

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EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,1248 gebrochen, womit seit dem letzten Hoch bei 1,1438 nun ein Abwärtstrend im Gange ist. Starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1017 (Tief vom 18. 8. 2015). Starker Widerstand findet sich bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Der Widerstand bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) wurde gebrochen. Wir stehen vor dem Beginn eines Aufwärtsmomentums.

GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,5385 durchbrochen (Aufwärtstrendkanal). Dies öffnet den Weg für einen neuen Test der Unterstützung, die durch die Schlüsselstundenunterstützung bei 1,5330 (Tief vom 15. 9. 2014) markiert wird. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5659 (Hoch vom 27. 8. 2015). Stärkere Unterstützung liegt bei 1,5165 (Tief vom 4. 9. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.

USDJPY Der USD/JPY bewegt sich um den 200-Tage-Durchschnitt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,61 (Tief vom 4. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).

USDCHF Der USD/CHF erholt sich wieder, nachdem er die Stundenunterstützung bei 0,9668 (Tief vom 14. 9. 2015) durchbrochen hatte. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9824 (Hoch vom 9. 9. 2015). Sehr kurzfristig sehen wir in der technischen Struktur niedrigere Hochs. Doch wir bleiben mittelfristig bullisch für das Paar. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).

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